"Sie sind hier"
Sofort riss ich panisch die Augen auf.
Nein nein nein. Ich wollte Zayn nicht verlieren. Ein paar Tränen sammelten sich bereits in meinen Augen und ich blickte Zayn ängstlich an.
"Bitte versprich mir, dass du mich nicht verlässt, egal was passiert", flüsterte ich und Zayn nickte sofort.
"Ich verspreche es, Li."
Er küsste mich sanft, streichelte einmal über meine Wange und stand dann auf.
"Bleib am besten erstmal hier, ja?"Ich spürte deutlich seine starke Anspannung und das schien wirklich nichts gutes zu heißen.
Nervös nickte ich. Zayn drehte sich zum gehen um, doch ich hielt ihn noch einmal auf, indem ich meine Hand um sein Handgelenk schlang. Er drehte sich wieder zu mir und blickte mich an. "Ich liebe dich Zayn", sagte ich leise und mit etwas zitternder Stimme. Ich hatte solche Angst, ihn zu verlieren.
"Ich liebe dich auch", sagte er sanft und strich mir erneut beruhigend über die Wange. "Mach dir keine Sorgen, ich regel das"
Ich nickte leicht und ließ sein Handgelenk los. Diese kleine Geste des Loslassens formte in mir einen tiefen Klumpen der Trauer. Es fühlte sich so an, als würde ich ihn für immer loslassen.
Zayn drehte sich stumm um und ging mit schnellen Schritten aus der Bibliothek.
Still blieb ich auf der Stelle sitzen und schaute auf meine Hände. Ich wusste nicht, was ich jetzt tun sollte. Ich wäre gerne Zayn gefolgt, um seinen Vater zu überzeugen, dass er hier seine Liebe gefunden hatte und mit mir hier bleiben wollte. Vielleicht würde Yaser ja seinen Befehl zurücknehmen, wenn er sah, wie stark Zayns und meine Liebe war.
Doch Zayn wollte dies nicht.
Und irgendwie hatte er ja auch recht, Yaser würde sich kein Stück für unsere Liebe interessieren. Dämonen respektierten Menschen ja nichtmals, wir waren für sie niedere Wesen.
Still schaute ich mich um. Es fühlte sich bereits an, als säße ich hier eine Stunde allein in der Bibliothek, obwohl es wahrscheinlich nicht einmal 5 Minuten waren.
Ich spürte, wie ich immer unruhiger wurde. Ich begann mit meinem Fuß auf- und abzuwippen und fuhr mit mit einer Hand über das Gesicht.
Ich konnte das nicht.
Ich konnte nicht einfach nichtstuend hier warten, ich musste wissen, was gerade vor sich ging.
Ich verfluchte meine eigene Ungeduld, Ängstlichkeit und Neugierde, aber ich konnte mich nicht stoppen.
Schnell stand ich auf und ging auf die Tür der Bibliothek zu. Ganz vorsichtig öffnete ich sie einen minimalen Schlitz weit und spähte auf den Flur.
Niemand war dort zu sehen, doch ich vernahm gedämpfte Stimmen.
Vorsichtig öffnete ich die Tür langsam, darauf bedacht, sie nicht quietschen zu lassen.
So leise wie möglich ging ich durch den Flur und folgte den Stimmen.
Ich hörte eine Männerstimme, die höchstwahrscheinlich zu Yaser gehörte, doch ich konnte nicht verstehen, was er sagte.
Auf einmal ertönte jedoch eine Stimme, die nun wütend war. Und sie gehörte klar und deutlich zu Zayn.
Nun konnte ich klar jedes Wort verstehen.
"Du kannst mir nichts befehlen! Ich werde dir verdammt nochmal nicht gehorchen! Früher hast du Jahre lang davon gerdet, dass ich endlich mit einer Person sesshaft werden soll und jetzt wo ich den richtigen gefunden habe, zerstörst du alles! Du hast doch selbst keine Ahnung von dem was du redest! Du hast keine Ahnung, was wahre Liebe ist! Du weißt nicht, wie es sich anfühlt, von der Liebe deines Lebens weggerissen zu werden!"
Eine Zeit lang herrste Stille und ich ging näher an die geschlossene Tür heran, hinter der sich Zayn und Yaser und weiß Gott wer noch, befanden.
"Du hast mir die Liebe meines Lebens genommen, Zayn. Du hast deine Mutter getötet. Natürlich weiß ich wie sich das anfühlt.", sagte Yaser emotionslos und ruhig. Diese Fassade erinnerte mich an den früheren Zayn.
"Aber trotzdem bin ich bereit dir zu vergeben und dich wieder in meinem Reich aufzunehmen. Das ist ein sehr großes Angebot, was du nicht so einfach ausschlagen kannst. In Edom findest du ganz sicher jemanden, der besser ist als dieser Junge, von dem du so besessen bist."
"Dir geht es nicht um mein Wohl, sondern einzig allein um deines! Du willst nur einen Erbe, der nicht so naiv ist wie Keirran!", zischte Zayn.
"Er ist nicht naiv, er ist einfach jung und unerfahren. Aber ja, du hast recht es geht um mich und um mein Folk. Aber so ist das eben wenn man König ist. Das Wohle des Folkes kommt an erster Stelle und dafür muss man auch Opfer bringen. Und eines dieser Opfer ist deine Glücklichkeit. Es tut mir leid mein Soh-", er konnte nicht weiterreden, da Zayn ihn unterbrach.
"Hör auf so zu tun, als würdest du mich noch als deinen Sohn sehen! Für dich bin ich schon längst gestorben! Du holst mich nur zurück, damit du keinen ungeeigneten Nachfolger hast! Also leg einfach diese scheiß Höflichkeit ab und konfrontiere mich richtig!", rief er wütend und ich hörte einen Knall, der so klang, als würde ein Tisch oder ein Stuhl umknallen.
"Na schön", antwortete Yasers bedrohlich ruhige Stimme.
"Du kommst mit mir zurück nach Edom, wirst mein Schüler und Vertreter sein und irgendwann mein Nachfolger. Und du wirst gut für dein Folk sorgen. Und wenn du nicht freiwillig mitkommst, werden wir dich eben zwingen müssen"
Mir schossen erneut Tränen vor Angst in die Augen. Sie würden ihn mitnehmen, ich würde ihn nie wieder sehen.
"Du unterschätzt meine Stärke gewaltig, Vater", das wort 'Vater' sagte Zayn so abfällig, als wäre es nichts als ein Stück Dreck.
"Vier deiner Männer werden nicht reichen, um mich zurück nach Idumea zu holen"
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Holaaa shit is getting real lol
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~Lala
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Monster [Ziam Fanfic]
FanfictionMonster I Liam ist ein Waisenkind. Er lebt in einem abgelegenen Waisenhaus, in dem strenge Regeln herrschen. Eines Tages hält es Liam dort nicht mehr aus, da er wie Dreck behandelt wird. Er flüchtet in einen Wald, über den es Geschichten gibt, dass...