Lange Zeit lag ich einfach da. Meinen Arm um Zayn gelegt und meine Brust an seinem Rücken.
Geduldig wartete ich darauf, dass er aufwachte oder irgendeine Form von Besserung zeigte.
Beruhigender Weise, hatte sein Gesicht wieder viel mehr Farbe und seine Atmung wurde wieder stärker, genauso wie sein Herzschlag.
Ich hatte die Zeit genutzt, mir sein Zimmer genauer anzuschauen.
Es war sehr einladend und gemütlich und ich verstand nicht, warum Zayn es nicht gerne anderen zeigte.
Gegenüber von seinem riesigen Himmelbett, auf dem wir gerade lagen, war ein edel verzierter Kamin aus Gold. Darauf standen ein paar Kästchen und eine kleine Skulptur des Kopfes eines gutaussehenden Mannes, welcher Zayn sehr ähnlich sah. Höchstwahrscheinlich war es Yaser Von Malik, Zayns Vater. Ich verstand nicht ganz, warum Zayn eine Skulptur von ihm in seinem Zimmer stehen hatte, obwohl die beiden ziemlich verstritten schienen.
Wahrscheinlich war es jedoch ein Erbstück, was Zayn einfach zu wertvoll war, um es zu entsorgen.
Über dem Kamin hing ein kleiner, mit Gold eingerahmter Spiegel, in den geschlungene Schriftzüge hineingeritzt waren. Soweit ich es entziffern konnte, stand dort etwas wie "Dimon nore tryvol". Es schien eine Art Dämonensprache oder so etwas zu sein. Ich würde Zayn später mal darauf ansprechen.
Falls er überhaupt aufwachte...
Ich schüttelte sofort meinen Kopf. Zayn würde aufwachen, da war ich mir totsicher.
Ich ließ meinen Blick weiter durch das Zimmer gleiten. Es besaß einen prunkvollen Schrank, mehrere Kommoden und ein Sofa, das denen der Bibliothek ähnlich schien. Alt aber gemütlich.
Es gab nichts, was einen Hinweis darauf gab, dass hier niemand sein durfte.
Ein kleines Kästchen auf Zayns Nachtschränkchen zog jedoch meine Aufmerksamkeit auf sich. Es stand hinter einer Lampe, ziemlich verdeckt. Es sah beinahe so aus, als würde es versteckt worden sein.
Ohne, dass ich wusste, was ich tat, griff meine Hand nach dem Kästchen, doch ich stoppte in der Bewegung.
Es war Zayns Eigentum und es ging mich nichts an. Ich vertraute ihm und deswegen brauchte ich auch nicht in seinen Sachen herumzuschnüffeln.
Seufzend schlang ich meinen Arm wieder um Zayn und starrte die Wand.
Das Kästchen ging jedoch einfach nicht aus meinem Kopf. Es machte mich einfach nur neugierig, ich meine ich wollte Zayn ja nicht kontrollieren oder so, ich wollte einfach nur mal schauen, was er so in einem Kästchen aufbewahrte.
Ich schüttelte den Kopf darüber, wie dumm sich meine Gedanken anhörten und ohne weiter darüber nachzundenken nahm ich das Kästchen. Es war etwa so groß wie meine Hand uns sah aus wie eine alte Truhe. Vorsichtig öffnete ich es und blickte dann verwirrt hinein. Es war vollkommen leer, bis auf einen kleinen gefalteten Zettel. Neugierig nahm ich den Zettel und entfaltete ihn.
Es war eine Art Liste.Jack +
Matt +
Tyler +
Ian +
Luke +
Nick +
Lewis +
Eathon +
LiamIch schluckte. Was war das für eine Liste? Warum waren hinter allen Namen Kreuze, außer hinter meinem?
Konnte es sein, dass ich für Zayn nur einer von vielen war? Einer der einfach nur auf irgendeiner Liste stand? Einfach nur ein Spielzeug?
Ich spürte wie sich Tränen in meinen Augen sammelten.
Er liebte mich nicht.
Ein lauter Schluchzer entkam meinem Mund.
"Nein", flüsterte ich.
"Das kann nicht sein"
Immer mehr Tränen liefen aus meinen Augen und ich rückte von Zayn weg.
Er würde mich benutzen, bis ich für ihn umbrauchbar war. Dann würde auch hinter meinem Namen ein Kreuz stehen und er würde sich jemand neues suchen.
Ich begann immer lauter zu weinen und starrte Zayn an.
Ich hatte gedacht, er hätte ein Herz, ich hatte gedacht, seine Gefühle waren echt.
Aber er war einfach nur ein widerliches Monster. So wie er es mir von Anfang an gesagt hatte. Und ich war so dumm, mich unaufhaltbar in ihn zu verlieben. Ich war bereit, für ihn zu sterben. Und er? Er...warte... er war auch bereit für mich zu sterben.
Wegen mir hatte er ja eigentlich diese ganzen Wunden. Er hatte mich verteidigt. Ich schluckte und schaute auf das Papier.
Liebte er mich oder nicht?
Auf einmal regte sich etwas vor mir.
Überrascht blickte ich zu Zayn, welcher sich erneut bewegte.
Er zischte leise auf und seine Hand wanderte zu seiner verbundenen Wunde.
"Pass auf, die Kruste ist noch ziemlich dünn", murmelte ich.
"Li", sagte er sofort und drehte sich etwas zu schnell um, was ihn leicht zusammenzucken ließ. Er blickte mich verwirrt an.
"Warum weinst du? Was ist passiert? Woher hab ich diese Wun-"
Er stoppte mitten im Satz und seine Augen weiteten sich.
"Nathaniel! Wo ist er?!", fragte er aufgebracht.
"Er ist gefesselt in der Bibliothek, alles ist gut Zayn", sagte ich tonlos.
"Bist du verletzt?! Hat er dir etwas angetan?!", rief Zayn aufgebracht und setzte sich auf. Ich schüttelte nur den Kopf.
"Dir geht es gut...", hauchte er. "Dir geht es gut", wiederholte er, als wollte er es sich selbst vergewissern.
"Ich hatte solche Angst um dich, Li", er zog mich zu sich und umarmte mich fest. Ich ließ mich schlaff in seinen Armen hängen und kaute auf meiner Lippe herum. Zayn verwirrte mich so. Alles wies darauf hin, dass er mich liebte, doch dann war da dieser Zettel und Zayn hatte mir selbst gesagt, dass ich ihm nicht vertrauen sollte. Was wenn alles nur gespielt war? Vielleicht machte es ihm ja Spaß, Menschen zu verletzen.
"Ich wüsste nicht, was ich ohne dich machen sollte, Li. Mein Leben hätte keinen Sinn mehr, wenn du nicht bei mir wärst. Aber selbst wenn wir beide tot wären, könnten wir uns nicht wiedersehen. Alle machen sich immer diese Hoffung, dass sie sich nach dem Tod wiedersehen. Aber ich werde niemals mit dir in dem Himmel kehren. Deine Seele ist so rein und ich bin ein Monster", Zayn schluchzte auf und ich blickte überrascht zu ihm.
Er weinte.
"Nicht weinen, Zee", hauchte ich und wischte ihm sanft die Tränen weg. Er blickte mich mit roten Augen an. "Womit habe ich dich nur verdient?" fragte er leise.
Ich küsste sanft seine Wange.
"Du liebst mich, oder?", fragte ich.
"Natürlich liebe ich dich", antwortete er und löste sich etwas von mir, um mich anblicken zu können. Seine Hände legte er auf meine Schultern und er blickte mir fest in die Augen. "Warum zweifelst du daran?", fragte er.
Ich schluchzte leise und zeigte ihm den Zettel.
Zayns Augen weiteten sich.
"Li, die Liste ist von ganz früher. Bevor ich dich kannte, habe ich deinen Namen auf diese Liste geschrieben, weil das die Leute waren, die ich haben wollte. Ich habe mich damals entschlossen, dass ich dich wollte. Immer und immer wieder hatte ein Teil von mir gesagt, dass ich dich in Ruhe lassen sollte, dass es dir ohne mich besser ging, aber der andere Teil von mir hatte an dem Tag, an dem ich deinen Namen aufgeschrieben hatte, gewonnen. Ich hatte alle bekommen, außer dich. Mir war aber schon damals klar, dass du anders warst, als all die anderen. Ich meine, ich habe dich damals in das Waisenhaus gebracht und ich hatte immer ein Auge auf dich. Du hattest schon immer einen festen Platz in meinem Herzen, das war mir damals nur noch nicht ganz klar. Ich wusste nur, dass ich mich nicht von dir fern halten konnte."
"A-aber warum lag das Kästchen mit dem Zettel heute immer noch auf deinem Nachtschränkchen?", hinterfragte ich.
"Es soll mich daran erinnern, dass ich mich an diesem Tag beschlossen habe, deine Wege zu mir zu leiten und dass ich das niemals ändern würde. Ich habe hinter deinen Namen nie ein Kreuz gemacht, weil ich dich nicht auf die Weise bekommen habe, wie ich die anderen bekommen hatte. Die anderen hatte ich für Sex, sie futterten mir aus der Hand, machten alles was ich verlangte, aber du bist anders.
Du bist der, der mich kontrolliert. Du gehörst nicht mir, sondern ich gehöre dir. Ich weiß nicht, ob es dir bewusst ist, aber ich würde alles machen, was du mir sagtst.
Du wirst mir nie gehören, aber das ist auch gut so und ich will, dass die Liste mich an genau das erinnert. Du gehörst mir nicht, ich habe nicht das Sagen über dich.
Aber ich liebe dich, Li. Ich liebe dich mit ganzem Herzen, bitte zweifle nie daran."
Ich schluchzte und drückte mich an ihn. "Ich liebe dich auch, Zayn", hauchte ich.
Er schloss seine Arme eng um mich und verteilte sanft Küsse auf meinem Nacken und meiner Schulter.
Jetzt war ich mir wirklich sicher. Zayn liebte mich wirklich.
Bei diesem Gedanken machte mein Herz einen Sprung und mein Bauch füllte sich mit Schmetterlingen, so wie beim ersten Mal, als Zayn mir gesagt hatte, dass er mich liebte.
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Hallo meime Gürkschen
Das Buch nähert sich mit großen Schritten dem Ende.
Es sind vielleicht noch so 2-3 Kapitel und das wars :((((
Dieses Buch ist mein Babyyy >.<
Ich habe noch eine Sache:
Ich würde wirklich gern Leuten meine Kapitel widmen, weil es hier so viele treue Leser gibt, die immer voten und es gibt auch so viele, die hier so nette Kommis schreiben und mich damit total inspirieren.
Da es jetzt aber zu spät ist, die letzten paar Kapitel noch jemandem zu widmen (und ich keine Ahnung hab, wie man das am Handy macht) möchte ich mich hiermit einfach mal bei allen bedanken, die mir so treu bleben und jedes Kapitel lesen, auch wenn das vorherige bescheuert war oder ich total unregelmäßig update.
Ich bekomme das alles mit und ich bin euch echt so meeeggaaa dankbar ich hab euch soooo lieb, ihr seid meine babys :**
Außerdem will ich mich bei denen bedanken, die mir so inspirierende Kommentare geschrieben haben, oder mich aufgemuntert haben, wenn ich mit einem Kapitel unzufrieden war, aber auch die, die Sachen kritisiert haben, haben mir sehr geholfen.
Und auch die, die immer so kontinuierlich Kommis schreiben und mir zeigen, dass es welche gibt, die das Buch so gut finden, wie es ist.
Danke Danke Danke :*
Und ich will mich auch einfach bei allen bedanken, die jemals etwas von mir gelesen haben, gevotet oder kommentiert haben. Ily❤Okay, sowas gehört eigentlich in die Danksagung nach dem Buch, aber ich musste es einfach jetzt schon loswerden🙈
Ich hab euch alle gannnnzzz doll lieb :****
~Lala
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Monster [Ziam Fanfic]
FanficMonster I Liam ist ein Waisenkind. Er lebt in einem abgelegenen Waisenhaus, in dem strenge Regeln herrschen. Eines Tages hält es Liam dort nicht mehr aus, da er wie Dreck behandelt wird. Er flüchtet in einen Wald, über den es Geschichten gibt, dass...