Tod.
Der Tod war alles, an das ich im Moment dachte.
Wie konnte ein Tod einen Herrscher ausmachen? Es machte keinen Sinn.
Ein wahrer Herrscher sollte in der Lage sein, weise Entscheidungen zu treffen und sein Volk zu schützen. Dabei war es doch egal, ob er in der Lage war jemanden zu töten oder nicht.
Ich wollte nicht Herrscher werden, nur weil ich einen anderen Herrscher getötet hatte.
Kopfschüttelnd lief ich weiter und blickte hinauf zu der untergehenden Sonne.
Sie war mein Kontrollpunkt und alles was ich hatte, um mir den Weg zum Palast des Teufels zu weisen.
Ich war bereits Tage lang unterwegs und alles was ich sah waren zerfallene alte Häuser und Bäume. Die Gegend unterschied sich also kaum von der, in der sich Harry und Louis gerade befanden.
Seufzend dachte ich an meine Verabschiedung von Harry und Louis. Es war schwer, sie hinter mir zu lassen, weil sie mir sehr ans Herz gewachsen waren.
Sie waren eigentlich die einzigen Freunde, die ich Edom jemals hatte und ich vertraute ihnen vollkommen.
Zu meiner Überraschung hatte ich keine einzige Träne verloren, trotz der tiefen Trauer die ich verspürte. Vielleicht lag es daran, dass Harry mir das Gefühl gab, das richtige zu tun und dass es somit auch richtig war die beiden hinter mir zu lassen. Vielleicht lag es aber einfach nur daran, dass ich in der letzten Zeit jegliche Tränen, die ich noch übrig hatte, herausgeweint hatte.
Leicht beschämt schüttelte ich erneut den Kopf während ich durch das hohe Gras stapfte.
Ich heulte durchgehend über irgendeinen Typen, der vor mehr als einem Jahr bereits mit mir fertig war, das war erbärmlich.
Aber vor einigen Tagen hatte ich irgendwie mit diesem Geweine abgeschlossen. Vielleicht war es ab meinem Kuss mit Shienna oder vielleicht auch schom früher, aber auf jeden Fall befand ich mich auf dem richtigen Weg, Zayn endlich aus meinem Kopf zu kriegen.
Meine Gedanken wanderten nach einiger Zeit weiter zu Shienna, welche bereits einige Stunden vor mir aufgebrochen war um ihre wichtigen Dinge zu erledigen, was auch immer das hieß.
Irgendwie war ich ihr dankbar weil ihr Kuss mich wieder auf die richtige Bahn gebracht hatte.
Ich fragte mich, ob ich sie jemals wiedersehen würde, es war jedoch sehr unwahrscheinlich. Aber trotzdem, wie es die Menschen zu sagen pflegten, man sieht sich immer zweimal im Leben.
Und vielleicht traf das auch hier zu.Meine Ohren machten ein entferntes Rauschen aus, was mich neugierig schneller laufen ließ.
Nach kurzer Zeit kam ein breiter, wild strömender Fluss ins Sichtfeld, welcher sich durch das Grün schlängelte, wie eine listige Schlange auf der Jagd.
Seufzend fuhr ich mir durch die Haare und lief auf den stark strömenden Wasserverlauf zu.
Das musste der Fluss sein, von dem Louis mir erzählt hatte.
Er hatte erklärt, dass er der Eingang zum wahren Mystara war. Zu dem zivilisierten Land.
Jedoch hatte Louis erzählt, dass nur denen, die auf der anderen Seite erwartet wurden oder denen die dort hingehörten eine Brücke erscheinen würde.
Er war jedoch davon überzeugt, dass ich solch eine Brücke einfach mit Magie erzeugen konnte, was mich bereits während seiner Navigationen beunruhigte.
Für ihn wäre es vielleicht einfach gewesen, aber für mich war es das definitiv nicht.
Ich hielt rechts und links von mir Ausschau nach irgendeinem umgefallenen Baumstamm oder etwas derarigem, was mir als Brücke dienen konnte, aber sah nichts als strömendes wildes Wasser, was alles mitriss, das hinein viel.
Seufzend schloss ich meine Augen und versuchte mich auf meine Magie zu konzentrieren. Ich musste das doch irgendwie hinkriegen.
Aber natürlich passierte nichts, außer, dass meine Hand ein leichtes Schimmern ausstieß und eine gefühlte Millisekunde das Wasser vor mir zu etwas ähnlichem wie Stein erstarrte und dann jedoch ungestört weiter floss.
"Na toll", murmelte ich und sah mich erneut nervös um.
Je länger ich mich an solchem Dingen aufhalten würde, desto höher war die Wahrscheinlichkeit, dass Yaser von meiner Anwesenheit erfuhr.
Ungeduldig versuchte ich erneut, das Wasser vor mir erstarren zu lassen, doch nun funktionierte rein gar nichts mehr.
Frustriert trat ich gegen einen kleinen Stein, der daraufhin in das Wasser viel und innerhalb kürzester Zeit von der Strömung aus meiner Sichtweite gerirssen wurde.
Nachdenklich sah ich auf die Wellen und fuhr mir einmal mit der Hand über mein Gesicht.
"Scheiß drauf, ich hab keine Zeit für sowas", sagte ich kurzer Hand, trat einige Schritte zurück und rannte dann auf das Wasser zu und sprang mit einem kräftigen Sprung hinein.
Sofort rissen mich die Wellen unter Wasser und ich bereuhte meine Entscheidung inständig, da die Wellen aus dieser Perspektive weitaus höher schienen.
Mit großer Anstrengung paddelte ich zurück zur Wasseroberfläche und schnappte nach Luft, woraufhin jedoch eine weitere Welle mich tief unterwasser riss.
Orientierungslos wurde ich hin und her geschleudert und wusste nicht einmal mehr, wo oben oder unten war.
Nach nur kurzer Zeit brannte in meiner Lunge das Bedürfnis nach Sauerstoff wie Messerstiche die auf sie einstießen.
Verzweifelt versuchte ich, irgendwie zur Oberfläche zu gelangen.
Meim hektisches Paddeln führte jedoch nur zu noch stärkerem Schleudern.
Mein Körper wollte unter Wasser immer wieder reflexartig nach Luft schnappen und ich konnte ihn nur schwer davon abhalten, das Wasser zu inhalieren, während ich weiter versuchte, irgendwie an Luft zu kommen.
Für einen kurzen Moment sah ich das Licht der Sonne und erkannte endlich wieder wo die Wasseroberfläche war und paddelte angestrengt darauf hinzu, woraufhin mich jedoch eine Weitere Welle tiefer unter Wasser drückte, bevor ich an die Oberfläche gelang.
Verzweifelt griffen meine Hämde nach irgendetwas zum festhalten, irgendetwas um mir etwas mehr Kontrolle über diesen Zustand zu geben und plötzlich fühlte ich etwas hartes unter meinen Fingern.
Sofort griff ich zu, schlang meine Arme um den schlanken Gegenstand und zog mich daran langsam in Richtung Wasseroberfläche.
Endlich durchbrach mein Gesicht die beinahe unerreichbare Oberfläche und ich begann röchelnd nach Luft zu schnappen.
Das Wasser spritzte mir immer wieder in das Gesicht und drohte mich erneut mitzureißen, doch ich klammerte mich an dem Gegenstand fest, als würde meim Leben davon abhängen, was es tatsächlich auch tat.
Ich meinte ein gedämpftes "Liam!" über das tosende Geräusch der Wellen zu hören und wandte meinen Blick zum Ufer, welches etwas weniger als einen Meter vor mir lag.
Ich sah eine verschwommene Gestalt dort stehen und blinzelte ein paar Mal, um das Wasser aus meinen Augen zu bekommen und erkannte dann Shienna, welche einen dicken Ast unter ihren Arm geklemmt hatte und ihn krampfhaft festhielt.
Meim Blick wanderte den Ast herunter, wo er im Wasser von der Strömung gegen einen großen Stein gedrückt wurde und von dort schließlich bis zu meinen Händen führte die sich mit ausgefahrenen Krallen daran festhielten.
Dieser eine Stein war alles, was mich davon abhielt, mit dem Ast erneut in die Strömung gerissen zu werden.
"Liam, komm zum Ufer, der Ast bricht gleich", rief Shienna und ich weitete meine Augen als mir klar wurde, dass er dort, wo der Stein ihn nicht mehr hielt, bereits gefährlich gebogen war.
Sofort zog ich mich unter großer Anspannung den Ast entlang in richtung Ufer.
Nach einer geühlten Ewigkeit stießen meine Füße auf Untergrund und ich atmete erleichtert auf und kämpfte mich das letzte Stück bis zum Ufer hervor.
Dort angekommen ließ ich mich erschöpft zu Boden sinken und begann stark zu husten.
Shienna ließ den Ast los und kam mit schnellen Schritten auf mich zu.
"Ist alles okay?", fragte sie und legte eine Hand auf meine nasse Schulter.
Nachdem ich mich von meinem Hustenanfall beruhigt hatte, nickte ich und sah zu ihr auf.
"Danke, dass du mir geholfen hast, ohne dich wäre ich wahrscheinlich ertrunken", brachte ich mit vom Husten heiserer Stimme hervor.
"Ich bin froh, dass du okay bist", sagte sie mit einem Lächeln auf dem Gesicht und auch ich begann leicht zu lächeln.
"Du hast mich wohl auf dem Weg eingeholt", fügte sie hinzu. "Wie bist du denn überhaupt in den Fluss gefallen? Hat sich für dich nicht das Wasser beruhigt? Das tut es doch für alle Gäste von Mystara", fragte sie etwas verwirrt.
Somit wurde also klar, dass sie im Gegensatz zu mir legal hier war und erwartet wurde.
"Das ist eine lange Gesichte", murmelte ich.
"Lass uns einfach sagen, ich werde hier drüben nicht unbedingt erwartet", sagte ich und stand langsam auf.
Shienna nickte verstehend und löste ihre Hand von meiner Schulter.
"Und anstatt Magie zu verwenden, bist du einfach hineingesprungen?", fragte sie amüsiert und ich fuhr mir verlegen durch die nassen Haare.
"Ja, so ungefähr"
Sie nickte erneut und konnte sich ein grinsen nicht verkneifen.
"Du bist schon komisch, Liam. Naja, ich denke ich mache mich mal wieder auf den Weg. Ich würde ja gerne hier bei dir bleiben und mich um dich kümmern, aber ich habe es ziemlich eilig, sonst komme ich noch zu spät an."
Ich nickte verständlich.
"Ist schon okay, ich mache jetzt erstmal eine Pause bis ich einigermaßen trocken bin", sagte ich erschöpft.
"Bis irgnendwann, Liam", sagte Shienna, stellte sich dann auf die Zehenspitzen und gab mir einen schnellen Kuss auf die Wange.
"Bis irgendwann mal", erwiderte ich lächelnd und blickte ihr dann hinterher, während ich mit meinen Fingern über die Stelle strich, an der sie mich geküsst hatte.
Vielleicht waren Mädchen doch nicht so übel.
Als sie sich um einiges von mir entfernt hatte, löste ich den Blick von ihr, zog mein triefendes Shirt aus und breitete es auf der Wiese aus, damit es schneller trocknen konnte.
In Gedanken versunken ließ ich meine Blick über meime Umgebung wandern.
Auf dieser Seite des Flusses schienen bereits mehrere bewohnte Gebäude zu sein und alles wirkte zivilisierter. In der Ferne sah ich sogar mehrere Dämonen herumlaufen und wahrscheinlich irgendwelche Landwirtschaften betreiben.
Ich wollte mich gerade hinsetzen, als ich ein klapperndes Geräusch aus der Hütte, die am nächsten zu mir war, hörte. Sie sah nicht so aus, als wäre sie bewohnt und ich spürte sofort, wie in mir Unruhe aufkam.
Yaser hatte seine Augen überall. Ich könnte jederzeit beobachtet werden.
Mit langsamen Schritten lief ich auf die Hütte zu, meine Krallen ausgefahren, bereit, mich zu verteidigen.
Als ich vor ihr stand, drückte ich mit einer Hand die knarrende Tür auf und spürte, wie meine Aufregung stieg.
Als ich herein trat, sah ich eine flinke Bewegung vor mir und wollte bereits um mich schlagen, als ich jedoch gegen die Wand gedrückt wurde und Zayns Gesicht vor mir sah, bevor ich irgendwie reagieren konnte.
"Ist das dein Ernst??", fragte ich aufgebracht.
"Warum kommst du immer wieder angerannt wie das größte Mysterium, wenn ich dir doch so egal bin?? Ich hab keine Lust mehr, dass du immer dann auftauchst, wenn dir danach ist oder wenn du geil bist oder was weiß i-"
Auf einmal schloss Zayn einfach seine Arme um mich und legte seinen Kopf auf meiner Schulter ab. Perplex und vollkommen verwirrt stand ich einfach steif da.
Was sollte das jetzt?
War das irgendeine Masche von ihm?
Er atmete einmal tief ein und aus und löste dann sein Gesicht von meiner Schulter, um mich anzusehen.
Seine Hand waderte zu meinen nassen Haaren, welche mir ins Gesicht gefallen waren und strich sie zurück.
"Wir haben nicht viel Zeit, Liam", sagte er und löste nun seine Arme von mir.
Er blickte mir ernst in die Augen und ich blickte einfach immer noch vollkommen verwirrt zurück.
"Zeit für was? Was soll das denn jetzt? Ist das deine neue Art, zu versuchen, mich irgendwie noch mehr am Finger herumzuwickeln?", fragte ich vollkommen verwirrt.
Wollte er jetzt doch mit mir Sex haben?
"Zeit für eine Erklärung.
Dass du in den Fluss gesprungen bist, war eine nicht so gute Idee, aber ich konnte dich nicht davon abhalten und dir auch nicht helfen, weil dieses komische Mädchen mich dann gesehen hätte", sagte Zayn.
"Naja, sie hat dich dann ja gerettet. Und sich für meinen Geschmack zu sehr an dich rangeschmissen"
War da gerade ernsthaft Eifersucht in seiner Stimme?
Zayn schien wie ausgewechselt, wie der alte Zayn. Der Zayn, mit dem ich zusammen war und der mich geliebt hatte.
Das musste irgendein Trick sein. Er konnte nicht so plötzlich wieder zu seinem alten Ich werden.
Bevor ich etwas sagen konnte, begann er, weiter zu reden.
"Aber wir müssen uns jetzt beeilen. Wenn du den Königshof siehst, musst du in Richtung Westen darum herum gehen. An der Rechten Ecke der Mauer, die ihn einzäunt ist ein kleines Loch. Du solltest da durch passen und wenn du das getan hast, musst du dich irgendwo mit Blick auf den Nebeneingang, der dort in der Nähe ist, aufhalten und warten.
Mit dem Zauber von der Rolle wird dich keiner sehen.
Ich werde in zwei Tagen, wenn die Sonne kurz vor dem Untergang ist, drei meiner Bediensteten mit ungefähr 20 minütigem Abstand raus schicken.
Einen von diesen Drei musst du erwischen und schnell rein gehen, wenn die Tür geöffnet ist. Mein Vat-"
"Zayn", unterbrach ich ihn, noch immer vollkommen verwirrt.
"Was soll das? Denkst du gerade ernsthaft, dass ich deinen Spielereinen folge leiste? Dass ich dir vertraue? Du würdest mir nienals helfen, deinen Vater zu töten"
Zayn sah mir noch immer in die Augen.
Sein Blick war so offen, ich konnte jede seiner Emotionen darin erkennen und das überforderte mich vollkommen.
Konnte das wirklich gespielt sein? Konnte er seime Emotionen wirklich so vorspielen?
Ich sah, wie sich etwas Trauer in seinen Augen verbreitete und er schluckte.
"Li, es t-", setzte er an aber ich unterbrach ihn sofort grob.
"Nenn mich nicht so! Sag das nicht so! Du sagst es so wie du es damals immer gesagt hast, so vorsichtig und mit so vielen Gefühlen darin. Ich hätte nicht gedacht, dass du so ein Schauspieler bist! Dass du wirklich alles vorgespielt hast. Du verdienst wirklich einen verdammten Oskar für deine Scheiße."
Ich musterte ihn mit angewiedertem Blick, weil er nun an einem, selbst für ihn, niedrigen Punkt angelangt war.
Ich verspürte nichtmals mehr Trauer, sondern nur noch Wut und Verachtung.
"Nein, du verstehst das alles falsch. Es tut mir wirklich verdammt leid. Diese ganzen Tricks und all das Rumgespiele mit dir, das war die einzige Möglichkeit, dir nah zu sein.
Meinem Vater ist es egal, ob ich mit dir herumspiele oder nicht. Er will bloß nicht, dass ich Gefühle für dich habe, also konnte ich die nicht zeigen", erklärte er und ich meinte wirklich, Reue in seiner Stimme zu hören.
"Ach ja? Du kommst also nach einem Jahr darauf, dass du mir nah sein willst und fängst dann eifach spontan mit diesen dreckigen Spielchen an? Wenn du wirklich Gefühle für mich hättest, wäre es dir Egal, was dein Vater will. Ich weiß nicht, was du damit erreichen willst, aber ich weiß genau, dass du mich an der Nase herumführen willst", antwortete ich mit harter Stimme.
"Li, glaub mir es ist mir wirklich vollkommen egal, was mein Vater will. Aber das ist nicht so einfach.
Ich muss seinen Befehlen gehorchen. Er hat-"
Ich spürte wie er sich am ganzen Körper anspannte und wie sein Gesicht sich vor Schmerz etwas verzog.
"Er hat mich mit einem Fluch belegt, sofort, als wir im Palast angekommen waren, nachdem er mich von dir weggenommen hat. Ich bin damals fast gestorben, weil ich ein Portal zur Menschenwelt errichten wollte, um zurück zu dir zu kommen. Aber wenn ich mich gegen seinen Willen sträube wehrt sich mein ganzer Körper dagegen und Adern beginnen zu platzen, irgendwann zerreißen Organe, weil sich mein Körper dann gegen sich selbst sträubt und... Es ist schwer zu erklären, aber an dem Tag sind mehrere meiner Adern geplatzt und ich habe nur knapp überlebt"
Für einem kurzen Moment begann ich wirklich ihm zu glauben, aber dann realisierte ich schnell, dass er hier und jetzt ebenfalls kurz vor dem Tod sein müsste, wenn er seinem Vater nicht gehorchte.
"Steck dir deinen Mist wo anders hin, du stehst hier gerade vor mir, Zayn. Du erfreust dich bester Gesundheit, während du mir von deinem oh-so-schlimmen Fluch erzählst. Du bist wirklich erbärmlich, weißt du das?"
Zayn schüttelte schnell seinen Kopf.
"Liam, hör mir zu. Ich hatte das damals mit Keirran (ahhh mir ist gerade aufgefallen, dass ich ihn fast so genannt hab wie meinen Lieblingscharakter von Scream Kieran😍😍) abgesprochen. Dass er dich in einen Dämon verwandeln würde, falls irgendetwas mich zurück in diese Welt zwingen würde. Es war geplant, dass du zu einem von uns wirst, wenn es nicht anders geht.
Später wusste ich aber, dass ich nur diese eine Möglichkeit hier und jetzt haben würde, dich zu überzeugen, dir endlich wieder mein wahres Ich zu zeigen. Also, bitte bitte glaube mir, ich habe nicht mehr viel Zeit. Solche Flüche halten bei den Dämonen die über gewisse Stärke verfügen nicht für immer an. Um genauer zu sein halten sie bei mir nur knapp länger als ein Jahr.
Ich muss in wenigen Stunden zu meinem Vater, damit er meinen Fluch erneuern kann.
Deswegen habe ich nur diese eine Möglichkeit, nur jetzt bin ich in der Lage, seine Befehle zu missachten.
Also ich flehe dich an, bitte vertraue mir und halte dich an meinen Plan. Das ist unsere einzige Chance"
Ich schluckte und blickte ihn einige Momente still an, versuchte irgendetwas falsches in seinen Augen zu finden, aber jede einzelne Emotion schien so echt. Alles was er gesagt hatte schien so echt.
Aber all das könnte auch ganz einfach ein Plan seines Vaters sein, mich endgültig zu eliminieren. Er würde mich so ganz einfach zu ihm locken, wobei er vollkommen vorbereitet wäre und mich töten konnte.
Ich musste mich entscheiden.
Entweder vertraute ich meiner Liebe zu Zayn oder ich vertraute meinem Verstand.
Alles in mir sträubte sich dagegen, mich auf Zayn zu verlassen, da ich in den letzten Wochen gelernt hatte, ihm definitiv nicht zu trauen.
Ich hatte langsam aber sicher angefangen, über ihn hinweg zu kommen, mich von ihm zu lösen.
Sollte ich mich ihm jetzt einfach wieder vollkommen geben und ihm einfach so vertrauen?
Alles in mir schrieh danach, ihm einfach meine Krallen in die Kehle zu rammen.
Es wäre so einfach, ihn jetzt ein für alle Male aus meinem Leben zu schaffen.
Ich müsste mir nie wieder Gedanken über ihn machen, ich könnte über ihn hinwegkommen, ich wäre vollkommen frei.
Hatte ich mich wirklich so sehr verändert? War es der Kuss mit Shienna, seit dem ich mich so anders verhalten hatte, so viel kälter?
Aber Kälte war nichts schlechtes. Sie beschützte mich davor, erneut in Zayns Fallen zu tappen, mich erneut in ihn zu verlieben und erneut fallen gelassen zu werden.
Aber ich wusste schon immer, dass Liebe stark war. Oftmals stärker als Hass und stärker als Misstrauen.
Und so schien es auch bei mir zu sein.
Ich atmete einmal tief durch.
"Ich... okay, ich-"
Ohne meinen Satz zu beenden ließ ich einfach meine ausgefahrenen Krallen nach vorne schnellen und rammte sie tief in das Fleisch seines Bauches.
Zayn gab ein schockiertes und gleichzeitig schmerzerfülltes Stöhnen von sich und stolperte einige Schritte nach hinten, welche ich ihm jedoch folgte, um meine Krallen in sein Fleisch gebohrt zu lassen.
Seine geweiteten Augen sahen mich ungläubig an.
Ich zog meine Krallen langsam aus seinem Fleisch heraus und spürte sein warmes Blut auf meinen Fingern, welches nun über meine Hand lief.
Zayn presste eine Hand auf seine tiefe Wunde und starrte mich noch immer mit dem gleichen Blick an.
So viele Emotionen langen darin.
Purer Schock, Trauer und auch Enttäuschung.
"Wenn du mich eins gelehrt hast, dann dass ich dir nicht vertrauen sollte", sagte ich und blickte ihm in die Augen.
"Und das kann ich auch nicht. Ich kann dir nicht wieder vertrauen, nur damit du mich wieder verletzt", sagte ich mit überraschend fester Stimme.
Zayn war inzwischen bis zur, mir gegenüberliegenden, Wand zurück gestolpert und sank an ihr nun langsam herab, während dickflüssiges Blut aus seinem Bauch floss und sein dunkelgraues Shirt in rote Farbe tränkte.
Er wollte etwas sagen, aber stattdessen hustete er etwas Blut hervor, welches nun an seinem Kinn herunter floss.
Er holte rasselnd Luft und setzte erneut zum reden an.
"Du musst- drei Bedienstete, einen erwischen, mein Vater", er hustete erneut und während er sprach floss weiteres Blut aus seinem Mund.
"- wird im Konferenzraum sein, du musst ihn dort töten"
Jegliche Farbe war aus seinem Gesicht gewichen und stellte so einen nur noch größeren Kontrast zu dem knallroten Blut her.
Ich schüttelte langsam meinen Kopf.
"Du hast sie informiert. Sie wissen, dass ich vorhatte, zu kommen und ihn zu töten. Aber das werde ich nicht, ich werde deinen Vater nicht töten. Und du wirst auch nicht im der Lage sein, zu ihm zurück gerannt zu kommen, weil du hier sterben wirst."
Ich ging vor ihm in die Hocke und beugte mich zu ihm herab, sodass mein Gesicht nur wenige Zentimeter von seinem entfernt war. Ich fühlte seinen stockenden Atem auf meinem Gesicht, welcher stark nach Blut roch und gleichzeitig spürte ich wie Trauer drohte mich einzuholen.
"Tschüss Zayn", hauchte ich kaum hörbar und rammte meine Krallen erneut in seinen Bauch.
Zayn stöhnte erneut vor Schmerz auf und krümmte sich zusammen, doch er sah noch immer in meine Augen.
Auch ich blickte in seine Augen, drehte meine Hand tief in seinem Fleisch einmal um und zog sie dann wieder aus ihm heraus.
Weitere Mengen an Blut liefen aus Zayns Mund und sein Blick wurde bereits etwas unklarer, als könne er seine Augen nicht mehr fokussieren.
Er würde sterben.
So würde unsere Geschichte also enden.
So viele Male hatte ich ihn gerettet und er mich und nun starb er durch meine eigene Hand.
Langsam übermannte mich die Trauer vollkommen und es fühlte sich an als würde sich mein Herz zusammen krampfen und vollkommen aufhören zu schlagen, aber ich weinte nicht.
Ich blickte Zayn einfach nur still an und beobachtete wie sein Blick dumpfer wurde und seine Augen mich nicht mehr wirklich zu sehen schienen.
Er holte erneut rasselnd Luft.
"Du unterschätzt meine Fähigkeiten, Liam Payne", brachte er leise und heiser hervor.
Verwirrt zog ich meine Augenbrauen zusammen, als er sich am ganzen Körper anspannte.
"Halte dich an den Plan", krächzte er und hustete weiteres Blut hervor und dann war er mit einem Mal verschwunden.
Ungläubig starrte ich auf den Fleck, an dem er gerade noch gelegen hatte.
"Nein", brachte ich mit zitternder Stimme hervor.
"Nein, du kannst nicht einfach wieder abhauen! Ich war so kurz davor inneren Frieden zu schließen, zu wissen, dass ich über dich hinweg kommen würde und mein Leben weiterführen würde, ohne zu fürchten, dass du auftauchen würdest!", rief ich verzweifelt.
Er war am sterben! Seine Augen konnten nichtmals mehr klar sehen, wie konnte er da noch schattenwandern?
Es gab nur eine Erklärung dafür.
Ich hatte seine Fähigkeiten unterschätzt.
Ich hätte wissen müssen, dass man Zayn von Malik nicht so eindach töten konnte.
Ich blickte weiterhin starr auf den Fleck, an dem er gelegen hatte und aus irgendeinem Grund begann ich zu lächeln.
Ich wusste tief in mir drin, dass ich ihn damit nicht umbringen würde.
Ich wusste, dass vor mir nicht irgendein Dämon stand, sondern Zayn von Malik.
Das berüchtigte Monster, in das ich mich vor so langer Zeit verliebt hatte.
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Okay, das ist ein perfektes Ende oder?
Wow es ist wirklich Perfekt.
Und wahrscheinlich wäre es besser für alle wenn ich das auch als Ende wählen würde.
Aber weil ich ich bin geht es natürlich noch weiter und ihr müsst euch noch durch ein paar weitere Kapitel quälen, bevor dieses Buch endet :)
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Update: ich hab das vor nem halben Jahr oder so geschrieben und war gerade ziemlich shook als ich das alles gelesen habe hahaha
Ich hatte iwie keinen Bock mehr auf den langweiligen Verlauf des Buches und hab gedacht ich bring mal eben schnell Zayn (fast?) um lol
Naja denkt euch dazu was ihr wollt ich finde es etwas komisch haha
PS: Ich hab vergessen wie ich die Story ab hier fortführen wollte deswegen muss ich mir jetzt mal schnell was einfallen lassen
+ich hatte keinen Bock mehr alles nochmal durchzulesen also sind da wahrscheinlich viele Rechtschreibfehler😂
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Monster [Ziam Fanfic]
FanfictionMonster I Liam ist ein Waisenkind. Er lebt in einem abgelegenen Waisenhaus, in dem strenge Regeln herrschen. Eines Tages hält es Liam dort nicht mehr aus, da er wie Dreck behandelt wird. Er flüchtet in einen Wald, über den es Geschichten gibt, dass...