Chapter 43

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Zayn und ich lagen dicht aneignander gekuschelt in seinem Bett und redeten über alles mögliche. Wir beide erzählten Geschichten aus unserer Kindheit, obwohl Zayn schon den größten Teil davon kannte.
(Stalker *hust**hust*)
Auf einmal fiel mir ein, dass ich ihn unbedingt auf die Kette, die er mir geschenkt hatte, ansprechen wollte.
"Zaynie?", murmelte ich und Zayn grinste wegen des Spitznamens und nickte.
"Hat...hat diese Kette irgendwie besondere Kräfte oder so?", fragte ich und legte meine Hand um den Anhänger der an meinem Dekolletee ruhte.
Zayn lächelte.
"Sie hat dich vor Nathaniel gerettet, stimmts?"
Ich nickte.
"Ja, der Anhänger beschützt seinen Träger. Er ist sehr mächtig, da er mit einem dämonischen und einem Engelszauber belegt ist. Er hat also von den beiden stärksten Wesen seine Kraft bekommen. Ich war mir aber nicht sicher, ob der Zauber noch wirkt, da die Kette ja einst meiner Mutter gehörte und sie obwohl sie die Kette während eines Kampfes getragen hat, stark verwundet wurde. Seitdem hat die Kette nie mehr ihren Zweck erfüllt, weswegen meine Mutter sie mir gegeben hat.
An mir hat es natürlich auch nicht funktioniert, aber als ich dir näher kam, habe ich gemerkt, dass eine reine Seele wie deine den Schutz vor dem Tod mehr verdient hat, als jeder andere Besitzer der Kette es jemals verdienen würde. Ich glaube der Anhänger schützt nur die, die das Leben wirklich verdient haben und zu wertvoll sind, um zu sterben.
Und da du das bist, habe ich dir die Kette gegeben und es hat tatsächlich geklappt. Deine Seele ist einfach so rein und wertvoll wie ein Diamant" Sanft lächelte er mich an und strich mir durch die Haare.
Ich wurde rot und versteckte mein Gesicht an Zayns Halsbeuge.
"Aber du hast den Tod doch auch nicht verdient", murmelte ich.
"Oh doch, Li, das habe ich. Ich habe so viele Leben da draußen ruiniert und das weißt du", sagte Zayn ohne zu zögern. "Aber ich bin so selbstsüchtig, nicht sterben zu wollen, weil ich dann nicht mehr bei dir wäre"
"Aus meiner Sicht hast du den Tod auf keinen Fall verdient", sagte ich entschlossen.
Mir war bewusst, dass er meine Eltern ohne einen richtigen Grund getötet hatte und eigentlich müsste ich ihn dafür hassen, aber das tat ich nicht.
Ich wusste, dass himter seiner harten Hülle ein weicher Kern war und ich glaubte auch, der einzige zu sein, der so durch Zayns Hülle schauen konnte, dem sich Zayn so öffnete. Ich wusste wie sehr er es bereuhte, meine Eltern getötet zu haben und ich glaubte auch, dass er schon genug Strafe durch sich selbst erlitten hatte.
Im Inneren war Zayn ziemlich zerbrechlich und ich könnte es nicht über das Herz bringen, ihn irgendwie zu verletzen.
Es war so absurd, dass ich in der Lage war, ihm zu verzeihen, aber ich denke genau das nennt man Liebe.
"Lass uns über etwas anderes reden, ja?", sagte Zayn leise und ich wusste, dass er an genau das Gleiche wie ich gedacht hatte und dass die Schuldgefühle ihn überfluteten.
Also nickte ich, küsste seine Wange und fuhr mit einer Erzählung aus meiner Kindheit fort.
So begannen wir erneut über alle möglichen Dinge zu sprechen und kamen beide auf andere Gedanken, ein Lächeln auf beiden Gesichtern.
Ich liebte diese Zeit, in der wir einfach nur die Nähe des Anderen genossen und über alles reden konnten, was uns auf dem Herzen lag und das Stunden lang, ohne, dass es langweilig wurde.
"Und dann habe ich ihm meim Essen über den Kopf geschüttet", endete ich kichernd meine Geschichte über einen Streit zwischen Niall und mir. "Was hat er dann gemacht?", fragte Zayn lachend.
"Einfach nur dumm geguckt"
Erneut lachte er. "Das kann ich mir so richtig gut vorstellen. Niall mit Essen auf dem Kopf, verdattert starrend"
Ich war so froh, ihn wieder lachen zu hören.
Es war ein ziemlich leises Lachen, da Zayn noch immer schwach und müde war, aber es war wunderschön.
Wie seine Augenwinkel sich kräuselten, seine Nase sich raufte und seine Zunge immer leicht zwischen den Zähnen zum Vorschein kam.
Ich schaute ihn verliebt lächelnd an und verschränkte unsere Finger.
So schienen mehrere Minuten zu vergehen, ohne, dass ich es wirklich mitbekam.
"Was ist?", kicherte Zayn.
"Es ist wunderschön, wenn du lachst", sagte ich gedankenverloren.
Zayn biss sich auf die Lippe und ich glaubte sogar, ihn wirklich erröten zu sehen.
Ich grinste breit. "Habe ich da gerade wirklich Zayn Malik zum Erröten gebracht?"
"Nein, da hast du dich verguckt", kicherte er und versteckte sein Gesicht hinter seinen Händen.
Sanft legte ich meine Finger um seine Handgelenke und zog die Hände vorsichtig von seinem Gesicht weg.
"Ich liebe dich", hauchte ich und küsste ihn voller liebe. Zayn erwiderte genauso liebevoll und schlang seine Arme um meinen Nacken.
Unsere Lippen hamonierten perfekt miteinander, als wären sie nur für den Anderen gemacht worden.
Der Kuss wurde jedoch durch ein Räuspern unterbrochen.
Wir lösten unsere Lippen voneinander und blickten auf. Keirran stand am Türrahmen und kicherte. "Ich will ja nur ungern eure Knutscherei unterbrechen, aber ich hab auch noch anderes zu tun, als mir den Hintern in der Bibliothek abzusitzen."
Zayn setzte sich auf und schaute seinen kleinen Bruder misstrauisch an. "Seit wann bist du hier?"
"Seit du und Nathaniel bewusstlos auf dem Boden lagen und Li einen halben Nervenzusammenbruch hatte."
"Nenn ihn nicht so, nur ich darf das", gab Zayn kalt von sich und zog mich enger an ihn. Ich begann wie ein idiot zu lächeln und legte meinen Kopf auf Zayns Schulter.
"Der Grund warum ich hier bin ist eine Nachricht, die ich dir überbringen soll, Zayn"
Ich spürte, wie sich Zayns Körper versteifte und mein Lächeln sank.
"Von wem?", fragte der Schwarzhaarige knapp.
"Kommst du kurz mit raus? Wir sollten das lieber zu zweit besprechen", murmelte Keirran.
Zayn schüttelte dem Kopf. "Was immer es ist, Liam hat auch ein Recht darauf, es zu wissen"
Sein Bruder seufzte aber nickte dann. "Also gut. Die Nachricht ist von unserem Vater."
Sofort versteifte sich Zayns Körper noch mehr.
"Er hat ein Angebot für dich... und du weißt, dass seine Angebote mehr als Befehle betrachtet werden sollten."
Ich spürte wie Zayns Arme sich eng um meine Hüfte legten und sein Herzschlag sich sehr verschnellerte.
Keirran kramte in seiner Hosentasche herum und zog einen ziemlich zerknitterten, klein zusammengefalteten Brief heraus.
Zayn streckte seine Hand aus und Keirran gab ihm den Zettel.
Mein Herz begann zu schlagen und ich blickte Zayn nervös an. Er rückte etwas von mir weg und entfaltete den Brief.
Ich schluckte und schaute zu, wie seine Augen schnell über die Wörter flogen.
Während des Lesens wurde sein Gesicht ganz blass und er presste seine Lippen zu einem dünnen Strich zusammen.
"Was ist los?", fragte ich leise.
Zayn blickte einfach nur Keirran an und schüttelte seinen Kopf.
"Nein. Ich werde das Angebot nicht annehmen" Sein ganzer Körper war angespannt und seine Hände zitterten sogar leicht.
Was stand auf diesem Brief?
"Ich glaube nicht, dass du eine Wahl hast, Zayn", antwortete Keirran.
"Man hat immer eine Wahl. Richte unserem Vater aus, dass ich sein Angebot nicht annehmen werde. Ich werde mich auch nicht umstimmen lassen", antwortete Zayn fest.
"Was steht in dem Brief?", fragte ich leise. Ich fühlte mich wie so oft ahnungslos und dumm. Ich hatte nie eine Ahnung, was gerade passierte und ich hasste dieses Gefühl.
Keirran und Zayn ignorierten mich beide.
"Denk dochmal darüber nach, Zayn. Willst du wirklich so dumm sein, so ein Angebot auszuschlagen? Du weißt, dass Yaser das nicht auf sich sitzen lassen wird. Du bringst damit nur dich selbst und ihn in Gefahr", sagte Keirran eindringlich und deutete nachdrücklich auf mich.
Warum musste immer alles kompliziert sein? Warum konnten Zayn und ich nicht einfach mit unserer Liebe füreinander leben, ohne dabei solche Probleme zu haben? Ich hatte nichtmal eine halbe Stunde mit Zayn alleine und nun ging so etwas los.
Ich spürte wie sich Tränen in meinen Augen sammelten und ich schaute Zayn frustriert an. Ich war es so satt, dass alle immer dachten, dass ich zu unwichtig war, um zu erfahren, was los war! Ich war es satt, ignoriert zu werden.
"Zayn, rede verdammt nochmal mit mir! Was steht in diesem Brief?", erhob ich meine Stimme.
Zayn blickte mich emotionslos an, doch ich konnte sehen, wie seine Mundwinkel zitterten und seine Augen glasig waren.
"Yaser will, dass ich zu ihm zurück kehre, um König zu werden"
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DunDunDunnnnn
Mal wieder ein kleines bisschen Spannung >.<
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Hab euch lieb ❤
~Lala

Monster [Ziam Fanfic]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt