Kapitel 53: Don't let me go

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„Hier wären wir", sage ich und lasse Harry den Vortritt in unser Musikzimmer.

„Dann lass uns loslegen"

Immer noch motiviert legt er seine beiden Hände an meine Schultern und schiebt mich zum Klavierhocker, der so breit ist, dass wir gerade zu zweit drauf passen.
In seinen Händen hält er immer noch das aufgeschlagene Buch und aus meinem Zimmer hat er noch einen Stift mitgehen lassen.

„Kannst du mir das vorspielen, was du bis jetzt hast?", fragt er und hält schon mal den Stift bereit.

„Klar", meine ich nur und lege meine Hände behutsam auf die Tasten. Bevor ich beginne sehe ich mich einmal zu Harry, der mich aufmunternd anlächelt.
Zugegeben, ein bisschen nervös bin ich schon. Genau so wie das Lieder schreiben ist Klavier spielen eine Sache, die ich eigentlich eher für mich tue.

Aber nach den ersten Tönen ist die Aufregung schon überwunden.
Ich spiele das komplette Lied durch. Zwar nicht ganz fehlerfrei, aber ich glaube man bemerkt sie gar nicht, wenn man nicht genau darauf achtet.

„Die Musik ist schon komplett fertig. Mir fehlt nur noch ein paar Strophen und so", meine ich verlegen und habe mein Blick immer noch auf die Tasten gerichtet.
Erst, als ich den Bleistift über das Papier kratzen höre, wende ich meinen Blick wieder zu Harry, der angestrengt ein paar Wörter auf Papier bringt.

„Jetzt fehlt dir eine Strophe weniger", lächelt er und hält mir mein Buch hin.

I saw in the corner there is a photograph
No doubt in my mind it's a picture of you
It lies there alone in its bed of broken glass
This bed was never made for two

Mit leicht geöffnetem Mund lese ich die Zeilen durch.

„Du hast nicht wirklich gerade in wenigen Sekunden die erste Strophe zuende geschrieben oder?", frage ich ungläubig.

„Nicht in wenigen Sekunden, aber in wenigen Minuten. Kurz nachdem du angefangen hast zu spielen, habe ich angefangen. Aber das war auch für mich ungewöhnlich schnell. Vielleicht liegt es an der jetzigen Situation. Du bist bei mir. Wir sind beide glücklich. Ich kann meiner Freundin beim Klavier spielen zuhören und im Moment verspüre ich nicht mehr als Liebe.
Die perfekten Bedingungen um einen Song zu schreiben"

Meine Güte Harry scheint richtig euphorisch zu sein.
Die jetzige Situation nutzen wir voll auf. Mal schreibt er eine Zeile dann wieder ich. So entsteht auch die zweite Strophe.

In diesem Moment wird mir klar, was ein Glück ich mit Harry habe. Er ist in meinen Augen einfach perfekt und ich frage mich, wie jemanden wie ihn überhaupt verdient habe. Er nimmt immer Rücksicht auf mich. Hat seine Augen stets offen und bemerkt, wenn es mir schlecht geht und wenn es mir mal schlecht geht nimmt er mich in den Arm um mich zu trösten. Er ist einfach viel zu gut für mich.
Alleine der Fakt, dass ich gerade mit meinem Freund ein Lied schreibe, macht mich unendlich glücklich.

„Emily? Hörst du mir überhaupt noch zu?", reißt er mich aus den Gedanken.

„Hm? Was? Nein tut mir leid ich hatte gerade noch eine Idee."

Schnell greife ich nach dem Buch und schreibe die wenigen Worte auf, die mir in den Sinn gekommen sind, als ich gerade an Harry gedacht habe.

I'll keep my eyes wide open
I'll keep my arms wide open

Ich schiebe sie zwischen die erste Strophe und den Refrain und ans Ende der zweiten Strophe.
Meine Hände finden sofort den Weg zu den Klavier Tasten und ich probiere schnell ein paar Akkorde aus.

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