Seit der Konferenz sind weitere drei Wochen vergangen. Mein Handy und mein Laptop habe ich wieder bekommen, benutze ich nur noch selten. Das einzige, was ich mit den zwei Geräten vor Dads Wutausbruch gemacht habe, war Harry schreiben und das geht ja jetzt nicht mehr.
Immer noch hängen meine Gedanken meistens an ihm. Ich schaue mir Bilder von ihm an, die wir in unserer gemeinsamen Zeit geschossen haben. Hätte ich nicht noch einen Code für meine Galerie hätte Dad die Bilder wahrscheinlich auch noch gelöscht.
Auch wenn wir wieder miteinander reden merkt man, dass die Spannung zwischen uns immer noch stark angespannt ist.
Sara und ich teilen uns die Termine im Ausland dafür übernehme ich einige Aufgaben von ihr im Schloss. Eine Alternative ist mir bis jetzt immer noch nicht eingefallen.„Emily?", höre ich seit langem mal wieder die sanfte Stimme meines Vaters.
„Was willst du? Es ist 23 Uhr.", sage ich emotionslos aber nicht unfreundlich.
„Ich muss mit dir reden"
Oh nein, wenn er das in letzter Zeit gesagt hat, hatte er meistens eine neue Aufgabe für mich.
„Komm auf den Punkt", meine ich schroff.
„Erst wenn du mich ansiehst.", fordert er.
Also drehe ich mich zu ihm, damit er so schnell wie möglich wieder mein Zimmer verlässt.
Ich sitze im Schneidersitz vor ihm auf meinem Bett.„In letzter Zeit läuft doch alles gut?-"
„Das nennst du gut?",frage ich aufgebracht.
„Sieh mich doch an ich bin vollkommen fertig und unzufrieden."„Das habe ich nicht gemeint. Ich meine das geschäftliche"
„Oh ja natürlich das geschäftliche geht immer vor. Habe ich vergessen.
Herzlichen Glückwunsch Dad du hast die gehorsame, vorbereitete Tochter, die du als Tronfolgerin wolltest.", sage ich sarkastisch.„Hör mir doch einfach zu. Ich will dir dafür auch etwas zurück geben", erzählt er mir.
„Mein Handy und mein Laptop habe ich wieder. Samt neuer Nummer und neuem Skype account.", erinnere ich daran, dass er eigentlich nichts mehr von meinen Sachen in seinem Besitz hat.
„Ich weiß wie schlecht es dir in letzter Zeit geht. Das wollte ich nie. Mir ist klar geworden, dass ich dir nicht alles verbieten kann und dann habe ich an deine Mutter gedacht. Ich habe mir Bilder von früher angeschaut...", er macht eine kurze Pause, bevor er mich ansieht und weiter spricht.
„Mir ging es damals ähnlich wie dir heute und dann habe ich mich in deine Lage versetzt. Ich weiß, wie du dich fühlst. Ich weiß wie es ist, wenn eine Freundin oder ein Freund nicht akzeptiert wird. Dem gemeinsamen Glück deiner Mutter und mir stand auch ein Elternteil im Wege. Mir ging es schrecklich. Meine Mutter war es damals, die alles dagegen getan hat, dass ich Zeit mit deiner Mutter verbringe. Sie war ihr zu normal. Kam aus dem Dorf, nicht aus einem Königreich.
Ich kann dir nicht dasselbe antun. Im Gegensatz zu mir hast du noch die Chance deine Liebe zu sehen und das sollte ich dir nicht verbieten. Es tut mir unendlich leid.", er legt tröstend seinen Arm um mich.„Diese Erkenntnis kommt dir leider zu spät. Ich kann keinen Kontakt mehr mit Harry aufnehmen. Du hast seine Nummer gelöscht.", beleidigt nehme ich seinen Arm und lege ihn auf seinen Schoß, auch wenn ich sehe, wie sehr ihn das verletzt.
„Ich habe ihn angerufen und wieder darum gebeten hier her zu fliegen. Morgen ist er hier", bringt er es auf den Punkt.
„Wie?", will ich kalt wissen.
Das kann ja wohl nicht wahr sein.
„An dem Tag, als ich seine Nummer gelöscht habe, habe ich sie vorerst an mich geschickt."
„Das glaube ich jetzt nicht. Du siehst wie schlecht es mir geht und hast seine Nummer die ganze Zeit? Über den ganzen Monat. Du warst sogar in einer ähnlichen Lage wie ich, weißt wie es mir geht und lässt mich über Wochen leiden.
Wie konntest du nur. Dad?", frage ich völlig außer mir.„Ich weiß es ist schwer mir das zu verzeihen, aber ich habe Zeit.
Mein Angebot steht übrigens immer noch. Stell ihn mir vor, erzähl ihm alles und lass dir alles erzählen. Dann darfst du ihn weiter treffen. Wenn nicht, ist das morgen entgültig dein letztes Treffen mit ihm gewesen.", macht er mir klar und steht auf, um mein Zimmer zu verlassen.„Dad?", rufe ich ihn zurück.
„Du hast ihm nichts erzählt?"Ich schaue von meinen Fingern in seine Augen. Seit langer Zeit trifft sein Blick meinen.
„Nein, diese Entscheidung überlasse ich dir"„Danke", sage ich ohne Emotion, dass man beinahe denken könnte, ich würde es nicht ernst meinen.
Das tue ich aber. Ich will einfach nur nicht zu nett sein. Dad gibt mir eine zweite bzw schon tausendste Chance. Dennoch hat er mir Harrys Nummer vorenthalten.
Im Moment weiß ich einfach nicht, ob ich ihm unendlich dankbar sein soll, dass er wieder Kontakt zu Harry hergestellt hat oder ob ich sauer sein sollte, weil er mich so lange hat leiden lassen.Aber jetzt sollte ich mir erst mal überlegen, wie ich Harry erkläre, dass ich mich über Wochen nicht gemeldet habe.
Was wenn er sauer ist und nichts mehr mit mir zu tun haben will?
Morgen werde ich ihn wieder sehen und es gibt einiges zu klären und zu erzählen. Unter anderem, dass er sich morgen wieder in einem Land befindet, das bald von mir regiert wird. Außer ich überstehe die nächsten 11 Monate fehlerfrei oder bringe Dad eine Alternative.Josh lässt den Wagen langsam vorm Hotel stoppen. Ich schnalle mich ab, bleibe jedoch noch sitzen.
„Bereit?", fragt er mich und sieht mich an.
„Was wenn er sauer ist?", bedenke ich.
„Dann wäre er nicht hier. Komm schon. Steig aus und geh zu ihm."
Ich nicke und schaffe es endlich aus dem Wagen zu steigen. Mit mulmigen Gefühl betrete ich das Hotel.
Schon sehe ich ihn. Er steht in der Eingangshalle und sieht noch genau so aus wie vor ein paar Wochen. Noch hat er mich nicht bemerkt, weil er wild auf seinem Handy rum tippt, deshalb stelle ich mich einfach vor ihn, worauf sein Blick sich hebt.„Hey", lächel ich ihn zögernd an.
„Hey", meint er nur monoton.
Na klasse er ist bestimmt sauer. Verwunderntswerrter Weise drückt er mir trotzdem einen Kuss auf die Lippen.
Gott, habe ich das vermisst.Yaaay eine gute Erkenntnis von Emilys Dad 🎊
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Princess
Fanfic„Ok Pass auf, du bist froh, dass ich dich nicht kenne und ich bin froh, dass du mich nicht kennst. Deshalb verrate ich dir nur meinen Vornamen. Ich bin Harry" Er streckt mir seine Hand hin, welche ich auch sofort ergreife. Ich bin ja schließlich nic...