Kapitel 74: Jacob von Norwegen

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„Was zu Hölle macht er denn hier?"

„Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich wurde er von seinen Eltern hier her mitgeschleppt.", ahnungslos zuckt er mit seinen Schultern.

„Von seinen Eltern? Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich sie als letztes als Familie gesehen habe. Generell ist es um ihn ziemlich ruhig geworden.
Komisch, dass er sich nie gemeldet hat."

„Emily ihr wart noch Kinder"

„Ich weiß, er war meine einzige Chance einen besten Freund zu haben oder generell einen Freund. Aber zum Glück bist du ja gekommen"

„Vielleicht kannst du dich ja trotzdem noch mit ihm anfreunden. Er sieht nett aus, aber genau so verloren wie du."

„Ja", meine ich nachdenklich und nicke. „Ja ich denke ich werde zu ihm gehen. Wo ist er?"

„Direkt, am anderen Ende des Buffets.
Also dann hast du ja deinen Tanzpartner. Ich werde wieder an die Arbeit gehen"

„Ok", sage ich nur, weil ich in Gedanken schon bei Jacob bin ich habe so viele Fragen an ihn.
Langsam gehe ich am Buffet entlang, bis ich wirklich einen Jungen Mann alleine am Ende des Buffets stehen sehe. Es ist Jacob ohne Zweifel. Seine Gesichtszüge sind zwar markanter als früher und er ist natürlich älter, aber man würde ihn auf jeden Fall wieder erkennen.

„Wow, dass ich dich mal wieder zu Gesicht bekomme. Bei einer königlichen Veranstaltung.
Jacob von Norwegen ich kann es kaum fassen.", sage ich und lache auf.

Erschrocken dreht er sich in meine Richtung. Anscheinend habe ich ihn aus seinen Gedanken gerissen.

„Emily?", fragt er verblüfft.

„Höchst persönlich."

„Oh Gott ich bin so froh jemanden zu sehen, den ich kenne", sagt er erleichtert und kommt einen Schritt auf mich zu.

„Kennen wir uns überhaupt noch richtig?
Das letzte Mal als wir uns gesehen haben war ich sieben und du neun."

„Ich weiß, aber ich kenne dich auf jeden Fall besser als alle anderen hier."

„Wo warst du nur die ganze Zeit?", frage ich fast flüsternt.

„Oh das ist eine lange Geschichte. Aber zuerst muss ich mich bei dir entschuldigen. Ich wollte nicht einfach so verschwinden."

Naja die Entschuldigung kommt etwas spät, aber ich kann ihm nicht böse sein. Er hatte, laut seinen Eltern eine Krankheit, die er zu überwinden hatte. Wie ich sehe, geht es ihm heute ziemlich gut, was mich freut.
Früher waren wir gute Freunde. Unser Königshaus lag in guter Beziehung mit dem norwegischen, weshalb wir uns oft trafen. Er war ein guter Freund. Mein einziger Spielkamerad, den ich je hatte. Doch eines Tages war er einfach weg. Seine Eltern sagten mir, er ist in einem Krankenhaus und dass er isoliert werden musste. Deshalb konnte ich ihn auch nie Besuchen. In gutem Kontakt stehen beide Königshäuser zwar immer noch, aber von Jacob habe ich all die Jahre nichts mehr gehört. Wenn ich nach ihm gefragt habe, bekam ich zur Antwort, dass er sich von seiner Familie entfernt habe und nichts mehr mir dem Prinzen-Kram zu tun haben will. Ich habe das akzeptiert. Schließlich kann ich ihn vollkommen verstehen.
Aber melden hätte er sich trotzdem können. Ich glaube, dann wären wir gute Freunde geworden.

„Hast du diese Krankheit besiegt, von der deine Eltern gesprochen haben?", frage ich etwas besorgt.

Er lacht spöttisch auf, verschränkt seine Arme vor der Brust und schüttelt den Kopf.

„Nein. Laut meinen Eltern bin ich immer noch krank. Aber keine Sorge es ist nichts ansteckendes oder lebensgefährliches.", sagt er kalt, was mich ein bisschen überrascht. Er scheint seine Eltern ziemlich zu verachten.

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