Kapitel 89: Kalte Blicke

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„Niall? Oh Gott, Niall sag mir bitte, dass es euch allen gut geht.", sage ich hysterisch, als jemand am anderen Ende der Leitung abnimmt.

„Ja es geht uns allen einiger Maßen. Außer Harry der scheint ziemlich aufgebracht zu sein.", meint er besorgt. Doch er hört sich anders an als sonst. Nicht so fröhlich.

„Niall hör zu, ich muss mit Harry reden. Sofort"

„Ich weiß nicht, ob im Moment mit dir reden will."

„Das ist mir egal. Bitte gib ihn mir", sage ich und merke, wie mir schon wieder die Tränen aufsteigen. Warum ist Niall so abweisend?

„Er ist nicht hier und selbst wenn, würde er nicht mit dir reden wollen."

Für dieses Verhalten gibt es nur eine Erklärung, die mich sofort wieder zum heulen bringt. Scheiße, warum bin ich nur so nah am Wasser gebaut?
„Er hat den Artikel gelesen oder?"

„Ja das haben wir alle", sagt er kalt und wir wissen beide, dass es sich nicht um den Artikel handelt, in dem es darum geht, dass Harry und ich zusammen in einem Tonstudio waren.

„Bitte, lass es mich ihm erklären. Ich-"

„Ich denke da gibt es nichts mehr zu klären, Emily. Man sieht genau, was du da auf dem Bild machst. Was ihr da macht.
In zwei Tagen kannst du Harry wieder erreichen. Er hat sein Handy und Laptop im Flugzeug vergessen und die zwei Sachen werden ihm zugeschickt. Dann kannst du versuchen ihn zu erreichen. Dann kann er entscheiden, ob er mit dir reden will oder nicht. Ich will nicht zu ihm gehen und ihm einfach so mein Handy ans Ohr drücken.
Wenn Harry mit dir reden will, meldet er sich oder hebt ab, wenn du ihn anrufst.
Versuch, aber nicht ihn über einen von uns zu kontaktieren."

„Niall bitte..."

„Tut mir leid, aber ich muss jetzt auf Harrys Seite stehen. Vielleicht kannst du es wieder gerade biegen. Ich hoffe es für euch.
Machs gut"

„Nein. Niall bitte-", rufe ich noch, doch er hat schon aufgelegt.
Mit zitternden Händen entferne ich mein Handy vom Ohr. Zwei Tage. Zwei Tage in denen ich nichts von Harry hören werde.

„Kann...kann ich dir irgendwie etwas bringen oder die helfen?"

„Du hättest mich nicht küssen können", sage ich wütend, doch entschuldige mich sofort wieder.
„Jacob...es tut mir leid ich bin gerade nur ziemlich aufgebracht."

„Nein, es ist ok. Wirklich Emily. Es ist ja auch meine Schuld, dass du jetzt in dieser Situation bist."

Kurze Zeit sagen wir alle drei nichts. Josh ist sowieso die ganze Zeit still und scheint zu überlegen.

„Wir fliegen zu ihm.", sagt Josh entschlossen.

„Wir machen was?"

„Wir fliegen so schnell es geht zu ihm. Ich lasse nicht zu, dass du in diesen zwei Tagen kaputt gehst. Wir können das hier ganz einfach klären. Er muss dir einfach zu hören. Es ist ja nicht mal deine Schuld."

„Ihr könnt den Privatjet von uns haben.", sagt Jacob sofort.

„Danke. Dadurch wird es um einiges schneller gehen."

„Ich werde Bescheid sagen, dann könnt ihr in einer Stunde schon fliegen.", sagt Jacob entschlossen und verlässt schon wieder das Zimmer.

„Was sollen wir Dad sagen?", frage ich Josh, der jedoch schon zu telefonieren scheint.

„Ich versuche gerade ihn zu erreichen", berichtet er mir und stellt auf Lautsprecher.

Es dauert auch nicht lange, bis Dad den Anruf annimmt. Natürlich hat auch er die beiden Artikel gesehen und fragt mich danach aus.
Nachdem ich ihm die ganze Story jedoch erklärt habe, zeigt er Verständnis für mich und erlaubt mir sogar zu Harry zu fliegen.
Anscheinend ist seine Phase, in der er mir alles verbietet vorbei, denn er verabschiedet sich mit den Worten: Hör auf dein Herz, Schätzchen. Viel Glück.

„Josh, was wenn er mir nicht zuhört?", frage ich, als wir uns gerade im Landeanflug befinden.

„Dann werde ich ihn dazu bringen dir zuzuhören.", sagt er entschlossen.

„Nein. Bitte Josh ich weiß du willst mir helfen, aber ich will das alleine durchziehen. Ich will mit ihm alleine reden."

Josh akzeptiert nur widerwillig meine Bitte, aber ihm bleibt wohl nichts anderes übrig.
Durch die enge Zusammenarbeit mit dem Sicherheitsdienst der Jungs konnte Josh schnell herausfinden in welchem Hotel sich Harry und die anderen befinden. Sogar die Zimmer Nummer hat er raus bekommen.
Das ist auch der Grund, warum wir eine halbe Stunde nach der Landung das Hotel betreten und uns ohne Umwege auf den Weg zum Fahrstuhl machen.

Ich denke zwar nicht, dass mich hier irgendjemand sehen will, aber ich muss das jetzt klären.
Zusammen mit Josh klopfe ich an die Tür, hinter der sich das Apartment der Jungs befinden soll.

Sogar vor der Reaktion der Jungs habe ich Angst. Ich weiß, dass ich Harry verletzt habe, wenn es auch nicht wirklich meine Schuld war. Die Jungs sind wie seine Brüder. Sie haben die gleiche Verbindung wie Josh und ich. Verletze ich Harry, verletze ich sie ebenfalls. Wahrscheinlich sind sie sogar sauer auf mich.

„Ach du Scheiße", meine dauerhaft mit Tränen gefüllten Augen schauen direkt in zwei blaue. Gerade Niall, mit dem ich vor wenigen Stunden noch telefoniert habe, musste ja die Tür öffnen.

„Sag mir bitte nur ob er da ist und wenn nicht, dann lass mich auf ihn warten.", sage ich sofort, um ihn nicht abzuschrecken.

Er mustert mich wortlos von oben bis unten und knallt mir dann die Tür vor der Nase zu.
Hinter der Tür hört man Getuschel und dann wird sie zu meiner Verwunderung wieder geöffnet.
Mich schauen jetzt zwar vier Augenpaare misstrauisch an, aber wenigstens werden wir hinein gebeten.

„Du kannst hier auf ihn warten. Wenn er wieder kommt kann er selbst entscheiden, ob er mit dir reden will.", erklärt Louis, während er uns einen Platz auf dem Sofa anbietet.

„Ihr seid alle ziemlich sauer auf mich kann das sein?", frage ich, obwohl ich die Antwort eigentlich schon kenne.
Von jedem bekomme ich nur ein Nicken.
„Dann lasst es mich wenigstens erklären"

Nachdem jetzt auch Liam, Niall, Zayn und Louis eingeweiht sind, werden ihre Blicke auch weicher. Bisher zeigte wirklich jeder Verständnis für mich. Ich hoffe nur, dass es bei Harry, genau so gut ablaufen wird.
Das Schicksal stand solange auf unserer Seite, daran kann sich in so kurzer Zeit doch nichts ändern.
Heute morgen habe ich mich traurig von Harry verabschiedet. Ich war davon überzeugt, dass wenn ich ihn wieder sehen werde, wir uns freudestrahlend in die Arme fallen würden. Zu diesem Zeitpunkt habe ich jedoch nicht gewusst, dass ich am selben Abend wieder sehen werde. Aus einem leider sehr, sehr schlechten Grund.

Die Tür öffnet sich. Alle Blicke liegen auf ihr und dann erwidern diese wundervollen grünen Augen, in denen ich heute morgen noch so viel Liebe gesehen habe, mit einer erschütternden Kälte meinen Blick.

 Alle Blicke liegen auf ihr und dann erwidern diese wundervollen grünen Augen, in denen ich heute morgen noch so viel Liebe gesehen habe, mit einer erschütternden Kälte meinen Blick

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Ouh im nächsten Kapitel werden sie aufeinander treffen.
Ich hoffe das nächste Kapitel wird besser als das hier. Ich bin irgendwie unzufrieden mit diesem Kapitel, aber ich wusste einfach nicht, was ich anderes schreiben sollte. :\

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