Epilog (2/2)

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Plötzlich stoppen wir. Nach meinem Plan vom Haus, den ich in meinem Kopf habe, müssten wir uns in unseren Schlafzimmer befinden.

„Harry?", frage ich unsicher, als ich längere Zeit keine Berührung von meinem Freund spüre.

„Keine Angst. Ich bin noch da", versichert er mich und schon spüre ich seine Präsens wieder vor mir. An meinem Hinterkopf spüre ich, wie sich der Knoten löst und das Tuch vor meinen Augen entfernt wird. Kurz lasse ich meine Augen noch geschlossen, um mich auf die Veränderung vorzubereiten. Als ich jedoch wieder das Licht an meine Augen lasse, ist es nicht Harrys Haarschnitt, der mich nach Luft schnappen lässt.
Das Licht ist gedämmt. Wir stehen mitten in einem Meer aus Rosenblüten. Neben dem Bett stehen zwei Gläser Wein und dass Harry zwar seine normalen engen Jeans, einem weißen T-Shirt, aber einem Sakko vor mir steht, macht mir klar, dass das hier der besondere Anlass ist, von dem Josh gesprochen hat.

Als ich damit fertig bin, den Raum zu mustern, schaffe ich es endlich mich auf den neuen Haarschnitt von Harry zu konzentrieren. Er schaut mich einfach nur lächelnd an.
Es ist ungewohnt ihn ohne seine langen Locken zu sehen, aber es beeinträchtigt keinen falls seine Schönheit.

„Warum bist du nicht zufrieden?", frage ich und hebe meine Hand, um das erste Mal durch seine kurzen Haare zu fahren. „Ich finde es sieht gut aus"

„Emily", stöhnt er genervt. „Du bist meine Freundin, du musst das sagen"

„Mittlerweile musst du mich doch lange und gut genug kennen, damit du weißt, dass ich dir sage, sobald ich etwas Scheiße finde."

Kurz überlegt er, bis er mir wieder fest in die Augen schaut.

„Du hast recht. Ich kenne dich lange und gut und das ist auch der Grund, warum es hier so aussieht."

„Wie meinst du das?", frage ich verwirrt.

„Hör mir einfach zu, einverstanden?"

Verwirrt nicke ich nur. Was hat er vor? Wozu der ganze Aufwand.
Liebevoll greift er nach meinen Händen. Er spricht sanft mit dem Daumen über meine Handflächen.

„Ich weiß gar nicht, wie ich anfangen soll. Mir geht richtig die Düse, wenn ich ehrlich sein soll, aber ich zieh das jetzt durch.", lacht er nervös und macht mich damit noch nervöser.
„Als ich davon erfahren habe, dass ich mir die Haare schneiden muss, habe ich mich an unser erstes Treffen erinnert. Wir kennen uns jetzt fast zwei einhalb Jahre und das erste, was ich ernsthaft von die wissen wollte, war ob ich mir die Haare schneiden soll und wenn ich zurück schaue wird mir klar, wie bescheuert mein Versuch damals war dich in ein Gespräch zu verwickeln, aber hey, es hat funktioniert.
Jetzt wohnst du hier bei mir und auch wenn wir es anfangs nicht dachten, hat sich alles zum Guten gewendet. Wir haben so viele Hürden zusammen genommen, dass ich mir zu hundert Prozent sicher bin, dass ich das richtig getan habe, als ich vor mehr als zwei Jahren dafür gekämpft habe dich zurück zu gewinnen.
Ich liebe dich, das habe ich immer getan und werde es auch weithin tun."
Weil er meine Hände hält, merke ich, wie nervös Harry wirklich ist. Seine Stimme ist zwar klar und fest, seine Hände beginnen jedoch leicht zu schwitzen. Er macht eine kurze Atempause, bevor er weiter spricht.
„Erinnerst du dich an das Versprechen, das ich dir mit dem Ring gegeben habe?", fragt er mich und fährt mit seinem Zeigefinger über den Ring, der den Ring einer Krone hat.

In diesem Moment wird es mir bewusst. Die Rosen, die Lichtverhältnisse, Harrys Ansprache. Er hat vor sein Versprechen wahr zu machen.
Völlig überwältigt schlage ich die Hände vor meinem Mund zusammen und schüttel ungläubig den Kopf.

„D-das...Harry...du-"

„Lass mich erst mal ausreden, bevor du schon in Tränen ausbrichst.", meint er leicht belustigt und wischt mir sie Tränen von der Wange, die bereits über meine Wange laufen.

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