Der Sieg über die Drachen

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"Und hier kommt unser erster Champion für heute: Cedric Diggory für Hogwarts! Er tritt gegen den Schwedischen Kurzschnäuzler an! Viel Glück!", donnerte Ludo Bagman, der die erste Aufgabe kommentierte. Wieder jubelten die Schüler und riefen Cedrics Namen.
Mein Magen zog sich schmerzhaft zusammen, als dieser ein kurzes Lächeln zustande brachte. Die Drachenmutter ließ ihn nicht aus den Augen und bückte sich beschützend über ihre Eier. Ihr quollen Rauchschwaden aus den Nasenlöchern, die mir die Sicht vernebelten. Als der Rauch sich ein wenig verflüchtigt hatte und ich wieder etwas erkennen konnte, war Cedric verschwunden.

Erschrocken schlug ich mir die Hand vor den Mund, um einen Aufschrei zu verhindern, als der Schwedische Kurzschnäuzler einen Feuerstrahl auf einen Felsbrocken spie, hinter dem im nächsten Moment Cedric hervorsprang und hinter einem kleineren Stein Schutz suchte. Die Krallen des Drachen verfehlten ihn nur um wenige Zentimeter.
"Ooooh, das war sehr knapp, Mister Diggory!", rief Bagman. "Er muss sich eine Taktik zurechtlegen!"

"Wieso benutzt er nicht seinen Zauberstab? Wozu hat er denn einen Zauberstab, wenn er ihn nicht benutzt!", fragte ich niemand bestimmten, doch meine Aussage wurde schon im nächsten Moment überflüssig. Cedric zog seinen Zauberstab, richtete ihn gegen den Drachen und hatte die Hälfte eines Zauberspruchs ausgesprochen, als die Drachenmutter ihn mit ihrer Klaue erwischte.
Ich schrie auf und griff automatisch nach Rons Hand. "Der überlebt das schon. Wenn es brenzlig wird, dann greifen die Drachenwärter ein", meinte er und tätschelte unbeholfen meine Schulter.

Cedrics Gesicht war schmerzverzerrt, doch er rappelte sich wieder auf. Sein Zauberstab hatte den Fluch losgelassen, den er nicht fertig aussprechen konnte, doch es war ganz offensichtlich einer, den Cedric ganz bestimmt nicht beabsichtigt hatte: Pfefferatem.
Auch er hatte dies bemerkt und brachte sich in Sicherheit. Hinter einem Felsbrocken versteckt, richtete er seinen Zauberstab auf einen anderen großen Stein und verwandelte diesen in einen Labrador. Der Drache wandte sich augenblicklich dem Hund zu und schenkte Cedric keine Aufmerksamkeit mehr. Er nutzte die Chance und schlich auf das Nest mit den Eiern zu. Cedric war schon fast da, als er versehentlich gegen einen Stein trat. Der Schwedische Kurzschnäuzler, von dem Geräusch aufgeschreckt, riss den großen Kopf zu ihm herum und spie nach nur einer Sekunde Feuer in seine Richtung. Cedric sprang zur Seite, aber nicht rechtzeitig, er wurde von dem Feuer getroffen. Diesmal schrie nicht ich auf, sondern Cedric und der Rest des Publikums. Er floh in den Schatten eines Felsbrockens, das Gesicht immer noch verzerrt.

Nach ein paar weiteren Versuchen hatte Cedric es geschafft das goldene Ei zu schnappen und alle atmeten erleichtert aus. Ich hatte Rons Hand mittlerweile losgelassen, doch ich hätte schwören können, dass er sie, argwöhnisch etwas vor sich hin murmelnd, rieb.
Die Jury vergab die Noten für Cedrics Leistung, dann wurde er ins Erste-Hilfe-Zelt gebracht.
Nachdem der Schwedische Kurzschnäuzler aus der Arena geschafft worden war, war Fleur Delacour dran. Ihr Gegner war ein Wasilischer Grünling. Auch wenn ich ihr den Ungarischen Hornschwanz gewünscht hätte, musste ich zugeben, dass der Zauber, den sie gegen den Drachen wirkte, recht effizient war. Er wurde ganz schläfrig, wie in Trance.

Im nächsten Moment änderte sich meine Meinung und ich murmelte schadenfroh: "Ich bin mir nicht sicher, ob das so klug von ihr war. Seht mal! –"
Der Drachen war nun endgültig eingeschlafen und Fleur schlich zum Nest, doch aus den Nasenlöchern des Wasilischen Grünlings stoben Rauchschwaden, immer wieder wenn er schnarchte. Ihr Rock fing Feuer (ich musst mir wirklich das Lachen verkneifen, wofür ich einen empörten Blick von Ron, Fred und George bekam), doch nach circa zehn Minuten hatte sie es geschafft das goldene Ei aus dem Nest zu stehlen.
Als nächstes nahm es Viktor Krum mit dem Chinesischen Feuerball auf, und so blieb für Harry nur noch der Ungarische Hornschwanz, was mir nur noch mehr auf den Magen schlug. Krum kam nicht auf die Idee zu fliegen, was mich ehrlich gesagt wunderte, wenn man bedachte, dass er der beste Sucher der ganzen Welt war. Er schoss dem Drachen einen Fluch mitten ins Augen, woraufhin der, rasend vor Wut, ein paar seiner eigenen Eier zertrampelte, wofür Krum bei der Notenvergabe sicher Punkte verlieren würde.

Bis zum bitteren Ende [Draco Malfoy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt