Wenn sich alles ändert

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Am nächsten Morgen traf ich mit pochender Hand beim Frühstück wieder auf Hermine, die am Abend schon geschlafen hatte. "Wie lief es mit Harry?", fragte ich sie, als ich mich setzte und nach dem Müsli griff.

Sie zuckte mit den Schultern. "Nicht so gut, fürchte ich. Er hat es ganz falsch verstanden."

"Ich will nicht sagen, ich hätte es dir ja gesagt", meinte ich, "aber ich hab es dir gesagt."

"Ich weiß, ich weiß", seufzte Hermine und nahm lustlos den Tagespropheten von einer Posteule entgegen. "Hältst du wirklich nichts von der Idee?"

"Na ja", sagte ich. "Sie ist nicht schlecht, und ich sehe ein, dass wir einen anderen Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste brauchen, aber der Plan hat trotzdem ein paar Schwächen. Außerdem hat Harry sich ja anscheinend geweigert, den Lehrer zu spielen."

"Ron und ich werden trotzdem weiter versuchen, Harry zu überreden", erklärte Hermine zu meiner Verärgerung.

"Und wieso sucht ihr euch keinen anderen Lehrer?", fauchte ich ein wenig zu schnell.

Sie warf mir einen verwirrten Blick zu, kommentierte es jedoch nicht. "Wen denn zum Beispiel?"

"Weiß ich nicht", murmelte ich. "Lupin?"

Hermine schüttelte den Kopf. "Wir könnten ihn nur in Hogsmeade treffen und dafür haben wir zu wenig Zeit."

"Wieso fragen wir nicht einfach McGonagall?", fragte ich, wusste aber schon, dass unsere Hauslehrerin es niemals erlauben würde.

Als Fred und George die Große Halle betraten, gesellte ich mich schnell zu ihnen. "Das nächste Wochenende in Hogsmeade steht wieder an", sagten sie fröhlich.

"Ich weiß noch nicht, ob ich hingehe."

"Du musst aber mit uns zu Zonkos!", meinte George, woraufhin Fred erklärte, dass sie neue Sachen für ihre Scherzartikel bräuchten und ich ihnen bei der Auswahl helfen musste.

"Na gut", gab ich mich geschlagen und musste unwillkürlich grinsen, als die Zwillinge sich abschlugen.

Den Rest der Zeit, der mir bis zum Beginn der ersten Unterrichtsstunde blieb, verbrachte ich noch bei ihnen, aber als Malfoy die Große Halle betrat, wollte ich möglichst schnell verschwinden. Es schien mir, als würde er mit seinen Augen die Halle nach mir abzusuchen und so ließ ich mir möglichst schnell und unauffällig mein rotes Haar ins Gesicht fallen, sodass ich gut vor seinem Blick geschützt war.

Nach dem Kuss gestern Nacht hatte ich keine besonders große Lust, mit ihm auf dem Gang konfrontiert zu werden. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie ich reagieren würde. Ich hatte das Recht ihn zu ignorieren. Schließlich ging der Kuss von ihm aus. Ich hatte nicht darum gebeten, dass er seine Lippen auf meine legt und seine warmen Hände um meinen Kopf legt.

"Wie sieht dein Stundenplan aus, Rachel?", fragte Fred und riss mich somit auf meinen Gedanken.

"Zauberkunst, Verwandlung und Zaubertränke", murmelte ich. Mir graute jetzt schon vor der letzten Stunde.

"Dann sehen wir uns beim Mittagessen!", verabschiedeten sich die Zwillinge und verließen die Große Halle.

Ein paar Minuten später machte ich mich auf den Weg zu Zauberkunst, wo die Ravenclaws schon warteten. Auch Harry stand schon dort.

"Hey", meinte ich. "Wo sind Ron und Hermine?"

"Noch beim Frühstück", antwortete er. "Hermine hat erzählt, dass du von ihrer Idee auch nicht wirklich begeistert warst."

"Jaah", sagte ich. "Ich habe ihr gesagt, dass du keine Lust hast den Lehrer zu spielen, aber sie hat nicht auf mich gehört."

"Ich soll es mir überlegen." Harry zuckte mit den Schultern und deutete dann auf meine rechte Hand. "Wie schlimm ist es?"

Bis zum bitteren Ende [Draco Malfoy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt