Das Quidditchspiel

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Der Mittwoch brach mit stürmischen Winden und grauen Wolken an. Der Regen peitschte uns in Gesicht, als wir uns auf den Weg zu den Gewächshäusern machten. Jedoch musste die Doppelstunde Kräuterkunde in ein freies Klassenzimmer im Erdgeschoss verlegt werden, da die schweren Regentropfen so laut auf das Gewächshausdach hämmerten, dass man Professor Sprout gar nicht verstand.

Auf dem Weg zum Mittagessen teilte Angelina Johnson Harry und Ron mit, die Quidditch-Mannschaft der Gryffindors dürfte wieder gegründet werden, das Training würde aber wegen des schlechten Wetters ausfallen.

"Gut", murmelte Harry. "Wir haben nämlich einen Ort für das erste Treffen unserer Verteidigungsgruppe gefunden."

"Ach wirklich?", fragte ich interessiert nach. "Davon weiß ich gar nichts."

"Dobby kennt einen Raum, der nur auftaucht, wenn man ihn wirklich ganz dringend braucht."

"Dobby, der Hauself?", hackte ich nach. "Wenn du ihm glaubst, ist ja gut."

"Was willst du damit sagen?" Harry musterte mich wütend.

Ich zuckte mit den Schultern. "Gar nichts. Ich meine nur ... hast du etwa schon vergessen, dass Dobby derjenige war, der einen Klatscher verhext und dich fast umgebracht hat?"

Hermine grummelte zustimmend. "Dobbys Vorhaben sind manchmal nicht ganz ungefährlich."

"Dieser Raum ist nicht bloß eine verrückte Idee von Dobby! Dumbledore kennt ihn auch, beim Weihnachtsball hat er ihn mir gegenüber erwähnt."

Hermines Gesicht hellte sich auf und sie schien nun beruhigt zu sein. Sie erklärte sich auch bereit, den Mitgliedern der Verteidigungsgruppe mitzuteilen, dass das erste Treffen heute Abend um acht Uhr, im siebten Stock gegenüber dem Wandbehang mit Barnabas dem Bekloppten, stattfinden würde.

Während ich zu Fred und George ging, überprüfte ich noch einmal, ob der zusammengefaltete Sumpf noch in meiner Umhangtasche war.

"Hey", begrüßte ich die Zwillinge.

"Wie war Kräuterkunde?", fragten sie.

"Wir sind ins Schloss umgezogen", erklärte ich. "Ich habe den Regen satt."

"Angelina auch", murmelte Fred. "Bei dem Wetter können wir nicht trainieren."

"Spielt ihr nicht bald gegen Slytherin?"

"Ja", sagte George. "Genau deswegen müssen wir trainieren. Ich jedenfalls habe keine Lust, den Pokal zu verlieren."

"Montague soll die Treiber vom letzten Jahr durch Crabbe und Goyle ersetzt haben, also müsst ihr euch keine Sorgen machen", sagte ich abwesend und sah zum Lehrertisch hoch. Dort hatte sich gerade Professor Umbridge hingesetzt; ihre grauenvolle Strickjacke um die Schultern gelegt.

"Willst du nichts essen?", fragte Fred und schob mir die Kartoffeln hin, doch ich winkte dankend ab.

"Ich mache mich gleich auf den Weg."

"Wohin?"

Genervt verdrehte ich die Augen. "Meine Rache an Umbridge vollführen, natürlich!"

"Musst unbedingt du das machen?", grummelte Fred. "An deiner Stelle wäre ich nicht scharf darauf wieder Nachsitzen zu bekommen."

"Wenn sie mich hierbei erwischt", flüsterte ich, "dann wird sie dafür sorgen, dass ich von der Schule fliege."

Die Zwillinge starrten mich finster an.

"Genau deswegen solltest du uns das machen lassen! Bei Fred und mir ist es nicht schlimm, wenn wir rausgeschmissen werden. Wir haben unsere Zukunft geplant und brauchen dafür keinen UTZ-Abschluss."

Bis zum bitteren Ende [Draco Malfoy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt