"Promiskuität (von lat. promiscuus „gemeinsam“ und promiscēre „vorher mischen“), seltener Promiskuitivität, ist die Praxis sexueller Kontakte mit relativ häufig wechselnden verschiedenen Partnern oder mit parallel mehreren Partnern."
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„Sie haben gesagt, ich könnte eine Klasse überspringen und meinen Abschluss schon nächstes Jahr machen, wenn..."
Da D normalerweise niemand war, der einfach Sätze unbeendet in der Luft hängen ließ, hustete ich erst mal eine Runde. Eigentlich hatte ich gleich nachfragen wollen, aber meine Stimme funktionierte immer noch nicht so, wie sie es eigentlich sollte.
„Wenn was? Deine Noten noch besser werden? Das geht doch gar nicht mehr, oder?" Als ich das letzte Mal mit der Schulleitung telefoniert hatte, wurden ihre akademischen Leistungen in den Himmel gelobt und man betitelte sie ununterbrochen als Wunderkind.
Was mir ziemlich auf den Geist gegangen war, denn egal wie intelligent sie auch war, sie war trotzdem nur ein Mädchen. Ein kleines Mädchen, dem in ihrem Leben eine ganze Menge Scheiße passiert war und deren Leistungen eine Stelle hinter ihrem Wohlbefinden stehen sollten und nicht anders herum. Ty sah das genau so wie ich, jedoch war er der Meinung, dass D sich schon allein melden würde, wenn sie mit den Anforderungen die von allen Seiten her an sie gestellt wurden nicht zurecht kam.
Ich wusste es besser. Und wenigstens mein Instinkt funktionierte anscheinend einwandfrei, auch wenn mich dieses dämliche Fieber so sehr im Griff hatte.
„Wenn sich mein familiäres Umfeld stabilisiert. So haben die das zumindest ausgedrückt. Heißt übersetzt, ich muss zu Hause raus." Sie strich sich ihre langen, hellbraunen Haare hinter die Ohren und zog die Beine vor die Brust. Eine Pose, die mich ziemlich stark an Mitch erinnerte. So hatte sie früher auch immer da gesessen, wenn ihre Probleme Überhand genommen hatten.
„Ich dachte, du wärst schon längst zu Hause raus." Ihrer Mutter hatte man das Sorgerecht entzogen, als D gerade 12 Jahre alt geworden war. Meines Erachtens nach war diese Maßnahme ohnehin um ein Jahrzehnt verspätet, aber bitte. Solange es diese verfluchte Stiftung gab, die Ty über die Jahre mehr und mehr ausgearbeitet hatte, sprang D da schon herum. Sie gehörte praktisch zum Inventar und war wohl Tys geheimer Lieblingsschützling. Kein Wunder, sie bereitete ja auch niemandem Probleme. War von vorn bis hinten ein anständiges und selbstständiges Mädchen, dass niemals irgendwie über die Strenge schlug.
Was aber nicht hieß, dass sie es nicht faustdick hinter den Ohren hatte.
„Ja, nein, nicht wirklich." Sie zuckte mit den Schultern und guckte nach draußen aus dem Fenster. „Ich wohne da noch so zur Hälfte, weil ich meine Ma nicht allein lassen will. Wenn die morgens keinen hat, der sie auf die stabile Seitenlage dreht, dann erstickt die an ihrer eigenen Kotze. Ty ist da nicht besonders glücklich drüber... Der will, dass ich einfach in der Stiftung bleibe und fertig."
„Und wenn du dich nicht mehr um deine Mutter kümmern bräuchtest? Würdest du dann endgültig in die Stiftung ziehen wollen?" Man konnte ja immer wen einstellen, der das übernahm. Oder ihre Mutter mal in eine Entziehungskur schicken. Oder ihr mal professionelle Hilfe vorbeischicken. Hauptsache das Mädchen wäre entlastet und könnte sich darauf konzentrieren ihre Zukunft auf die Reihe zu bekommen. Das stand immerhin an erster Stelle.
„Nein... Ach, ich weiß auch nicht. Die gehen mir da alle ein bisschen auf den Sack, weißt du? Die kommen ständig an, wollen dies und das und jenes von mir. Ich meine, ich helf den Kleinen ja gern bei ihren Hausaufgaben, aber manchmal komm ich mir da vor wie eine Zirkusattraktion." Sie hob die Stimme ein bisschen an und rief gespielt: „Sehet und staunet, liebe Leute! Das Mädchen mit unglaublich hohen IQ! Seht sie euch an, stellt ihr irgendwelche dummen Fragen und wartet ihre außergewöhnlich intelligente Antwort ab! Sie trägt sie euch in einem so geschwollenen, verwinkeltem Englisch vor, dass nicht mal Juristen sie verstehen könnten! Wollt ihr minderbemittelten Arschlöcher wenigstens aus zweiter Hand lernen, was Intelligenz ist? Dann tretet vor! Diese Gelegenheit bietet sich nur einmal im Leben!"
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Die Summe des Glücks
RomanceFrage: Mit welchen drei Worten könnte man Elijah Hunter am Besten beschreiben? Antwort: Das ist eine Fangfrage. Dazu ist mindestens ein Fünfhundertseitiges Buch nötig und selbst dann, bleiben da immer noch scheiße viele Fragen offen. Wer ist der Typ...