„Cannon?“ Murmelte ich verschlafen ins Telefon und rieb mir erst einmal den ganzen verfickten Schlaf aus den Augen. Scheiße, irgendwie hätte ich nach dieser Alkoholorgie gestern noch ein paar Stunden mehr gebrauchen können.
„Morgen Felicitas. Rosa hier... Entschuldigung das ich dich geweckt habe, aber ich wollte eigentlich zu Elijah. Hat er schon wieder eine Rufumleitung auf dich gestellt?“
„Nein... Warte, ich weck ihn mal...“ Ich packte das Handy weg und zog an dem Arm, der sich da so fest über meinen Bauch gelegt hatte, dass er an einen Schraubstock erinnerte. Ein wirklich sexy Schraubstock. „Wach auf, Eli... Na los, Augen auf. Rosa will mit dir sprechen.“ Er gab irgendwelche undefinierbaren Geräusche von sich, nahm den Arm weg und rollte sich schließlich auf den Rücken, um diese harten Augen auch mal aufzumachen.
„Was will die denn um diese Uhrzeit mitten in der Nacht?“ Er streckte seine Hand nach dem Handy aus – das übrigens seins war, wie ich feststellen musste – und fuhr sich mit der anderen übers Gesicht. „Was gibt es?“ Fragte er Rosa, sobald er das Telefon am Ohr hatte. „Nein, ich bin noch im Bett.“ Und kurz nachdem er das zugegeben hatte, schnitt er mir eine Grimasse, während ich nur Tuscheln hören konnte, dass darauf zu schließen ließ, das Rosa am anderen Ende der Leitung gerade eine ganze Menge zu sagen hatte. „Rosa... Halt die Luft an, könntest du das, ja? Die ganze Angelegenheit geht dich nichts an -“ Und dann verzog er wieder das Gesicht, wohl weil sie ihn unterbrochen hatte und gerade mächtig ins Telefon schimpfte.
Da ich wirklich dringend eine Zahnbürste gebrauchen konnte, kämpfte ich mich aus den Bettdecken und ging mit meinem Handy ins Bad, um mir eine ganze Ladung kaltes Wasser zum Wachwerden ins Gesicht zu klatschen und dann den ekelhaften Nach-Sauf-Geschmack aus meinem Mund zu schrubben, während ich schon mal schnell meine Emails überflog. Eli kam keine drei Minuten später, immer noch am Telefon und machte sich auch erst einmal die Zahnbürste fertig. Rosa musste wohl extrem aufgebracht sein, so wie sich Elijahs Gesicht angepisst verzog. Irgendwann nahm er die Zahnbürste aus seinem Mund und meinte ins Telefon: „Du vergleichst Äpfel mit Birnen, Rosa.“ Und dann zuckte er wieder zusammen, als würde sie jetzt schon regelrecht ins Telefon brüllen. Er putzte sich seine Zähne einfach fertig und verdrehte in meine Richtung die Augen, während ich schnell eine SMS an Mitch rausschickte, dass sie mich in einer Stunde abholen sollte. Die Antwort kam sofort, was nur mal wieder zeigte, dass Elijah und ich es mit dem Ausschlafen heute wirklich übertrieben hatten. Irgendwie waren alle schon vor uns wach. „Willst du sie das nicht besser persönlich fragen? Sie steht hier gerade neben mir.“ Ich guckte ihn verwirrt an, woraufhin er nur ganz leicht den Kopf schüttelte und konzentriert zuhörte. „Nein, verfickte Scheiße, es geht dich nichts an und ich werde dir darauf keine Antwort geben. Du kannst denken was du willst, aber ich kann dir versichern, wenn du deine neugierige Hakennase weiter in meine Angelegenheiten steckst, dann komme ich rüber zu dir und werde mich mal ernsthaft mit deinem Mann über deine Erziehung unterhalten. Du hast ein eigenes Leben, schnüffel da rum. … Ja, genau, ich habe Hakennase gesagt. Eine riesige, fette, mit Warzen besetzte Hakennase hast du da im Gesicht, auf die wahrscheinlich alle anderen in deinem Hexenzirkel neidisch sind und -“ Er nahm das Handy vom Ohr und zuckte mit den Schultern. „Aufgelegt.“ Dann steckte er sich seine Zahnbürste wieder in den Mund und grinste mich frech an. „Wahrscheinlich steigt sie jetzt auf ihren Besen und kommt rüber geflogen um mich in eine Ratte zu verwandeln.“
„Was wollte sie denn?“
„Mich ermahnen, dass ich meine Finger von meiner heißen Persönlichen Assistentin zu lassen habe.“ Meinte er, während ich den ganzen Schaum ausspuckte. Zum Glück war ich gerade schon beim Spucken gewesen, ansonsten wäre es bei diesen Worten wohl darauf hinaus gelaufen, dass ich es trotzdem getan hätte und dabei den Spiegel getroffen hätte.
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Die Summe des Glücks
RomanceFrage: Mit welchen drei Worten könnte man Elijah Hunter am Besten beschreiben? Antwort: Das ist eine Fangfrage. Dazu ist mindestens ein Fünfhundertseitiges Buch nötig und selbst dann, bleiben da immer noch scheiße viele Fragen offen. Wer ist der Typ...