Punkt 32 der Tagesordnung

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Wang (eng.) = Penis (deutsch)
umgangssprachlich/vulgär

Ich grinste obwohl ich kein Höschen mehr anhatte ein bisschen, als wir nach unten gingen und ließ mir von John in meinen dünnen Mantel helfen, der dabei leise Diamonds are a girls best friend summte und mich einmal mehr zum Durchbrennen überreden wollte. Eli rief Alexej an, dass er jetzt kommen könnte und zusammen standen wir im Flur und warteten auf D, die tatsächlich pünktlich auf die Minute genau die Treppe runter gestapft kam. Und sie kam wirklich gestapft.

Aber das man ihre Laune anhand ihres Ganges erkennen konnte, war nicht einmal das Schlimmste an der ganzen Sache. „Du hast recht. Sie sorgt eindeutig dafür, dass wir einen so schlechten Eindruck hinterlassen, dass wir zwei rumfurzen könnten und es würde keinen interessieren.“ Murmelte ich Elijah zu und beobachtete verstört, wie D ganz unbekümmert zu uns rüber kam.

Es war... unglaublich. Unglaublich grauenvoll.

Sie trug total zerrissene, knallgelbe Jeans, die man eigentlich schon gar nicht mehr als Jeans bezeichnen konnte, sondern die eigentlich nur noch Stofffetzen waren, die von ihrer Hüfte hinab hingen. Dazu einen hellblauen, unförmigen und weiten Pullover, dessen Kragen gerissen war und der ihr von einer Schulter hing. Als wäre das noch nicht genug, war das Teil so zerknittert dass es aussah, als hätte sie es aus der untersten Ecke der Dreckwäschetonne geholt und hatte so viele Flecken in so vielen verschiedenen Farben, Formen und Größen, dass es den Eindruck machte als hätte sie es immer an, wenn sie mal mit John malte. Außerdem breitete sich da über ihrer Schulter etwas aus, dass verdammt doll nach einem Bäuerchenfleck von Lilly aussah. Um das Outfit ein bisschen aufzupeppen, trug sie verkehrt herum eine knallpinke Baseballkappe, die ganz eindeutig aus Miras Kleiderschrank stammte und mit glitzernden Strasssteinen besetzt war. Unter der Kappe ragten Haare hervor, die aussahen als hätte sie die Dinger seit einer Woche weder gewaschen noch gekämmt. Alte, zerfledderte, kotzgrüne Chucks rundeten es ab und beim Makeup hatte sie sich ganz eindeutig für Gothic entschieden, mit total schwarz geschminkten Augen und lila Lippenstift, genau so wie bei dem Nieten besetzten Lederhalsband um ihren Hals, wohingegen die bunten Neonplastikarmbänder eher zu einem Raver gepasst hätten.

Als sie so vor uns zum Stehen kam, die Arme verschränkte und auch noch eine Kaugummiblase platzen ließ, um ihren Auftritt perfekt zu machen, konnten wir alle drei nur doof dastehen und starren. Ich hatte nicht erwartet das sie ein Kleid, oder eine Bluse tragen würde. Hätte sie nicht mal darum gebeten und eigentlich war es mir auch total egal, was sie anhatte, denn sie sah in allem gut aus.

Aber das... Das... Das war...

„Ist was?!“ Fragte sie provozierend unschuldig und ließ noch eine Kaugummiblase platzen, was mich ein bisschen aus meiner Trance schüttelte.

„Das ist doch hoffentlich nicht dein Ernst!“ Rief ich aus, woraufhin sie beide Augenbrauen hochzog, an sich herab sah und mich dann ganz unwissend anblinzelte. „Warum? Gefällt dir mein Outfit nicht? Dann solltet ihr mich vielleicht gar nicht erst mitnehmen. Nicht das ich euch peinlich bin. Ich meine, wenn ihr da zu diesen reichen Leuten geht und alles, wollt ihr sicher einen guten Eindruck hinterlassen und wenn ich nicht richtig angezogen bin, kann ich wohl nicht mit, was?!“

„Nein, nein!“ Fuhr Eli da dazwischen und ging bester Laune zu D rüber, um ihr einen Kuss auf die Wange zu drücken. „Feli ist nur ein bisschen eifersüchtig, weil ihr Outfit neben deinem vollkommen untergehen wird. Du siehst hinreißend aus! Absolut und vollkommen hinreißend!“

Das war doch nicht sein Ernst! Sie sah aus wie... Keine Ahnung, ob es für diese Stilrichtung überhaupt einen Namen gab, Regenbogenkotzerei würde es wohl am ehesten treffen, aber es war auf jeden Fall nicht hinreißend! Absolut und vollkommen nicht hinreißend! „Eli, das ist doch nicht -“

Die Summe des GlücksWo Geschichten leben. Entdecke jetzt