Punkt 22 der Tagesordnung

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"Was sie dir nicht erzählt, ist das wir uns die Hochzeitssuite reserviert haben und den ganzen Tag lang nackt arbeiten werden."

              - Elijah Hunter

„D machst du mal bitte den Scheiß leiser? Wir versuchen hier zu arbeiten!" Rief ich genervt, als mein Haus mal wieder eher einem Konzertsaal glich und nicht der ruhigen, friedlichen und vor allem leisen Villa, die ich damals gekauft hatte.

„Das ist Mozart, du Kunstbanause!" Rief die Kleine aus dem Wohnzimmer zurück. „Das kann man nicht leise hören!"

„Das will man nicht leise hören! Außerdem arbeiten wir hier auch!" Unterstützte mein dämlicher Cousin sie auch noch und zur Untermalung des Ganzen, drehte einer von beiden die Anlage noch ein Stück auf.

„Ich sollte ihr einen Scheißflügel kaufen, auf dem sie selbst spielen kann. Das wäre alle mal leiser." Grummelte ich Felicitas zu, die so aussah, als hätte sie sich schon wieder halbwegs beruhigt. Aber bei ihr wusste man ja ohnehin nie. „Also... Rentabilität." Kam ich auf unser eigentliches Gesprächsthema zurück.

„Das Anwesen ist ein kleines Weingut. Die Reben sind alle noch intakt, es hat sich nur seit Jahren niemand mehr darum gekümmert. Seitdem die Familie in die Insolvenz gegangen ist, verkümmern die ganzen Felder. Nehmen wir mal an, wir könnten die Weinreben neben dem eigentlichen Betrieb wieder aufnehmen, dann hätten wir eine zusätzliche - wenn auch kleine - Einnahmequelle. Die Wirtschaftskrise ist vorbei, die Leute haben wieder genug Geld für Luxusprodukte und obendrein haben wir die Kapazitäten den Wein richtig zu vermarkten, wie sie die Familie damals nicht hatte. Außerdem können wir davon ausgehen, dass wir kein Geld für Arbeitskräfte ausgeben müssen. Womit mir nur noch die reinen Herstellungskosten zu tragen haben."

„Ich hätte mal nie in meinem Leben gedacht, dass ich mir ein Weingut kaufen würde." Seufzte ich und sah mir die Bilder des Anwesens an. „Ich habe keine Ahnung von Wein oder diesem ganzen Herstellungsprozess."

„Brauchen sie ja auch nicht." Schmunzelte Feli und wir waren, nachdem sie sich die Youtube Videos angesehen hat, dann doch mal wieder beim Sie angelangt. Dieses Mal endgültig wie es schien, denn sie hielt es schon seit einigen Stunden ohne Ausrutscher durch. „Dafür werden wir jemanden einstellen."

„Weißt du..." Nur weil Feli beim Sie war, musste ich ja nicht auf derselben Stufe stehen. „Die Farm meiner Großeltern wäre für das Rangerprojekt perfekt. Aber das Weingut wird es wohl auch tun. Wie sieht es mit dem Objekt an sich aus? Das Haus?"

„Alt und renovierungsbedürftig. Und leider auch viel zu klein."

„Also müssen wir auch noch anbauen." Seufzte ich und rieb mir dir Stirn. „Am besten besorgst du uns für die Zeit in der wir das Objekt besichtigen mal einen Bausachverständigen, damit wir eine professionelle Meinung zu dem Thema haben und..."

„Elijah J. Hunter!" Ertönte es einmal durch das ganze Haus. War schon ein kleines Wunder, dass Mitch lauter schreien konnte als die Anlage, aber in Sachen Lungenvolumen war sie schon immer ganz vorn mit dabei gewesen.

„Küche!" Rief ich zurück und stand schon mal auf, einfach um schneller weglaufen zu können, wenn sie sich gerade mal wieder in den Hulk verwandelt hatte. „Jetzt können wir die Arbeit ohnehin vergessen. Die wird mich für die nächsten drei Stunden lang anschreien."

Felicitas sah so, als wäre ihr das ganz recht, so wie sie freudig erregt lächelte. „Ach, so schlimm wird es schon nicht, Mr. Hunter." Sie legte mir gespielt mitfühlend eine Hand auf den Arm und wandte sich lächelnd um, als Mitch mit Babytragesitz und Ty samt Hundert Kilo Marschgepäck in die Küche gestiefelt kam. „Hey Mitch und hey... Packesel."

Die Summe des GlücksWo Geschichten leben. Entdecke jetzt