Roadtrip with Malik

26.Kapitel- like a puzzle

Louises P.o.v.

"Steh auf! Los beweg dich!" jemand zerrte unsanft an meinem Arm und riss mich aus der schwarzen Tiefe in die ich abgetaucht war. Langsam öffnete ich die Augen.
Es war dunkel. Ziemlich dunkel. Leicht benommen sah ich mich um. Das einzige was ich erkannte, waren ein paar rot leuchtende Knöpfe weiter vor mir und der schwache Schein einer  Straßenlaterne zu meiner rechten Seite. 
Oh ich befand mich noch im Wagen! Jemand öffnete die Autotür und zerrte mich raus.
"Jetzt beweg dich endlich du Schlampe! " knurrte eine tiefe Stimme hinter mir und führte mich zu einem großen Tor, welches mit Stacheldraht umrahmt war.
"Nenn mich nicht so!" schnauzte ich ihn an und bereute es sofort. Er verpasste mir eine schmerzhafte Ohrfeige und mein Kopf schnellte zur Seite.  Scheiße, das tat echt weh.
Der Typ öffnete das hohe Tor und schubste mich geradewegs in eine unbeleuchtete Gasse. Wo zum Teufel war ich überhaupt? Und was hatten sie mit mir vor? Ich war noch nicht vollkommen bei Sinnen.

 "Jetzt tu doch mal das was man dir sagt du Miststück!"  schrie er und führte mich durch die Gasse  zu einer Tür und stieß sie gewaltvoll auf. Ein anderer Kerl machte das Licht an und sie zogen mich zunächst durch ein großes Lager, wo sich Kartons und Tüten in den Regalen stapelten. 
Ich hatte immer noch echt keinen Schimmer wo ich mich befand.  Dann kamen wir in einen weiteren großen Raum, welcher ziemlich ungemütlich aussah. Der Boden war von grauem Beton überzogen, während die Wand kahl und weiß war. Hier drinnen befand sich nichts, absolut NICHTS. Ein gruseliger leerer Raum.

"Setzt dich da hin. " befahl  der Collegejackentyp, wessen Name glaub ich Kian war  und deutete auf eine Ecke des Zimmers.
Ohne Anstalten zu machen gehorchte ich.   Ich wollte unbedingt weitere Schläge oder Qualen vermeiden, denn ich war sowieso schon ziemlich benommen und kämpfte mit dem Schwindelgefühl.
Und sein Gesicht kam mir immer noch so bekannt vor! Wieso hatte ich denn das Gefühl das ich ihn schon mal gesehen hab?
Da ich noch Handschellen umhatte, schmerzten meine Handgelenke höllisch.  Kian nahm ein Seil, befestigte es an den Handschellen und kettete es dann an einen Metallring, welcher in der kargen Wand befestigt war.
Jetzt konnte ich nicht mehr abhauen. Ich war bereits sowieso zu kraftlos und müde um mich zu wehren. Zufrieden betrachtete er sein 'Werk', als sich der andere Kerl, welcher mich mit entführt  hatte, neben ihn stellte. 
"Tja,  so schnell kommst du hier nicht weg Kleine."  grummelte er und verschränkte grinsend seine Arme vor der Brust. "Wieso? Und was wollt ihr verdammt nochmal von mir?" brachte ich schließlich heraus und schüttelte  meine offenen Haare aus meinem Gesicht. Das dreckige Grinsen von den beiden wurde nur noch breiter. "Tja, vielleicht solltest du das mal deinen Freund Malik fragen!" lachte er bitterböse. Bei dem Gedanken an Zayn verspürte ich sofort einen kleinen Stich in meinem Herz. Er wusste nicht wo ich war. Nicht mal ich wusste wo ich war! Und jetzt suchte er wahrscheinlich nach mir....

"Was ist mit ihm?" fragte ich schließlich und warf den beiden einen wütenden Blick zu. Beide lachten nur und antworteten erst nicht.
"Ach Louise, er baut nur Scheiße und bringt sich in unschöne Situationen." meinte Kian und zwinkerte mir zu. Dies regte mich nur noch mehr auf. Ich hasste es wenn mir unsympathische Leute zuzwinkerten.  Woher zum Teufel kannte er meinen Namen?!
Ich dachte ganz angestrengt nach und überlegte was er meinen könnte.... Und dann fiel es mir wieder ein!

ER war es! Kian. Mit der Collegejacke! Er war derjenige, er sich mit Zayn vor ein paar Wochen auf dem Schulhof geprügelt hatte.  Ich hatte doch genau von meiner Bank aus beobachtet, wie sich die Gruppe von 7-8 Jungs, Zayn und den anderen genähert hatte und sie dann aufeinander losgegangen sind.
"Es ist noch nicht vorbei Malik!" hatte er ihm noch nachgerufen.  
Oh mein Gott, was wusste diese Gruppe denn von mir? Immerhin kannten sie ja auch meinen Namen!
Als ich wieder zu den beiden hochsah lief mir ein kalter Schauder über den Rücken. "Wer seid ihr überhaupt? Und woher kennt ihr meinen Namen?" fragte ich unsicher und setzte mich aufrecht hin.