Roadtrip with Malik

39.Kapitel- Hotel room service

Ich hielt meine Augen geschlossen, festgeklammert mit aller Kraft an der Regenrinne. Doch nichts geschah. Das einzige was ich wahrnahm, war das ohrenbetäubende Geräusch einer Kugel durch die silberne Rinne gefeuert wurde. Langsam öffnete ich meine Augenlieder wieder und als ich realisierte, dass ich nicht getroffen wurde rutschte ich erleichtert schnell weiter abwärts, Richtung Boden.
Puh, das war echt knapp. Es ertönten weitere dumpfe laute Schüsse, die meinen Körper nur knapp verfehlten. Es hörte sich an, wie ein wahrer Kugelhagel, der nicht aufhören wollte. Ein Glück die Rinne war weit genug vom Fenster entfernt, sonst hätten sie uns bestimmt schon getroffen. Ich bemerkte wie unten am Boden ein Auto angerast kam. Genau zu der Stelle, an der Zayn und ich jetzt aufkommen sollten.
Bitte lass es nicht die Polizei sein, bitte nicht die Polizei, betete ich und bemerkte, dass Zayn nun bereits unten war. Ich versuchte ihm schnell nachzukommen und rutschte nun so schnell wie nur möglich, das letzte Ende des Rohres hinab. Glücklicherweise hatte es uns standgehalten. Es setzte eine kurze Schusspause ein. Wahrscheinlich mussten sie erst wieder neue Patronen nachfüllen. Der dunkle große Wagen raste über die Bordsteinkante, auf den Rasen genau auf uns zu.
Für einen Augenblick dachte ich, wir würden überfahren werden, doch dann bemerkte ich, dass es ein Audi war. Harrys Wagen. Er kam abrupt vor uns zum Stehen. Ohne weiter nachzudenken riss Zayn energisch die hintere Tür auf und wir stiegen hastig in den Wagen. Wieder ertönten Schüsse. Ich konnte mich kaum besinnen und zur Ruhe kommen,da spürte wie seine Hand meinen Nacken packte und mich gewaltvoll runter zog. Erst war ich total überrumpelt und wusste gar nicht was los war, dann knallten die Kugeln durch die Wagenscheibe, direkt über mir. Sofort setzte sich der Wagen in Bewegung. Der Motor knurrte laut auf, während weitere Schüsse den Audi trafen. Der Wagen raste um eine Kurve und ich wurde mit voller Wucht gegen Zayns harten Körper gepresst. Mir war schon total schwindelig und ich musste die Übelkeit, die mir bereits im Hals steckte unterdrücken.
Als der Audi wieder geradeaus fuhr, ließ Zayn mich los und wir kamen wieder mit den Köpfen hoch. Ich schaute zu meiner linken Seite und entdeckte die völlig durchlöcherte Scheibe. Wenn er mich nicht mit nach unten gezogen hätte dann,... ich wollte es mir gar nicht erst ausmalen. Er hatte mich gerettet. Schon wieder.

"Ich hab dich schon vermisst, Bruder." kam es von vorne und ich warf einen Blick auf den Fahrer. Es war tatsächlich Harry, wessen braune Locken wild in sein Gesicht fielen. "Alter, das war ja wohl mega knapp."
"Du sagst es. Danke , Mann." antwortete Zayn und ließ sich tief durchatmend in den Rücksitz fallen.
"Kein Ding." Harry bretterte mit 160 km/h über die Kreuzung und ignorierte -wie immer- die rote Ampel. Ich drehte mich auf dem Rücksitz um und schaute durch die Heckscheibe nach hinten auf die Straße. Ob uns wohl noch jemand verfolgte? Natürlich, ein Untersuchungshäftling war gerade aus dem Krankenhaus ausgebrochen, wieso sollten sie jetzt einfach gar nichts tun? Sie würden Zayn doch nicht einfach so davon kommen lassen. Am besten er hätte ihnen zum Abschied noch gewinkt, dann hätte er sie richtig wütend gemacht. Aber hinter uns war kein Polizeiwagen zu erkennen. Erleichtert wandte ich mich wieder um und seufzte.
Gott, war das alles aufregend. Niemals im Leben hätte ich gedacht, dass dieser Roadtrip so aufregend und nervenaufreibend wird. Ich hatte einen entspannten Ausflug durch die USA erwartet. Mal hier mal da übernachten. Spaß haben, neue Leute kennenlernen, ordentlich feiern und manchmal auch die Zweisamkeit mit Zayn genießen. Wie ein ganz normaler Urlaub. Ruhige entspannte Tage und das das aufregendste ein leerer Tank mitten in der Steppe von Arizona wäre, wo weit und breit kein Örtchen und keine Tankstelle gewesen wäre. Aber im Gegensatz zu dem was hier die letzten Tage so abging, war es wohl kaum ein Vergleich.
Cops die uns verfolgten, irgendwelche Gangster die mich verschleppten um Zayn zu erpressen und und und ..... Herrje, wenn ich gewusst hätte, dass dieser Trip so verlaufen würde ... wäre ich da noch mitgekommen? Hm, ich weiß es nicht. Es war wie es war und ich konnte jetzt nichts mehr daran ändern.
"Wo genau fährst du eigentlich hin, Styles?" fragte Zayn nach einer Weile und riss mich völlig aus den Gedanken.
"Zu einem Haus am Stadtrand. Die gehört Louis' Onkel, der hat einen großen versteckten Keller in dem er uns kurz wohnen lässt. Dort überlegen wir uns dann wie's weiter gehen soll."
"Was ist mit unseren Sachen?"
"Schon erledigt. Ich und Liam haben alle Sachen aus den Zimmern geholt und Niall bringt sie bereits zur Wohnung."
"Habt ihr auch das Geld und die Papiere aus dem Tresor geholt?"