Roadtrip with Malik

32.Kapitel- drive by

Zayns P.O.V.

Entsetzt starrte ich nach vorne durch die Windschutzscheibe und versuchte zu realisieren, was ich dort vor mir sah. Fuck, fuck, fuck, fuck. Das darf doch nicht wahr sein! Da versperrte doch jetzt tatsächlich diese verdammte Baustelle uns den Weg! Hinter dem rot-weißen Absperrband, das quer über die Straße ging und zwischen 2 Laternen befestigt wurde, war alles stockduster. Durch das Scheinwerferlicht meines Wagens konnte ich ein großes schwarzes Loch in der Erde erkennen. Mehrere große Bagger standen gleich daneben. Nirgendswo konnte man dran vorbei. Alles dicht.
Scheiße und jetzt? Etwas weiter hinter uns lag bloß die große Kreuzung als einziger Ausweg. Wütend donnerte ich meine Hand auf die Mitte des Lenkrads, das ein eindringliches Hupen von sich gab. In dieser stillen Gegend war es ziemlich laut zu hören.

 Es musste von Anfang an ihr Plan gewesen sein, uns in die falsche Richtung zu locken, damit sie auch ja das Rennen gewinnen würden und ihr gottverdammtes Buch wiederbekamen.
Diese hinterhältigen, asozialen, beschissenen Mistkerle!
In mir begann die Wut hochzukommen. Das konnte doch nicht ihr Ernst sein!
Aber nicht mit mir Leute.
Ich versuchte ruhig weiter zu atmen und griff hastig nach dem Funkgerät, während ich den Wagen bereits wendete . "Scheiße man, wo geht's jetzt am schnellsten zum Motel?"

Gleich darauf meldete sich Niall, der ebenfalls seinen Mustang wieder auf die richtige Spur brachte. "Keine Ahnung, lass uns aufteilen. Ich bieg an der Kreuzung links ab und du fährst geradeaus weiter, okay?"
"Alles klar." antwortete ich und raste die lange dunkle Straße zurück Richtung Kreuzung. Die Fahrbahn wurde in das weiße bleiche Mondlicht getaucht, das vom dunklen Nachthimmel herabschien. Auf der linken Seite blinkte das orange Licht einer ausgeschalteten Ampel immer wieder auf. Die Bürgersteige waren wie leergefegt.
Dann rauschte es einmal kurz in den Lautsprechern und Harrys ernste Stimme ertönte. "Was ist da los Leute?"

"Da is' ne Baustelle, die den Weg versperrt! Ihr müsst an der Kreuzung entweder geradeaus oder links weiter!" antworte ich laut und deutlich und schoss wie abgemacht geradeaus weiter, während Niall scharf links abbog.
"Okay!" antwortete Styles und schon entdeckte ich die hellen Scheinwerfer seines Audis hinter mir. Vor mir leuchteten die roten Rücklichter von Rickys BMW. Shit, jetzt hatten ich und Niall ganz schön viel wieder aufzuholen. Durch diesen Baustellenscheiß hatten wir echt 'ne Menge Zeit verloren. Aber wir mussten dieses Rennen gewinnen, egal was es kostete! Da ich jetzt keine Ahnung hatte, wie man am schnellsten auf die andere Seite der Stadt kommen sollte, machte ich mein Navi an. In Las Vegas bin ich bis jetzt erst ein Rennen gefahren, aber das war ganz woanders gewesen. Nicht in diesem abgeschiedenen Teil der Stadt. Ich schaute immer wieder auf die Navi-Anzeige und versuchte dabei genug Acht auf die Straße zu geben.
"Die Route wird berechnet." sagte die monotone Stimme des Navigationsgerätes.
"Schneller Lola." meinte ich zu mir selbst, zwischen zusammengepressten Zähnen. Ich nannte mein Navi immer Lola. In der Schule saß so eine Lola neben mir, die sehr langsam, emotionslos und monoton redete. Deshalb der Name, obwohl das keine Beleidigung gegen sie sein sollte, aber Lola war immer so einschläfernd.
"Bitte folgen sie der Straße für 2 Kilometer." sagte sie wieder, was mich stutzen ließ.
Sie führte mich direkt ins Stadtzentrum! Aber da war um die Uhrzeit - und es war etwa viertel nach acht- mega viel los! Das würde eine richtige Tortur werden mit Ampeln, Fußgängern und allem drum und dran. Da konnten wir jetzt auf keinen Fall lang!
Kritisch sah ich auf die Digitalanzeige. Tatsächlich. Lola wollte mich mitten durch die Stadt schleifen. Ich klickte auf "alternative Route berechnen", während ich versuchte meine Aufmerksamkeit auf die Straße zu richten. Die Linien im kleinen Kreis, in der Ecke der Anzeige, bewegten sich immer wieder langsam aneinander vorbei. Mensch das dauerte ja ewig!
"Komm schon Lola, ich hab nicht den ganzen Tag Zeit." murmelte ich wieder und sah immer wieder von der Fahrbahn zur Navi-anzeige.