56.Kapitel- coffee and pistols

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Zayn und ich waren gerade dabei gewesen uns eine kleine Pause von dem Stress zu gönnen und hatten uns Donuts vom Bäcker nebenan geholt. Unser Hotelzimmer war erfüllt vom aromatischen Kaffeeduft. Ich hatte meine kalten Hände um den Espressobecher geschlossen. Nachdem ich einen großen Schluck nahm, breitetet sich die wohltuende Wärme in meinem Körper aus. Zayn trat neben mich und zog mich sanft in seine Arme. "Ist dir kalt?"

"Nein, geht schon." wehrte ich ab. Ich spürte die feurige Hitze, die von seinem Körper ausging.

Seine Finger strichen prüfend über meine. Vorwurfsvoll sah er mir in die Augen, als er bemerkte, wie eiskalt ich war. "Hier, zieh meinen Pulli über. Der ist sogar schon vorgewärmt."

Er ließ mich los und streifte sich elegant seinen dunkelgrünen Pullover mit weißem College-Aufdruck ab. Er stand oberkörperfrei vor mir und reichte mir mit einem kaum merklichen Lächeln auf den Lippen das Kleidungsstück.

"Danke." wisperte ich und zog es mir über mein dünnes Tanktop. "Du willst jetzt aber nicht weiter so rumlaufen oder?"

Insgeheim, hoffte ich dass er es tun würde, denn dieser Anblick war einfach zum anbeißen. Doch ich wusste schon vorher, dass meine Hoffnung sich nicht erfüllen würde.

"Nein, ich ziehe mir das hier an." Über der Sessellehne neben ihm lag ein schwarzes T-shirt nach dem er griff und es sich überzog. Ich war ein wenig enttäuscht.

"Ansonsten alles okay bei dir?" fragte er sichergehend.

"Ja, alles okay."

"Vermisst du deine Eltern?"

Ich seufzte. Vor meinem inneren Auge erschien das besorgte Gesicht meiner Mutter. Wie ihr schulterlanges braunes Haar kraus in ihr Gesicht fiel, weil sie sich so oft die Haar raufte. Die Augen müde und klein, weil sie kaum schlafen konnte, obwohl ich ihr täglich eine SMS schickte in der stand, dass es mir gut ging und sie jeden zweiten Tag anrief. Wenn ich nach Hause kommen würde, ließe sie mich bestimmt nicht mehr so schnell weg. Mein Vater war in solchen Dingen viel gelassener. Solange ich mich ab und zu mal meldete, war er zufrieden. In diesem Augenblick vermisste ich einer seinen heißen Schokoladen. Die mit den kleinen Marshmellowstückchen, einer Haube luftiger Sahne und leichten Prise Zimt. Abends brachte er mir spontan manchmal eine in mein Zimmer, wenn ich gerade an Hausaufgaben saß oder Fernsehen guckte. Und jedes mal freute ich mich, denn das war eines seiner kleinen väterlichen Liebesbeweise.

"Schon ein wenig." gab ich zu.

"Wir werden bald wieder zurück sein." Er drückte mir einen sanften Kuss aufs Haar.

"Vermisst du deine Mutter?"

"Ein wenig." sprach er mir nach.

"Sie macht sich bestimmt Sorgen um dich."

"Kann schon sein. Aber sie ist es gewohnt, dass ich manchmal über eine ganze Woche weg bin. "

"Wieso, machst du öfter solche Ausflüge?"

"Früher. Früher bin ich ganz oft weg gewesen, aber das hat sich jetzt gelegt."

Ich lehnte meinen Kopf gegen seine Schulter. "Wo warst du denn früher?"

"Ich hatte ein paar Jobs außerhalbs, du weißt schon." Mir war klar, was für Jobs er meinte. Keine normalen sondern Aufträge die er von seiner Gang bekommen hatte. Aufräge von Trevor. "Da war ich oft mal in anderen Städten. Unter anderem auch Las Vegas, dann hab ich bei Onkel Joni übernachtet."

"Das klingt ja interessant. Und die Schule hast du einfach sausen lassen?" Es war mehr eine Feststellung als einer Frage.

"Die Schule hab ich einfach sausen lassen." seine Stimme senkte sich. "Aber das ist vorbei, dieses Jahr mache ich einen guten Abschluss."

Roadtrip with MalikWo Geschichten leben. Entdecke jetzt