11. Kapitel

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Elraya rammte Mor'ranr in den Kopf eines Goblins, duckte sich unter einem Angriff hinweg und trat einem weiterem die Beine weg. Dann wirbelte sie weiter und schnitt einem Goblin die Kehle durch. Sie hätte auch weitergemacht, hätte Gandalf sie nicht gerufen. Er führte die Zwerge über die Brücken und Elraya eilte ihnen hinterher. Wütendes Kreischen ertönte hinter ihnen. Sie schaute über die Schulter und sah, dass die Goblins ihnen folgten. Da trennte sich die Gemeinschaft auf zwei Wege auf. Elraya sprang auf den niedrigeren Weg vor die Zwerge und trennte mit einem einzigen Schlag zwei Goblins die Köpfe ab, dann übernahm sie die Führung. Sie kam an eine Kreuzung, an der Balin munter Goblins in die Tiefe warf und dort reihten sie sich wieder alle hintereinander. Fili rannte jetzt neben Elraya und gemeinsam packten sie eine Leiter, stießen damit mehrere Goblins in den Abgrund und nutzten sie anschließend, um über ein Loch im
Boden zu kommen. "Elraya, Pfeilhagel!", schrie Gandalf. Elraya steckte ihre Klinge in die Scheide und nahm stattdessen den Bogen. Rückwärts laufend schoss sie rasend schnell Pfeile in die Goblins hinter ihnen. Sie traf nicht immer, aber es gelang ihr, sie ein wenig aufzuhalten. Sie sprang gerade rechtzeitig auf einen unfertigen Brückenabschnitt, als Kili die Seile durchschnitt und sie auf die andere Seite schwangen. Elraya sprang hinunter und rannte jetzt Seite an Seite mit Dwalin. Zusammen schleuderten sie die verfolgenden Goblins von der Brücke, als plötzlich genau vor ihnen der fette Goblin durch die Brücke brach und ihnen den Weg versperrte. Die Gemeinschaft blieb stehen. Von allen Seiten waren sie von Massen an Goblins umzingelt. "Was tust du jetzt, Zauberer?", höhnte der fette Goblin. Elraya drängte sich durch, gerade als Gandalf ihm den Bauch aufschlitzte. "Das dürfte reichen", stellte der Riesesngoblin fest. "Ach, halt die Fresse, du Fettsack!", zischte Elraya und trennte ihm mit Mor'ranr die Kehle durch. Krachend fiel der Riesengoblin um. Und dann brach plötzlich die Brücke durch und die Gemeinschaft fiel. Elraya schrie auf und klammerte sich an einem Brett fest. Mit voller Wucht krachten sie zu Boden und sie wurde in hohem Bogen von dem Rest der Brücke geschleudert. Immerhin entging sie so der Leiche des fetten Goblins, die kurz darauf auf die Brückenreste und die darauf liegenden Zwerge fiel. Mühsam rappelte sie sich auf und steckte Mor'ranr in die Scheide, als Kili einen Warnruf ausstieß. Elraya sah auf und erblickte Unmengen von Goblins, die die Wände herabströmten. Elraya fluchte und rannte los, die Zwerge und Gandalf folgten ihr. "Tu etwas!", brüllte der Zauberer ihr zu. "Ich bin etwas beschäftigt! Und du weißt, dass ich es nicht richtig kontrollieren kann!", schrie Elraya, die wusste was er meinte. "Mach! Was auch immer es ist!", befahl Thorin im Rennen. "Schön!", zischte Elraya dann sah sie zurück, hob die Hand und brüllte: "Kveykva!" Ein gleißendes Licht breitete sich von ihrer Handfläche aus aus, aber sie wartete nicht auf die Reaktion der Goblins und folgte der Gemeinschaft durch einen Spalt in der Felswand nach draußen. Sie rannten noch ein Stück weiter, ehe sie schwer atmend auf einer Lichtung stehen blieben. Gandalf zählte gerade durch, als Elraya etwas auffiel. "Wo ist Bilbo?", fragte sie. Die Zwerge sahen sich an. Dann begannen sie sich zu streiten, wer auf ihn hätte aufpassen müssen. "Ruhe! Wir werden ihn nicht wiedersehen. Er ist weg, schon lange. Er wollte schon die ganze Zeit zurück zu seinem Sessel! Er ist nach Hause gegangen", behauptete Thorin kalt. Die Zwerge sahen sich betrübt an. In Elraya kochte Wut hoch. "Er würde nicht einfach so gehen! Er ist freundlich, ehrlich und treu! Er ist mehr, als ihr verdient!", fauchte sie aufgebracht. "Danke, Elraya", sagte da eine klare Stimme. Sie drehte sich um und lächelte, als sie den Hobbit sah. "Ich wusste, dass du kommen wirst. Wo warst du?", wollte sie wissen. Bilbo zögerte, doch da erstarrte Elraya. Sie hob den Kopf und sah sich um. Ein Heulen erhob sich in den Wäldern über ihnen. Panik brach unter den Zwergen aus. Na, ganz toll. Warge, schoss es Elraya durch den Kopf. "Aus der Pfanne...", begann Gandalf. "...ins Feuer. Lauft!", endete Thorin und sie rannten los, doch ziemlich bald kamen sie an einen steilen Abgrund, der bestimmt eine Meile tief war. "Auf die Bäume!", rief Gandalf. Elraya half Oin und Bilbo rasch auf einen der Bäume, dann schwang sie sich selbst hinauf und kam neben Kili zu sitzen. Der Tag wird besser und besser, dachte sie sarkastisch. Kili sah ihr in die Augen. "Das was ich in Bruchtal gesagt habe", begann er, aber sie unterbrach ihn. "Dafür haben wir jetzt keine Zeit!" Da tauchten auch schon die ersten Warge zwischen den Bäumen auf und sprangen knurrend an ihnen hoch. Elraya machte sich gar nicht erst die Mühe den Bogen zu ziehen, es war viel zu wackelig, um effektiv schießen zu können. Und dann betrat ein weißer Warg die Fläche vor den Bäumen und auf seinem Rücken saß ein bleicher Ork. Azog, der Schänder. Elraya war ihm nie begegnet, aber Gandalf hatte ihr von ihm erzählt. Der Ork sog die Luft ein, dann sprach er in der Sprache der Orks. Was er sagte, verstand Elraya nicht. Aber plötzlich sah Azog auf den Baum, in dem Thorin saß und sagte etwas. Und dann griffen die Warge von neuem an und sprangen an den Bäumen hoch. Mit einem Mal krachte es und der Baum vor ihnen stürzte genau auf sie zu. "Springt!", schrie Elraya und sprang in den Baum, in dem Gandalf saß. Sie landete geschickt und packte Bilbo, als der drohte, in die Tiefe zu stürzen. "Halt dich fest!", befahl sie ihm, dann starrte sie zu dem Zauberer. "Gandalf!", schrie sie. Unter ihnen strichen die Warge umher. Der Baum stand direkt an der Klippe. Mittlerweile saßen alle Zwerge darauf. Lange würden die Wurzeln das nicht halten. Gandalf suchte ihren Blick. "Tu, was du kannst!", rief er. Elraya zögerte und sah Bilbo an. "Bitte erschrick nicht", bat sie ihn leise, dann richtete sie sich auf und spuckte in die Tiefe. Eine kleine, blaue Flamme schoss aus ihrem Mund und traf einen der Warge, der sofort in Flammen aufging. Jaulend wich er zurück und zündete einen trockenen Strauch an. Es kam, wie es kommen musste und nach kürzester Zeit brannte es unter dem Baum lichterloh. Und dann geschah es. Mit einem lauten Knirschen sackte der Baum auf den Abgrund zu. Elraya hielt sich krampfhaft fest. Erstaunlicherweise fiel der Baum nicht, er blieb waagerecht hängen. Elraya hielt sich mühsam fest. Und dann lief plötzlich Thorin an ihr vorbei. "Nein!", rief Bilbo, zog sich hoch und folgte ihm. Irritiert zog sich Elraya auch hoch und sah auf. Ihr Herz schien auszusetzen, als sie Thorin erblickte, der unter dem bleichen Ork lag. Bilbo rannte auf ihn zu, sein kurzes Schwert gezückt. Und da rannte auch Kili über den Baumstamm. Gerade außer Reichweite der anderen Zwerge stolperte er. Alles schien in Zeitlupe zu vergehen. Er schwankte bedrohlich, sah entsetzt zu Boden - und dann fiel er. Elraya schnappte nach Luft, als er in die Tiefe fiel. "Elraya! Fang ihn!", drang Gandalfs Stimme dumpf an ihr Ohr. Sie holte tief Luft. Das bedeutete wohl das Ende des Versteckspiels. Ohne länger zu zögern ignorierte sie die Aufschreie der Zwerge und sprang in die Tiefe, hinter Kili her.

Oh, Spannung und Drama! Was wohl als nächstes passiert? ;)

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