"Ihr könnt ihn nicht allein da runter schicken!", fuhr Elraya Thorin an, der gerade verkündet hatte, dass Bilbo den Arkenstein aus dem Berg holen sollte. Allein. Der Zwerg sah sie an und sie bemerkte eine ungewohnte, fremde Kälte in seinem Blick, eine ausdruckslose Leere. Verwirrt hielt sie inne. "Ist... ist schon in Ordnung... ich... ich schaff das schon... denke ich... hoffentlich...", stammelte Bilbo nervös. "Komm", sagte Balin leise zu ihm, dann verschwanden sie den Gang hinab. Hilflos sah Elraya die restlichen Zwerge an. "Er... er ist euer Freund! Das ist Selbstmord! Ihr könnt ihn nicht allein da runter lassen!", empörte sie sich. Fyrn brummte leise und musterte Thorin misstrauisch. Elraya folgte seinem Blick und blinzelte, als sie die Gleichgültig in seiner Miene sah. Was ist mit ihm los? "Dafür ist der Hobbit hier", sagte Thorin. Wut flammte in der Halbdrachin auf. Mit wütenden Drachen war nicht zu spaßen. "Er ist nicht nur ein Hobbit! Er ist mein Freund! Euer Freund! Er hat mehrmals sein Leben riskiert, um uns zu helfen! Wir alle schulden ihm etwas! Ich kann nicht glauben, dass ihr ihn so im Stich lasst!" Die anderen Zwerge mieden ihren Blick, doch Thorin schnaubte bloß: "Dann geh ihm doch nach, Drache!" Die Abneigung in seiner Stimme war wie ein Schlag ins Gesicht. "Schön!", fauchte Elraya ihn an, dann fuhr sie herum und rannte los. Sie würde Bilbo nicht im Stich lassen! Doch dann merkte sie, dass Fyrn ihr folgte und blieb stehen. "Nein, Fyrn. Das ist zu gefährlich für dich. Ich muss alleine gehen, mein Freund. Bleib hier und halt mir den Rücken frei, in Ordnung?", bat sie ihn, worauf er stehen blieb und frustriert knurrte. Liebevoll umarmte Elraya ihn. "Ich passe auf mich auf. Versprochen." Dann eilte sie beinahe lautlos weiter. Allerdings schaffte sie es doch tatsächlich, sich zu verirren und brauchte eine gefühlte Ewigkeit, ehe sie endlich durch einen Torbogen stürmte und schlitternd in einem Haufen aus Gold zum Stehen kam. Ungläubig starrte sie auf die Mengen an Gold, die hohen Hallen, die Zwergenrunen an den Wänden. Heimweh überkam sie. Das war mal mein Zuhause. Aber jetzt ist es nur eine böse Erinnerung. Sie rannte los, mit gezücktem Schwert, suchte nach Bilbo. "Elraya!", rief plötzlich eine Stimme. Sie fuhr herum. Bilbo rannte auf sie zu. "Verschwinde!", kreischte er, Angst um sie, nicht um sich selbst, im Blick. Und dann tauchte er auf. Brüllend schlitterte er hinter einer Wand hervor, Goldmünzen zwischen den Schuppen steckend und mit mörderischem Blick. Er bremste ab, als er Bilbo sah, der verzweifelt an Elrayas Arm zerrte, doch sie war zu einer Salzsäule erstarrt. Jede Faser ihres Körpers schrie nach Rache und sie war fest entschlossen, jetzt ihre Mutter zu rächen. Goldrot traf auf grünliches Blau. Smaugs Augen weiteten sich, dann verzog er voller Abscheu das Gesicht. "Elraya, so sieht man sich wieder. Die widerwärtige Tochter meiner unwürdigen Partnerin. Willst du dort sterben, wo schon der Rest deiner lächerlichen Familie starb, du Kreatur?", grollte er verächtlich. "Nein." Elrayas Stimme war so kalt wie nie zuvor. "Du wirst sterben." Und dann rannte sie los, direkt auf Smaug zu. Der Drache schnaubte und peitschte mit dem Schwanz, doch sie ließ sich fallen und rutschte darunter hindurch, sprang wieder auf und schlug nach seinem Hinterbein, doch er wich zurück und verfehlte sie nur haarscharf mit seinen zuschnappenden Kiefern. "Ist es das, was du jetzt bist? Ein Mensch? Fürchtest du dich so sehr vor deiner wahren Gestalt? Ich werde dich als Drache töten! Aber wenn du dich nicht freiwillig verwandelst, muss ich eben nachhelfen..." Und mit einem Fauchen öffnete er weit das Maul und spie Feuer. Elraya duckte sich hinter eine Säule. Doch plötzlich wurde es still. Und dann brüllte Smaug auf und stürzte davon. Elraya lugte hinter ihrer Deckung hervor und erstarrte, als sie die Zwerge sah. Sie waren gekommen. Und jetzt rannten sie um ihr Leben. Doch der Gang, in den sie sich retten wollten, war zu weit weg. "Nein!" Elraya sprintete los, zog im Laufen ihren Bogen und schoss auf Smaug, der sich davon jedoch nicht aufhalten ließ. Er krachte gegen eine Säule, die ein halbes Erdbeben auslöste, als sie zusammenbrach, doch es ließ ihn kurz innehalten und gab ihr Zeit, sich zwischen den Drachen und die Zwerge zu werfen. Smaugs Feuer schoss schneller auf sie zu, als sie ausweichen konnte, doch da sprang Fyrn dazwischen und schützte sie mit seinem Körper. Smaug schloss überrascht sein Maul und der Bodendrache brüllte ihn herausfordernd an. Dann sprang er. Elraya zog Mor'ranr und rammte die Klinge in Smaugs Flügelgelenk, bevor er reagieren konnte, während Fyrn die Zähne tief ein seinem Hinterbein vergrub. Smaug brüllte auf und schlug zu. Elraya wurde weggeschleudert, ihr Schwert landete knapp außer Reichweite. Smaug fuhr herum und grub seine Zähne in Fyrns Körper. Der Bodendache schrie vor Schmerz. Elraya zischte wütend, dann streckte sie die Hand aus und schrie: "Brisingr!" Feuer schoss aus ihrer Hand und direkt in Smaugs Gesicht, der Fyrn vor Überraschung fallen ließ. Der Bodendrache krachte hart zu Boden und rührte sich nicht. Langsam richtete Elraya sich auf. In ihrem Herzen loderte ein Feuer aus Wut, Entschlossenheit und Hass. Smaug senkte den Kopf und spie erneut Feuer. Und sie antwortete mit Magie. Grünblaues Feuer traf auf gewöhnliches und ein gewaltiges Kräftemessen entstand, in dem keiner nachgeben würde. Elraya trat Schritt für Schritt näher. Die heftigen Gefühle in ihr hatten ihre Magie geweckt. Und es war nur eine Frage der Zeit, bis sie sie nutzte, um einen mächtigen Zauber zu wirken. Ob sie es überleben würde, war nicht klar. Doch dann hörte Smaug plötzlich auf und warf sich auf die Zwerge, die hinter Elraya vorbei tiefer in den Berg wollten, um irgendwie den Drachen aufzuhalten. Elraya stellte sich wieder dazwischen, doch diesmal traf Smaugs Schwanzhieb sie und warf sie mit Wucht gegen eine Wand. Und schon war er über ihr. Sie war zu benommen, um zu reagieren, als er zischend Luft holte. Doch dann erstarrte er. Elraya spürte es auch. Beide wandten die Köpfe. Aus der Tiefe eines Ganges näherte sich etwas. Und dann trat eine wunderschöne, schimmernde Gestalt ins Licht. Elraya riss die Augen auf. Es war ein mächtiger, goldener Drache, voller Stolz und Würde, mit warmen, goldenen Augen. Hoch richtete sich der Drache auf und blieb vor ihnen stehen. "Mein Name ist Tiamat, die Goldene. Ich bin der letzte freie Drache dieser Welt. Und du musst Elraya sein. Smaugs Tochter."
Wie fandet ihr den Kampf zwischen Elraya und ihrem Vater? Und was haltet ihr von Tiamats Auftritt? Und für welche Seite wird sie sich jetzt entscheiden? Freut euch auf das nächste Kapitel!
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Fate ~Hobbit FF~
ФанфикVor langer Zeit, noch vor den dunklen Jahren, lebten die Drachen frei in Mittelerde. Sie beherrschten den Himmel, waren respektiert und geehrt. Aber die Jahrhunderte des Friedens zwischen allen Völkern endete, als ein Drachenei an das Böse geriet. D...