Tiamat hatte bei dem heftigen Beben, das sie aus dem Schlaf gerissen hatte, sofort gewusst, dass es Smaug war, der gegen etwas kämpfte. Sie hatte sich schon gedacht, dass es Elraya war. Warum, wusste sie nicht. Jetzt stand sie vor der Zweibeinerin mit den schwarzen Haaren und den seltsamen Augen und Smaug, der sie vernichtend anblickte. Aber dieses Mal würde sie nicht nachgeben. Entschlossen lief sie um Smaug herum und stellte sich zwischen ihn und die kleineren Zweibeiner, die bei ihrem Auftauchen alle stehen geblieben waren. Die Augen ihres Partners wurden schmal. "Meine eigene Partnerin... du stellst dich also auf die Seite von Zwergen und dieser Missgeburt?", grollte er, Wahnsinn schimmerte in seinen Augen. "Nein. Ich verhindere, dass du unschuldige Leben vernichtest." Knurrend funkelte Smaug sie an. "Geh weg von Elraya. Solltest du deine eigene Tochter verletzen, bekommst du es mit mir zu tun." Ihr Herz brach, als sie sich für einen Kampf gegen ihren eigenen Partner wappnete. Er knurrte, sein Blick flog von Tiamat zu den Zwergen und wieder zurück. Elraya unter ihm duckte sich und krabbelte vorsichtig weg von Smaug. Tiamat sah es und wusste, dass sie ihn ablenken musste. "Du bist ein Diener des Bösen. Ich bin ein freier Drache. Von Geburt an sind wir dazu bestimmt, Feinde zu sein. Das Schicksal muss einen Grund gehabt haben, uns auf diese Weise zusammenzuführen. Ich werde tun, was ich tun muss", erklärte sie ihm. Er schnaubte wütend. "Du redest wie die letzten freien Drachen! Auch sie haben über ihren Stolz vergessen, was gut für sie ist. Ich werde nicht meine Partnerin töten. Du bist meiner würdig. Ich werde dir die Möglichkeit geben, das alles zu vergessen. Aber nur, wenn du diesen Unsinn jetzt sein lässt!" Traurig schüttelte Tiamat den Kopf. "Du verstehst es nicht, Smaug. Ich habe mich schon längst entschieden. Und wenn du mich weiter einsperrst, werde ich mich eher töten, als das zuzulassen." Smaug zischte wild, dann schoss er urplötzlich vor und spuckte Flammen in Richtung der Zwerge. Tiamat reagierte schnell. Sie sprang über die Zwerge und schützte sie und sich selbst mit ihren Flügeln. Das Feuer erstarb. Sie hob den Kopf und sah Smaug an. Er blickte völlig ausdruckslos zurück. "Du hast dich also für ihre Seite entschieden. Ich hätte wissen müssen, dass du ein zahmes Haustier bist." Etwas glomm in seinen Augen auf. "Mal sehen, was passiert, wenn deine Seestadtfreunde brennen!" Und damit fuhr er herum und eilte auf den Ausgang zu. "Nein!", brülle Tiamat und rannte ihm nach, doch als sie vor den Berg trat, war Smaug bereits auf dem Weg in die Stadt. Sie könnte ihn niemals einholen. Dann rannte etwas an ihr vorbei. Ein blauer Wirbel nahm Tiamat sie Sicht auf die kleine Gestalt, die plötzlich wuchs und sich in einen schwarzen Drachen verwandelte. Von den Membranen am Rücken und an den Flügeln ging ein gespenstisches Licht aus. "Elraya!", rief einer der Zweibeiner, der keuchend neben Tiamat stehen blieb, doch Smaugs Tochter wurde nicht langsamer und raste in hohem Tempo hinter ihrem Vater her auf die Stadt zu.
Elraya würde nicht zulassen, dass Smaug die Stadt zerstörte. Dort war Kili! Sie würde alles geben, um den Zwerg zu beschützen. Entschlossen schlug sie mit den Flügeln, doch Smaug hatte bereits die Stadt überflogen und badete sie nun in Feuer. Und dann näherte er sich der Stelle, an der Elraya Kili spürte. Sie wusste nicht warum, aber sie spürte einfach, dass er dort war. Verzweifelt schoss sie vom Himmel und landete mit weit ausladenden Flügelschlägen genau vor Smaug, wo sie ihre Schwingen weit spreizte, um ihm den Weg zu versperren. Ihr Vater landete ebenfalls und musterte sie mit grimmiger Befriedigung. Elraya kümmerte es nicht, genauso wenig, wie es sie kümmerte, dass sie weniger als halb so groß war wie er. Mit peitschendem Schwanz und unheilvoll leuchtend richtete sie sich auf den Hausdächern, die sie als Landeplatz genutzt hatte, noch weiter auf. "Du wirst nicht noch jemanden töten, der mir am Herzen liegt!", grollte sie, ohne sich die Mühe zu machen, nur in seinen Geist zu sprechen. Es war ihr egal, wenn die ganze Stadt sie hörte. Smaug knurrte, dann sprang er auf sie zu. Elraya schwang sich in die Luft, sodass er unter ihr in die Häuser krachte und spie blaue Flammen auf seinen Rücken. Auf seinen Schuppen bildete sich Eis, während im selben Moment Hitze darüber waberte. Smaug, der die seltsame Feuerqualität seiner Tochter nicht kannte, fauchte überrascht auf und wirbelte herum. Elraya jedoch stieg rasch höher und provozierte ihn mit hämischem Knurren. Wild kreischend stieß Smaug sich kräftig ab und folgte ihr in die Höhe. Gut, jetzt ist er erstmal aus der Stadt. Jetzt muss ich ihn nur noch irgendwie töten. Elraya jagte los, quer über den Himmel, dich gefolgt von Smaug. Sie war viel kleiner, aber sie war auch schneller. Und sie konnte gut schwimmen. Ruckartig legte sie die Flügel an und stürzte sich ins Wasser. Mit kräftigen Zügen schwamm sie unter Wasser ein Stück, dann schoss sie wieder an die Oberfläche, genau hinter Smaug. Bevor er wusste wie ihm geschah, schlug sie mit scharfen Klauen auf seinen Rücken ein. Grollend wand er sich unter ihr heraus und schnappte nach ihr. Er erwischte ihren Schwanz und riss sie mit Wucht nach unten. Stöhnend krachte sie in eines der Häuser, dann warf sie sich gerade rechtzeitig zur Seite, als er mit Schwung auf der Stelle landete, wo sie gerade noch gewesen war. Sie wollte sich wieder in die Luft schwingen, doch dann sprang er sie an und begrub sie unter sich. Elraya bekam Angst und wehrte sich heftig, während sie zu ersticken drohte, da ihr Kopf irgendwo unter seinem Bauch gefangen war. Und dann war er plötzlich weg. Keuchend rappelte Elraya sich auf und sah Tiamat. Das goldene Drachenweibchen kämpfte mit Smaug. Eng ineinander verkeilt rollten sie über Häuser und durch das Wasser, schlugen mit den Flügeln, bissen, kratzten und kreischten wie ein riesiges, vielgliedriges Monster. Smaug hatte Tiamats Kehle gepackt, doch die hatte wiederum ihre Krallen in seine Brust geschlagen. Elraya sprang vor und grub die Zähne in Smaugs Flügel, hängte sich mit ihrem ganzen Gewicht daran und mühte sich, ihn zu Boden zu ziehen. Tiamat packte seinen anderen Flügel und dann ließ sie sich plötzlich fallen. Mit einem Ruck wurde Smaugs Flügel nach unten gerissen und zu dritt landeten sie hart genau im Haus des Bürgermeisters. Niemand konnte genaueres über den folgenden Kampf sagen. Die drei Drachen wirkten wie eine Masse, sie schlugen nach allem aus, was sie von einander erwischen konnten, ohne genau zu wissen, was es war. Elraya spürte nur den glühenden Schmerz, wenn sie von Smaug erwischt wurde. Doch dann warf er sie plötzlich von sich und kauerte über Tiamat, die schwer atmend unter ihm lag. Elraya schaffte es nicht, sich wieder aufzurappeln. Smaug bleckte die Zähne, zielte auf Tiamats Kehle, die offensichtlich keine Kraft mehr hatte, sich zu wehren. Und dann bohrte sich plötzlich etwas direkt in Smaugs Brust. Der Drache hielt inne und starrte verblüfft auf den schwarzen Schaft, der sich an einer Stelle in seine Brust gebohrt hatte, an der keine Schuppe war. Dann sackte er in sich zusammen.
Hui, heftiger Kampf. Aber jetzt ist Smaug wohl tot. Wie die Zwerge und die Menschen der Seestadt wohl jetzt auf Tiamat und Elraya reagieren werden? Und was haltet ihr von diesem Kampf? Schreibt's in die Kommentare!
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Fate ~Hobbit FF~
FanfictionVor langer Zeit, noch vor den dunklen Jahren, lebten die Drachen frei in Mittelerde. Sie beherrschten den Himmel, waren respektiert und geehrt. Aber die Jahrhunderte des Friedens zwischen allen Völkern endete, als ein Drachenei an das Böse geriet. D...