Kapitel 37

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-Niall's Sicht-

Ich wachte auf, Nici schlief noch fest. Ich sah auf dir Uhr. Ich mit meinem perfekten Timing. Es war 06.40 Uhr und um 7.00 Uhr würde der Laden aufmachen. Ich nahm Nici vorsichtig und zog meine Arme von ihr weg. Sie merkte zum Glück nichts und schlief friedlich weiter. Ich begab mich aus dem Zimmer und schloss leise die Türe. Ich lauschte nochmal, ob sie aufgewacht war, aber das Glück meinte es heute mal wieder gut mit mir.

Ich hörte also keinen Muks aus dem Zimmer und wollte mich umdrehen, um zu gehen. Plötzlich stand Marry vor mir. Mann, hatte die mich erschrocken. "Wo willst du hin?", fragte sie neugierig. Ich zögerte, sollte ich ihr die Wahrheit sagen, oder doch lieber nicht? Immerhin ist sie jetzt eine gute Freundin von Nicole und könnte ihr Alles sagen. "Ehm, ich geh mir nen Döner holen, in der Stadt", brachte ich noch schnell raus. Ich konnte mich noch erinnern, dass als wir in der Stadt waren, an einem Imbiss vorbeigingen. Sie nickte skeptisch, doch fragte nicht nach und ließ mich gehen.

Ich musste mich beeilen, bevor das Geschäft wieder randvoll sein würde. Ich rannte durch die Straßen, in er Nacht hatte es schonwieder geschneit, aber die Wege waren schon wieder frei von Schnee und mit Salz bestreut. Ich ging aber trotzdem auf Nummer sicher und legte den Schnellgang ein, anstatt zu rennen.

Endlich angekommen, öffnete die Kassiererin von gestern die Tür und als sie mich erblickte, nickte sie mir zu. Stumm folgte ich ihr und sie verschwand in dem kleinen Zimmer, hinter der Kasse. Nach einigen Sekunden kam sie mit dem Kleid in der Hand wieder und tastete nach den Plastiktüten. Ich nahm meinen Geldbeutel herraus. "Das macht dann 54,70€, bitte", freundlich reichte sie mir die Tüte. Ich hab ihr das Geld und sie kramte in der Kasse. Sie reichte mir das Rückgeld und ich stürmte aus dem Laden. Ich sah mich um und begab mich also wieder in das öde Krankenhaus.

Als ich das Zimmer betrat, lag Nici immernoch dort. Sie schlief. War sie inzwischen aufgewacht, oder schlief sie die ganze Zeit? Ich versteckte die Tüte unter dem Krankenbett und legte mich wieder ins Bett. Nici drehte sich um und zwei bunte verschlafene Augen blickten direkt in meine. Ich gab ihr einen Kuss auf die Nase, worauf sie schmunzelte.

"Guten Morgen, Schatz", kam aus ihrem Mund. Ihre Stimme war leise und rau. "Guten Morgen", grinste ich sie an. "Hast du gut geschlafen?", fragte ich schnell. Sie nickte. Puuh, anscheinend hatte sie Nichts bemerkt. Sie legte ihre Hand auf den Tisch, der neben dem Bett stand und kramte nach ihrem Handy. Sie ließ das Display erleuchten, da war ein Foto von mir. Ich musste grinsen. Süß. Dann entsperrte sie die Tastensperre und da war noch ein Foto von mir. Aber auf dem schlief ich. Ich setzte mich auf und starrte auf das Handy. Sie lachte. "Wann hast du das gemacht?", fragte ich in einer böse gespielten Stimme. Sie sagte einfach nichts und legte ihr Handy wieder hin.

Sie setzte sich auf und fuhr mir mit ihrer Hand durch die Haare. Die Hand war warm, ihr schien es zu gefallen. "Ich liebe deine Haare!", sagte sie stolz, "Aber du siehst garnicht verschlafen aus..?". Ich konnte nicht beurteilen, ob das jetzt eine Frage oder eine Aussage war.  Ich überlegte und sagte einfach, ich sei kurz am Klo gewesen. Sie nickte, aber so richtig zu glauben, schien sie mir es nicht..

Ich nahm mein Handy in die Hand, während sie sich Richtung Bad begab. Sie ging aufs Klo und ließ sogar die Tür offen. Ich drückte auf meinem Smartphone rum, obwohl ich ja Nichts machte. Die Klospülung ertönte und sie kam aus dem kleinen Raum. "Wie kommts..?", fragte ich sie. Sie schaute mir verwirrt an und wollte anfangen zu Reden. Doch ich unterbrach sie: "Dass du die Tür offen lässt", ergänzte ich noch. Sie nickte und zuckte mit den Schultern.

Sie nahm mich an der Hand, schlüpfte in ihre Schuhe und zog mich mit auf den Krankenhaus-Gang. Draußen begegneten wir Marry, genau jetzt, na toll. Sie kam auf uns zu und umarmte Nici. Sie musterte mich: "Bist du auch wieder da?", fragte sie. Ich stand hinter Nici und schüttelte den Kopf. Nici drehte sich um und warf mir einen fragwürdigen Blick zu. Marry verstand, was ich meinte und überlegte sich schnell eine Ausrede.

"Sorry, ich vertausch dich immer mit dem anderen Typen, am Ende des Ganges. Den hatte ich heute früh aus dem Zimmer gehen sehen", murmelte sie fast unverständlich. Nici nickte, blickte zu mir und dann wieder zu ihr.

Erleichtert atmete ich durch und Nici packte mich wieder. Sie zog mich zu den Fahrstühlen und wir begaben uns wieder in die Cafeteria. "Was wollen wir hier?", fragte ich gespannt. Ich hatte nicht wirklich hunger.. "Ich hab hunger", gab sie lachend von sich. Das erstaunte mich, die letzten Tage aß sie kaum was und jetzt kam die Idee, zu Essen von ihr. Wir maschierten zum Tresen und Nici las sich die Karte durch. "Die Pasta, bitte", sagte sie zu der dicken Frau, die immer hinter dem Tresen stand. Sie hatte fettige kurze Haare, die mit einem Haarnetz zusammengehalten wurden. Dieser Anblick ließ mir einen Schauer über den Rücken laufen und ich musste mir das Lachen verkneifen. Nici drehte sich um und musste bei meinem Anblick lachen, weil ich anscheinend ziemlich schockiert dort stand. Die Frau sagte noch was zu Nici und ich spürte ihre warme Hand in meiner. Mit einem Ruck, zog sie mich wieder zu unserem Stammtisch und wir ließen uns nieder.

Einige Minuten später, drückte ich wieder auf meinem Handy rum und hörte, wie die mollige Frau den Teller auf unseren Tisch stellte. Ich sah garnicht auf und wartete, bis sie wieder außer Sichtweite war. Nici fing an, genüsslich die Nudeln zu essen. Mir lief das Wasser im Mund zusammen, okay ich hatte doch hunger. Dass merkte sie wohl und hielt mir mit der Gabel die Nudeln vor die Nase, die ich aß. Lecker. Sie lachte und wir aßen gemeinsam. Einmal sie, einmal ich.

Als ich den letzten Bissen runterschluckte, legte sie das Besteck auf den Teller und trug diesen zum Tresen. Ich blieb sitzen. Sie bezahlte und kam wieder. "Und was machen wir jetzt..?", fragte sie leicht gelangweilt. Ich zuckte mit den Schultern. Hier war es echt ziemlich langweilig.

Wir begaben uns also wieder ins Zimmer und Nici wechselte im Bad ihren Verband. Sie kam kurz raus, um mir die Wunde zu zeigen. Es hatte sich nicht wirklich viel verändert. Der Schnitt quer über ihre Stirn, zugenäht. Allein vom Anschauen, bekam ich Schmerzen. Ihr schien es aber nichtmehr wehzutun. Sie wickelte sich einen frischen Verband um die Stirn und kam wieder aus dem Bad. Die Tüte unter dem Bett hatte sie wohl noch nicht bemerkt, was gut so war. Ich überlegte, wann ich ihr das Kleid geben sollte.

Ich würde es ihr zu Hause geben, an Silvester. Ja, genau so mach ichs. Ich lag breit im Bett und sah wieder Fern. Was Anderes konnte man ja hier nicht machen. Ich warf einen Blick auf dem Fenster. Wann würde es endlich aufhören zu schneien? Das ist doch schon viel zu viel Schnee.

Gegenüber von unserem Fenster, in einer weiteren Entfernung, war der andere Teil des Krankenhauses. Dort fiel gerade eine fette Dachlawine runter. Ich zuckte zusammen, bis ich checkte, dass ich in Sicherheit war.

Nici kam aus dem Bad und setzte sich so auf meine Beine, dass sie mir direkt in die Augen sah. Sie sah leicht fertig aus, die Arme. Ich gab ihr einen Kuss. Sie gab mir auch einen. So gings immer weiter.

Einige Minuten später öffnete sich die Tür und wir hätten Marry erwartet, die immer um diese Zeit vorbeikam.

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Hey (: Sorry, dass das Kapitel erst jetzt rauskommt. Lieg mit Fieber im Bett und mir geht's garnicht gut.. ich versuche trotzdem viele Kapitel am Wochenende zu schaffen :)

Wie findet ihr es?

Much Love an euch! <3

Der Neue»n.h.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt