Kapitel 29

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-Nici's Sicht-

Ich hörte die Haustürklingel und drehte die Musik leiser. Ich lauschte. Ich konnte die Stimmen ersten nicht zuordnen, ich hörte meinen Dad und zwei weitere Stimmen. Ich war neugierig. Ich hörte ungleichmäßige Schritte die Treppen hochgehen. Dann hörte ich die Stimmen besser, es waren Zayn und Louis! Was sie wohl hier machten? Sie redeten mit Nialler. Aber ich konnte nicht verstehen, über was.

Ich verstand kein einziges Wort, also gab ich auf und drehte die Musik lauter. Mit Musik, meinte ich das Lied, was Nialler für mich geschrieben hatte. Ich war so vernarrt in dieses Lied. Ich hörte es immer, wenn ich Musik hörte. Musik ist mein zweites Leben, kann man sagen. Ich war schon gespannt auf X-Factor. Niall würde bestimmt gewinnen! 100%ig. 

Truly, Madly, Deeply i am..

Ahw. Ich Liebe Dieses Lied. Wie könnte ich ihm beweisen, dass ich ihn über alles liebe? Hm..

Ich beschloss mich jetzt anzuziehen, Niall ist bestimmt kalt... Ich stand auf und ließ das Wasser raus. Ich nahm ein Handtuch und wickete meine Haare darin ein. Dann nahm ich ein Badetuch und trocknete meinen Körper damit ab. Ich fuhr mir über die Beine.. Fett, Fett und noch mehr Fett! Wie soll ich das alles abspecken? Die ganze Haut bleibt dann eh hängen, ach mann..

Ich sah in den Spiegel. Meine leichte Schminke war verlaufen. Ich hatte schon ganz vergessen, dass ich mich geschminkt hatte. Ich wusch mir mein Gesicht, dass schwarz von der Mascara war. Ich schaute nochmals in den Spiegel. Wie kann man bloß so hässlich sein? Ich meine, ja, jeder ist auf seine eigene Art und Weise hübsch. Aber wo bin ich bitte hübsch? Ich hasse mein 'Ich'. Am liebsten würde ich jeder andere sein, aber nicht ich selber. Ich bin ein Nichts. Ich wusste nicht, was Niall an mir so toll fand.

Ich darf über sowas garnicht nachdenken. Sonst kommen mir wieder diese scheiß Gedanken mit dem Strick und so.. Mein Herz schlug wie wild, ohne grund. Ich bekam kaum Luft. War es wegen dem heißen Wasser's, worin ich vorhin lag? Ich bekam kaum Luft und stützte mich am Waschbecken ab. Ich versuchte gleichmäßig zu Atmen, was mir erst nach einigen Minuten gelang. Ich hörte im Hintergrund noch mein Handy Musik spielen.

Like all those days and weeks and months i tried to steal a kissAnd all those sleepless nights and daydreams where i pictured this
Im just the underdog who finally got the girl
And i am not ashamed to tell it to the world!

So ein Spinner. Außenseiter. Das glaubt er doch selber nicht. Ich musste grinsen. Er kann Jede haben. JEDE. Und dann nimmt er mich? Ich bin garnichts. Und er nimmt ernsthaft mich? Irgendwie kann ich es immernoch nicht glauben. So krass.

Ich zog meine Unterwäsche an und das T-Shirt drüber. Mir wurde schwarz vor Augen und ich kippte um..

-Niall's Sicht-

Ich war also am Überlegen, ob ich ins Bad gehen sollte. Zayn und Lou standen da und schauten sich immernoch im Zimmer um. Ich hatte keinen klaren Kopf mehr. Ich wusste nicht, wie sie darauf reagieren würde.. Ich entschloss mich also, ins Bad zu gehen. Ich fing an zu zittern und mir wurde heiß. Ich stand auf und meine Brüder warfen mir einen Machst-du-das-jetzt-wirklich-?-Blick zu. Ich nickte, atmete nochmals tief durch. Ich bekam eine Gänsehaut. Unter der Decke war er noch so warm gewesen und jetzt wieder so kalt. grr. Ich hörte einen dumpfen Ton. Als ob jemand hingefallen wäre und es kaum aus dem Bad. Mein Herz blieb stehen. Ich war mir nicht sicher, ob ich mich jetzt getäuscht hatte oder es wirklich aus dem Bad kam. Doch als meine Brüder ebenfalls auf die Tür starrten, lief ich einfach los.

Ich lief zur Tür und machte sie mit einem Schwung auf. Nici lag da am Boden, zum Glück hatte sie Kleidung an. Sie lag am Boden. Ich sah ihren reglosen Körper und dann das Blut. Weit und Breit war keine Klinge zu sehen. Sie hatte für mich aufgehört, aber was war dann passiert? Louis kam ebenfalls ins Badezimmer gestürmt und Zayn holte ihren Dad. Dieser stürmte die Treppen hoch und kniete sich zu seiner Tochter. Er fing an zu weinen. Mir kamen die Tränen, aber ich hielt sie zurück.

Louis gab Zayn den Auftrag, den Krankenwagen zu rufen. Anders würde es nicht gehen. Sie war mit dem Kopf am Waschbecken aufgekommen und hatte höchstwahrscheinlich eine Gehirnerschütterung. An ihrem Kopf war eine riesige Platzwunde zu sehen. Am ganzen Boden war Blut verteilt. Ihr Vater kniete sich ins Blut, ihm war das Blut egal. Seine Tochter war ihm wichtig. Sollte ich ihm erzählen, was mit ihr in letzter Zeit los war..? Oder vielleicht lieber doch erst im Krankenhaus? Oder sollte sie es ihm selber erzählen?..

Wie sie da lag, sah aus, als ob sie tot wäre. Aber sie atmete noch. Sie lag in einer riesen Pfütze aus Blut. Louis kniete neben ihr, genauso wie Nici's Dad und ich. Zayn hielt sich zurück und klärte das mit dem Krankenwagen. "Sie kommen sofort", sagte er mit einem leichten Schock.

Louis sah mich mit einem Wir-müssen-reden-Blick an. Ich gab ihm ein Zeichen, dass wir das auf später verschieben sollten. Er blickte wieder zu ihr runter. Draußen hörte man schon den Krankenwagen. Zayn lief so schnell er konnte zur Haustür und ließ die Männer eintreten. Es waren zwei Sanitäter. Sie hatten eine Trage dabei und Zayn lotzte sie ins Badezimmer. Sie knieten sich nieder, fühlten erstmal ihren Puls. Louis labberte irgendwas von Sturz und Gehirnerschütterung und sonst was. Es verlief alles so schnell. Mir kamen nochmals die Tränen und ich fing an drauf los zu heulen.

Die Sanitäter legten ihren reglosen Körper auf die Trage und trugen sie in den Krankenwagen. Wir alle maschierten hinterher. "Darf ich mitfahren?", fragte ich mit einem Schock. Ich weinte.. und das nicht ohne.. Ich machte mir große Sorgen.. An die Folgen des Sturzes wollte ich garnicht denken. "Sind sie ein Familienangehöriger?", fragte er Notarzt streng. "Nein, aber ich stehe ihr wirklich Nahe. Ich bin ihr Freund und ich weiß wahrscheinlich schon, was passiert ist..", ich verstummte. Der Mann schaute mich verwundert ein und wieß mir, in den Krankenwagen zu ihr zu steigen. "Ich fahre mit dem Auto hinterher", sagte der Vater mit roten Augen zu mir. Ich nickte bloß und nahm platz. Der zweite Sanitäter gesellte sich zu mir. "Dürfen wie mitfahren?", fragte Louis, Nici's Dad.

Ich sah noch wie er ihnen zunickte und dann wurden die Türen des Wagens geschlossen. Ich nahm Nici's Hand und sah zu dem Mann, der neben mir saß, auf. Er nickte und ich sah wieder zu Nici. Sie hatte flüchtig einen Verband um den Kopf gebunden bekommen. Sie lag so friedlich da. Mir kamen wieder die Tränen. "Es wird alles wieder gut, glauben sie mir", sagte der Mann mir aufmunternt. Ich versuchte zu Lächeln, aber es klappte nicht. Ich wusste nicht, ob ich ihm glauben sollte. Er weiß immerhin nicht, was schon alles vorgefallen war..

Ich schluchzte vor mich hin. Mein Blick wich nicht von ihr. Mir fiel auf das wir mit Blaulicht fuhren. War es doch schlimmer, als der Typ behauptete? Ich konnte einfach nichtmehr. Wir kamen langsam zum stehen und wenige Sekunden später, wurden die Türen aufgerissen. Zwei Sanitäter nahmen die Trage und trugen sie rein. Ich lief hinterher.

Mehr oder weniger. Ich konnte mich kaum auf Beinen halten, das machte micht fertig. Der Vater von Nici, Zayn und Lou waren hinter mir und wir folgten den Männern. Ich konnte mich kaum halten und mir wurde für kurze Zeit Schwarz vor Augen. Ich spürte, wie kräftige Arme mich auffingen. Ich schüttelte meinen Kopf und ich sah Nici's Dad. Der hatte schnell reagiert und mich noch aufgefangen. Ich stellte mich wieder auf und drückte meine Augen kurz zu. Als ich sie öffnete, stand Lou Rechts von mir und Zayn Link von mir. Sie stützten mich ab. Stan war schon vorgegangen. Sie waren am anderen Ende des Ganges und bogen um die Ecke. "Ich muss zu Nici!", rief ich so laut ich konnte und versuchte loszurennen, doch ich stolperte nur über meine eigenen Füße und lag am Boden. Meine Brüder hoben mich auf und wir setzten uns auf die Stühle, die links und rechts vom Gang standen. Louis holte schnell eine Schwester, da es mit auch nicht mehr so gut ging.

Sie kam angelaufen und Zayn brachte mich in ein Zimmer. Es war klein. Anscheinend nur zum Untersuchen. "Nici!", schrie ich. Ich war alleine im Zimmer. Die Schwester kam herrein und versuchte mich zu beruhigen, doch das schaffte sie nicht. Ich war wütend. Sehr wütend. Unzwar auf mich selbst. Wieso konnte ich nicht auf sie aufpassen?! Wär ich ins Badezimmer gegangen, hätte es sich vermeiden lassen. Alles nur mine Schuld! Fuck!

Meine Wut wandelte sich in Tränen um. Dann wieder in Wut. Das änderte sich alle 30 Sekunden. Ich stand auf und wollte auf ein Regal einschlagen, aber mich erfasste von hinten eine Hand. Ich drehte mich um und brach in den Armen dieser Person zusammen.

Ich schaute garnicht, wer es war. Und als ich merkte, wer es war, konnte ich es kaum fassen..

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Wer wird das wohl sein, hm ? :D

Danke an alle Leser :) Much love an euch <3 ♥

Der Neue»n.h.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt