Kapitel 4

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"Du musst die noch auswerten. Die Schulleitung will die Ergebnisse bis Morgen", sie schultertete ihre Tasche und verließ das Schülerratszimmer.

Ich seufzte. Wieder länger bleiben.

Ich war wieder die einzige in diesem Raum. Ich krämpelte meine Ärmel hoch und machte mich an die Blätter zu schaffen.

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"WAS!?", geschockt fiel ich fast von meinem Stuhl.

"D-das!?", das war Ergebnis!?

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"Was für eine Überraschung. Ich dachte eigentlich, die Schüler waren in ihrer jetztigen Situation zufrieden", lachend schaute sie in einen Ordner.

"Was sagst du dazu, Macy?", grinsend sah zu mir hoch.

"Ich-ehm also...", nervös sah ich runter.

"Anscheinend wollen die Basketballer dich als Trainerin", lachend stand sie auf und stellte sich vor mich.

"Macy ersetzt du den Lehrer, der die Jungs bisher trainiert hat? Sie wollen dich- mit der Begründung", sie sah kurz zur Seite und kicherte.

"Mit einer schönen Dame, würden sie endlich mal wieder gewinnen", vor lachen stütze sie mit ihren Armen ihr Oberkörper an ihren Oberschenkeln ab. Nach einiger Zeit, in der sie merkte, dass das für mich so garnicht lustig war, wurde sie wieder ernst.

"Ich-also", nervös spielte ich mit meinen Fingern.

"Natürlich musst du das nicht tun... Aber es wäre schon besser, wenn unsere Mannschaft mal wieder gewinnen würde... Ich würde es natürlich auch auf dein Zeugniss vermerken. Und ich werde, da du das Schülersprecheramt und dann die Trainerin wärst- dies auf die Bewertung deiner Arbeiten berücksichtigen, wobei ich nicht glaube, das sich da was verschlechtern wird", lächelte sie mich zuversichtlich an.

Da bleibt mir wohl keine Wahl...

"Okay ich nehme dieses Amt ebenfalls an", freudig klatschte die 30-Jährige in die Hände.
Ja unsere Direktorin war relativ jung.

"Hier die Unterlagen, ich sag dem Lehrer Bescheid. Training ist immer mittwochs und freitags. Ab und zu auch Samstag. Sonntags sind dann meistens Spiele, aber es gibt auch mitten in der Woche während der Schulzeit Spiele. Du hast Glück heute ist sogar Mittwoch", sie zwinkerte mir zu und ich seufzte nur und nahm die Zettel entgegen.

"Macy, ich vertrau dir", sie grinste und ich nickte nur und verließ dann ihr Büro.

Was hab ich getan!? Ich schüttelte meinen Kopf- es ist jetzt passiert, also.

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"Und was hat die Schulleiterin gesagt?", Madison stand vor meinen Schreibtisch und ich legte meinen Kopf auf diesen.

"Die Mehrheit kann man wohl erreichen, aber natürlich gab es auch Ziele die man nicht schaffen konnte..."

"Wieso so niedergeschlagen. Die Mehrheit ist doch gut?", fragend legte sie ihren Kopf schief.

"Ich wurde zur Trainerin des Basketballteams", sie kicherte, was ich zum ersten Mal hörte. Geschockt fuhr ich hoch und sie sah verlegen zu mir.

"Madison was ist los?", ich sah sie eindringlich an.

"Was soll schon los sein?", grinste sie.

"Das bist nicht du", verduzt sah sie mich an.

"I-ich- woher?"

"Woher weißt du das? Du hast viel zu viel zutun! Und trotzdem bemerkst nur du es?! Obwohl meine Freunde eigentlich nichts geschissen kriegen- und den ganzen verdammten Tag über irgendwelche Schminkmarken reden, merken sie nicht, wie ich immer beleidigt werde, dass ich doch nicht so steif sein soll", regte sich Madison plötzlich auf. Wir waren zum Glück die Letzten in diesem Raum, den nun fing sie plötzlich an zu weinen. Wow. Was passiert hier grade.

Ich stand schnell auf und umarmte sie.

"Hey... Veränder dich nicht für die..."

"Bleib wie du bist. Ich sprech das mal an", das geht nicht so weiter... Wielange das wohl schon ging?

"Du hast immernoch mich!", ich entfernte mich von ihr, hielt aber immernoch ihre Schultern, sodass sie mich anschaute.

"Wielange kennen wir uns!? Zwei Jahre haben wir schon dieses Amt zusammen", lächelnd versuchte ich sie aufzumuntern.

"Sorry", sie wischte sich die Tränen vom Gesicht und sah mich dann entschuldigend an.

"Ich wollte dir nicht nochmehr Probleme bereiten", sie ging zu ihrem Schreibtisch und nahm ihre Jacke und Tasche. Sie wollte grade an mir vorbei gehen, als ich sie festhielt.

"Madison- das musst du nicht alleine machen", sie sah nach unten und nickte dann. Ich ließ sie los und sie huschte durch die Tür.

Man man man... Madison hat sich mir geöffnet... Das ich das noch erlebe. Grinsend packte ich meine Sachen zusammen. Sie war ein sehr ordentlicher Mensch- man konnte zu ihr aufsehen. Trotz das ihre Gefühle irgendwo in ihr drin waren, hat sich mich die zwei Jahre gut unterstützt.

Ich schloss die Tür, des Büros ab und machte mich auf den Weg zur Turnhalle.

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