Kapitel 20

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"Aufsteheen!", rief ich und pfiff danach einmal kräftig. Nach sehr langer Zeit, in der ich immer lauter wurde, hörte man Geraschel im Zelt, leises Gemurmel und langsam aber sicher machten sie auch ihre einzelnen Zelte auf.
Als dann endlich nach 20 Minuten alle aus dem Zelt waren, stellte ich kurz vor, was wir heute machten.

"Heute meine Lieben ist ja Mittwoch", alle schliefen bald im stehen ein und es sah so aus, als ob sie mich garnicht wahrnahmen.

"Ich habe ja gesagt ihr sollt Euch Taschengeld mitnehmen", grinste ich und allen scheint es nicht zu interessieren, was ich sagte.

"Wir gehen heute in den Freizeitpark", sagte ich, alle rissen Ihre Augen auf, sahen sich Gegenseitig an und lächelten über beide Ohren.

"Freizeitpark!? Wirklich!?", fragte Leon und ich lächelte nickend.

"Wie geiil!", schrie Avril, rannte ins Zelt, wobei ihr Alle zuschauten und kam mit Duschsachen wieder heraus.

"Ich krieg noch warmes Wasser!", schrie sie, zeigte den Anderen die Zunge und rannte vor.
Ich kicherte und musste mir selber auf die Schulter einen Lob geben. Ich hab das Problem nicht, ich duschte immer vor diesem Haufen. 

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Konzentriert sah ich zur Sicherheit auf die Liste und stellte fest das alle anwesend waren.

"Wir können losfahren", lächelte ich den Busfahrer an, der mich wie am Anfang so pädophil zurück angrinste. Ich darf Vermutungen aufstellen, aber ich hatte schon am Anfang das Gefühl, er seie mir nicht ganz Recht..
Aber... Ich darf keine Vorurteile mir machen. Er hat mir nichts getan, also brauche ich keine Einbildungen oder ein schlechtes Bild von ihm haben.

Ich war zu ihm runtergebeugt, um mit ihm auf Augenhöhe zusein und wie normale Mädchen auch, hatte ich ein lang ärmliges Oberteil mit einem V-Ausschnitt an.
Ich hätte wohl lieber ein kragen Pullover anziehen sollen. Der Busfahrer sah mir voll in den Ausschnitt. Dadurch das ich ihm in die Augen sah, konnte ich somit seine Richtung verfolgen, wo er hinsah. Leicht hilfend sah ich noch um mich herum und änderte mein Gesichtsausdruck in einen unbeholfenden.
Doch schnell richtete ich mich auf und sah weg. Keine Vorurteile. Er schielt nur.
Meine Augen waren zu gekniffen und meine Hand auf meiner Brust, sodass ich meinen "Ausschnitt", wobei der nicht groß war, verdeckte. Der Bus fuhr los und ich kam mir irgendwie dumm vor.

Langsam machte ich meine Augen wieder auf und atmete zur Beruhigung tief ein und aus. Ich setzte mein Lächeln auf und spürte sofort ein Blick auf mir. Suchend sah ich in der Menge und musste feststellen, dass Ash mich musterte.
Leicht rot lächelte ich ihn an, er dachte bestimmt, ich beschwöre jetzt neuerdings Geister.
Langsam und wackelig setzte ich mich zu Avril, die mir so nett wie sie war, den Fensterplatz übergab.
Es war nicht so, dass mir schlecht wird, wenn ich nicht am Fenster sitze, sondern eher, weil ich es mag nach draußen zu schauen.

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"Hey...", eine bekannte dunkle Stimme sprach mich an und benommen machte ich die Augen auf.

"Ihr seid da", jemand berührte mich am Rücken und half mir mich aufzusetzen. Dabei rieb ich mir leicht verschlafen die Augen und sah zu der dunklen Stimme. Leicht panisch sah ich nach links und rechts. Der Bus war leer...
Es war so leise, dass man eine Feder fallen hören würde.
Von draußen hörte man Gerede und leichtes Vogel Gezwitscher.
Ich war in Panik, wie sollte ich ihm mich gegenüber verhalten..?
Keine Vorurteile oder doch?

Ich entschied mich, mich zusammen zu reißen. Er hat dir nichts getan!
Ich stand auf, doch der Busfahrer ging kein Schritt zurück.
Ich lächelte ihn nett an, aber bestimmt war Verwirrung in meinem Gesicht zusehen.

Hilfe...

Es ist aber eine sehr geringe Chance, dass er jetzt irgendwas macht. Schließlich kann Jeder Zeit jemand hier rein kommen.
Was hab ich für Phantasien!?

Ich forderte sozusagen ihn auf, beiseite zu gehen, indem ich grade aufgestanden bin, aber er sah einfach mir weiter in die Augen.

"Ehm-", fing ich an und er sah an mir herunter. Es wird unangenehm.

"Macy!!? Kommst du?", schrie Avril und ich hörte wie sie die Treppen aufkam. Doch es war nicht Avril die ich dort sah, sondern Ash.
Ich lächelte ihn an und er sah zwischen mir und dem älteren Mann hin und her.

"Komm Macy. Keine Lust länger zu warten", sagte er, kam auf uns Beide zu und griff an dem Busfahrer vorbei meine Hand und zog mich heraus.
Ich knallte gegen den Mann, der dann mit zwei Schritten zurück Platz machte.

Ash zog mich bis vor dem Bus und ließ mich dann los.

Danach ging er ohne ein weiteres Wort zu seinen Freunden.

Entscheid dich doch bitte mal.
Ich darf dich also nicht anpacken, aber du mich jederzeit oder was?

Leicht grinsend und mein Handgelenk umfassend, ging ich zu der Gruppe und erklärte wie der Tag heute läuft.

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