Kapitel 42

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Ich sah in Ash's Gesicht, dass mich musterte. Ich würde mich jetzt schämen, weil ich scheiße aussah, doch es war mir egal.
Zur Zeit war mir alles egal.

"Macy", sagte er und ich sah ihm immernoch ins Gesicht.

"Was", hauchte er und sah zu mir nach unten.

"Warum?", fragte er und ich sah ihm gleichgültig ins Gesicht.

"Die Anderen vermissen dich", ich dachte an garnichts.
Wie die letzten Tage eigentlich auch.
Ebenso verstand ich den Sinn seiner Worte nicht.
Es war als ob er irgendwelche Wörter sagte und dann sie aneinander reihte. Ich verstand die Bedeutung nichtmehr, nennt mich dumm, aber es war, als ob alles in meinem Kopf weg radiert wurde.

"Hey", er wedelte mit der Hand vor meinem Gesicht rum.

"Sag doch was", ich sah ihn einfach weiter an.
Was soll ich den sagen.
Es geht mir gut?
Lass mich?
Geh weg?

"Macy!?"

"Hallo!?"

"Komm schon...", seufzte er und ließ die Hände, womit er mir den 'Fluchtweg' nach links und rechts abschnitt, herunter hängen.
Dann ohne Vorwarnung, beugte er sich nach vorne und lehnte sich mit der Stirn an meiner Schulter an.

Was sollte das?

"Komm zurück", seufzte er und ich sah einfach weiter geradeaus.

Wetten Avril hatte ihm gesagt, er solle das tun?

"Spiel wieder mit uns Basketball. Trainiere mit uns... Lach wieder. Unterdrücke deine Traurigkeit, deine Aggressionen, deine Schmerzen und lass sie mich suchen", sagte er.

Doch als er merkte, dass ich nicht reagierte, sah er zu mir hoch.
Das warst nicht du Ash.

"Jetzt machst du trotz, dass Avril gesagt hatte, wenn ich das tue wirst du mir heulend in die Arme fallen, nichts. Rein garnichts", er beugte sich leicht zurück und steckte die Hände in die Hosentasche.

"Ich hab kein Bock mehr", nuschelte er.

"Du bist wirklich kaputt, was?", grinste er und ich sah ihn weiterhin an.

"Wie fühlt sich das an?", er sah mich weiter an. Plötzlich beugte er sich nah an mein Ohr heran.

"Fühlst du dich genauso dreckig, wie ich mich gefühlt habe?", ich hörte sein Grinsen danach.

"Bist wohl doch nicht so perfekt, was?", er lehnte sich wieder zurück und sah mich von unten nach oben an.

"Nenn mich nun Abschaum oder sonst was. Aber komm schon", grinste er. Ich war mittlerweile ein paar kleine Schritte wieder nach vorne gekommen.

"Ich habe doch Recht oder?"

Nachdem ich mich immernoch nicht äußerte, fragte er wieder was.

"Verstehst du mich nicht?", er schubste mich leicht an meiner Schulter, sodass ich ein Schritt zurück ging.

"Tz. Dir kann man auch nichtmehr helfen", sagte er.

"Meine Mutter ist auch verreck-", und schon hatte er eine sitzen.
Mein Handabdruck war leicht an seiner Wange zu sehen.

"Wie respektlos kann man nur sein", ich spuckte diese Worte mit soviel Ekel, wie ich hatte.

"Du widerst mich an", sagte ich, packte in seine Hosentasche und schnappte mir den Schlüssel.
Ash dagegen sah geschockt zu mir nach unten.

"Der böse Polizist war wohl auch nichts", zuckte Ash mit seinen Schultern. Was war das? Ein Experiment?

Ich ging an Ash vorbei und machte die Tür auf. Als ich sie aufdrückte, waren die ganzen Leute vor der Tür versammelt. Uninteressiert ging ich an ihnen vorbei, ab in mein Zimmer.
Was für ein Quatsch.

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