4.

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"An was denkst du grade Tim", fragte ich ihn sanft wispernd in sein Ohr, da er die ganze Zeit bloß grübelnd neben mir saß und sich gar nicht auf den Film konzentrierte, den ich für uns ausgeliehen hatte. Er schaute ein wenig überrascht auf, zuckte mit den Schultern und versuchte ganz offensichtlich wieder Anschluss an den Handlungsstrang zu knüpfen. Seinem Ausdruck nach zu urteilen nicht wirklich sehr erfolgreich. "Ach man, so bringt das nichts", seufzte ich, griff nach der Fernbedienung und schaltete den Fernseher aus, was er mit einem Hauch von Erleichterung begrüßte. "Sorry", murmelte er leise, "ich denke halt immer noch über die Aktion von heute nach. Was wenn die uns vielleicht diese Lösungsdinger unterschmuggeln und uns dann stattdessen verpetzen? Erinnerst du dich noch an diesen Jungen, Ardian glaube ich? Der war sogar mit in ihrer Clique und ist nach einem krummen Ding durch seine "Kumpels" von der Schule geflogen. Du, ich glaube, ich mach das doch am Montag. Ich sag denen auch, dass du damit nichts zu tun hast, dann passiert wenigstens dir nichts. Aber bevor wir beide grundlos verwiesen werden, ist das das bessere!"

"Ach man Tim... komm schon, jetzt ist erstmal Wochenende, darum können wir uns auch noch Sonntagabend Gedanken machen. Und wenn stehen wir das gemeinsam durch, nix da von wegen dich für mich opfern!" Ich lächelte und hoffte, so seine Grabesmiene von seinem Gesicht zu vertreiben, doch seine Stimmung hellte sich nur ein wenig auf. Vorsichtig rutschte er näher zu mir, setzte sich im Schneidersitz hinter mich und begann mit sanftem Druck meine Schultern zu massieren. Schon nach wenigen Handgriffen war ich tiefenentspannt und atmete allen Stress aus, der noch tief in mir geschlummert hatte. Wie grobmotorisch Tim zum Beispiel manchmal im Sport auch sein konnte, von ihm durchgeknetet zu werden fühlte sich göttlich an und ließ mich jedes Mal auf tausend weichen Wolken schweben. Dazu plötzlich noch sein warmer Atem in meiner Halsbeuge und ich musste aufpassen, nicht auch noch unangebrachte Fantasien zu entwickeln. Im Sinne aller Yaoifreunde, in allen schönen Farben und Bildern die ihr euch ausmalen könntet. Aber das war jetzt echt der falsche Moment für sowas. Entspannen! Abschalten! Nicht an eventuelle andere Sachen denken.

Ich musste mich wohl ziemlich stark verkrampft haben, denn Tims Hände lagen plötzlich nicht mehr auf meinen Schultern, sondern waren sachte meinen Rücken heruntergewandert, unter meinen Armen hindurch getaucht und verwöhnten soeben meinen Oberkörper und meine Hüften. Etwas erschrocken setzte ich mich gerade auf, kuschelte mich dann aber sofort wieder an Tim hinter mir. Seine warmen Fingerspitzen zogen angenehme Muster auf meiner Haut, brachten mich immer wieder zum Erzittern und sehnsüchtig Seufzen. Ich liebte diesen Jungen einfach so sehr. Er war perfekt für mich, auch ohne riesiges Sixpack oder ähnlich klischeehafte Accessoires. Timbo war einfach er selbst. In meinen Augen fehlerlos!

Ich quiekte leise auf, als eine seiner Hände kurzzeitig unter die Gürtellinie wanderte und provokativ an meiner Boxershorts zupfte. Ich spürte seinen Brustkorb leicht gegen meinen Kopf vibrieren, als er mit seiner tiefen Stimme gedämpft über meine Reaktion lachte. "Oh oh, versteckt der kleine Stegi da etwas vor mir?"

Ich spürte, wie ich vor Scham rot anlief und drehte einfach den Spieß um. Im nächsten Moment saß ich auch schon auf seinem Schoß, legte ihm meine Arme um den Hals und beugte mich lasziv zu ihm, natürlich nicht ohne erst mit meinem Becken seinen Unterkörper entlangzuwandern. Tims breites Grinsen begann langsam blasser zu werden, stattdessen konnte ich lauerndes Verlangen in seinen Augen entdecken. Wie in Zeitlupe bewegten sich unsere Münder aufeinander zu und trafen sich schließlich in der Mitte zu einem gefühlsgeladenen Kuss. Seine Lippen waren unglaublich weich und hinterließen ein Kribbeln und einen angenehmen Geschmack auf meinen, wann immer wir uns lösten, um kurz darauf wieder zusammenzufinden. Irgendwann begannen Tims Hände wieder zu wandern, er führte sie zu meinen Seiten, dann langsam nach oben, unter mein Shirt, wo er seine Finger erneut kreisen ließ. Ich atmete tief aus und spürte allmählich, dass sich bei mir untenrum etwas zu regen begann, weshalb ich unseren mittlerweile immer intensiver ansteigenden Kuss recht ruppig unterbrach und Tim unsicher anschaute.

Blinded & Muted (#Stexpert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt