Kapitel 9

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NamjoonPOV

„Inwiefern?," fragte Yoongi kurz abgebunden. Man hörte das seine Stimme wieder zitterte.

Jackson hielt sich augenblicklich eine Hand vor den Mund und seine Augen weiteten sich. „Tut mir Leid. Tut mir Leid! Das war blöd ausgedrückt! Die meisten seiner Erinnerungen hat er noch. Er erinnert sich nur nicht mehr so richtig an den gestrigen Abend. Als hätte er zu viel gesoffen und müsste jetzt mit dem Blackout leben."
„Gute Vergleich," meinte Tae und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Dafür erntete er aber auch einen giftigen Blick von Yoongi.
„Was? Ihm scheint es doch ansonsten einigermaßen gut zu gehen!"

Yoongi verdrehte genervt die Augen und drängelte sich an Jackson vorbei, um endlich Jimin sehen zu können. Tae wollte ihm nach, doch ich hielt ihn davon ab. Fragend sah er mich an.

„Wir sollten den Beiden ein bisschen Zeit zu zweit lassen."

Er legte den Kopf ein wenig schief, bevor er zustimmend nickte. Jackson klatschte sich in die Hände, womit unser Beider Aufmerksamkeit wieder bei ihm lag.

„Habt Ihr dann vielleicht Lust mit mir nach unten zu gehen und zu Frühstücken? Ich verhungere ehrlich gesagt gleich."

Bevor ich auch nur darüber nachdenken konnte, hörte man Taes Magen laut grummeln, was uns alle zum Lachen brachte.

„Was hat Jimin eigentlich noch erzählt, während wir mit Jackson essen waren?," fragte ich neugierig.

Yoongi seufzte. „Nicht sehr viel. Die Polizei meinte, dass sein Großvater vermutlich vergiftet wurde. Bisher hat niemand so richtig eine Ahnung wieso. Jimin machte das Ganze total fertig. Er hat seinen Großvater total geliebt. Er hat mir erzählt, dass er sein Vorbild ist. Die Tatsache, dass er am Anfang verdächtigt wurde, hat es wohl nicht besser gemacht."
Fassungslos sahen Tae und ich Yoongi an.
„Jimin wurde verdächtigt seinen Opa umgebracht zuhaben?!"
Yoongi nickte. „Ja. Er war ja der einzige, der sich noch am Tatort aufhielt. Nachdem die Ärzte aber die Gewalteinwirkung an ihm festgestellt hatten und dazu doch den Gedächtnisverlust, hatte die Polizei diese Vermutung aber wieder verworfen. In diesem Zustand könnte Jimin sowieso keine Tat gestehen. Er weiß ja eh nichts mehr davon."

Ich musste raus. Die Stimmung bei uns in der Wohnung war irgendwie total erdrückend. Natürlich war Yoongi froh, dass es Jimin gut ging. Doch wir alle hatten noch nie aus solcher Nähe etwas mit einem Mord zu tun. Es ging nie um jemanden aus dem Bekanntenkreis. Man hörte von solchen Fällen immer nur in den Medien. Doch das so etwas auch mal jemanden betreffen könnte, den man kannte war irgendwie ... seltsam.

Ich wusste nicht, wie ich es besser erklären konnte. Aber seitdem ich davon gehört hatte, ließ mich dieses beklemmende Gefühl nicht los. Es ist als wüsste man, dass man etwas vergessen hatte, es fiel einem aber einfach nicht ein was.

Mir kam es da gerade richtig, dass für das Wochenende noch ein bisschen eingekauft werden musste. So hatte ich wenigstens einen triftigen Grund die Wohnung mal zu verlassen. Ansonsten würde ich wahrscheinlich nur noch länger gedankenverloren über eine Hausarbeit für die Uni sitzen.

Ich hatte schon so gut wie alles zusammen, als ich am Gewürzregal vorbei kam. In dem Moment musste ich an den Mann denken, der mir geholfen hatte. Bei dem Gedanken an Jin stahl sich ein kleines Lächeln auf mein Gesicht. Als ich ihn hier getroffen hatte, wirkte er nicht so unnahbar wie in der Uni. Dort wirkte er irgendwie ziemlich kühl. Ich fragte mich, wie ich es schaffen könnte ihm irgendwie näher zu kommen. Ob das überhaupt irgendwie möglich war?

Monster (BTS, Namjin FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt