Jin POV
„Wo warst du gestern noch?"
Ich sah auf und Jungkook vor mir stehen. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt und sah wirklich müde aus. Wie lange war er gestern noch mit Taehyung weg gewesen?„Auftrag," sagte ich kurz abgebunden.
„So kurzfristig? Ist das nicht ziemlich ungewöhnlich?"
Ich seufzte. „Du bist zu neugierig," wies ich ihn zurecht. Er sah nach unten. Ich seufzte und antwortete:„Eigentlich hätte es jemand anderes gemacht. Ich sollte es aber als Strafe übernehmen."
„Strafe?! Was hast du denn gemacht?"
Ich sah ihn aus zusammen gekniffenen Augen an. „Du meinst wohl, was wir gemacht haben?"Ich sah wie Jungkook schluckte und nun nicht so ganz wusste, was er sagen sollte.
„Wir können von Glück reden, dass sie damit einverstanden sind uns mit den Anderen anzufreunden, um nicht mehr so aufzufallen."Jungkook sah wieder auf. „Und was ist mit mir?"
Ich schüttelte den Kopf. „Ich habe die Strafe übernommen, also brauchst du dir deshalb keine Gedanken mehr zu machen. Ich habe gesagt, dass du schon am schlafen wärst, weil du heute eine Klausur schreibst und ich die Strafe übernehme."
Jungkook nickte nur und wollte gerade wieder gehen.
„Ach ja ..."Er drehte sich wieder zu mir und sah mich abwartend an.
„Beeile dich. Wir holen gleich die Anderen ab."
„WAS?!"
„Sei nicht so laut."
„Entschuldigung."
„Du meintest doch wir sollen uns mit ihnen anfreunden, um nicht mehr so aus der Masse hervor zu stechen. Also habe ich Namjoon gestern angeboten ihn und die Anderen mit zur Uni zu nehmen, weil sie sowieso hier um die Ecke wohnen."
Jungkook nickte verstehend und verschwand, um sich fertig zu machen. Ich hingegen schenkte mir noch eine Tasse Kaffee ein. Wenn ich vor Müdigkeit nicht umfallen wollte, dann würde ich wohl viel davon brauchen.
Was mich aber beschäftigte war Jungkooks Verhalten. Er benahm sich anders als sonst. Wenn er glaubte, dass es mir nicht auffiel, dann war er ein Narr. Immerhin kannte ich ihn schon, seid er als Baby zu uns gekommen war. Besonders: Wenn es mir auffiel, dann würde es Vater irgendwann auch auffallen. Ich sollte Jungkook wohl besser im Auge behalten. Nur um sicher zu gehen, dass alles bei ihm stimmt.Ich fragte mich warum sie uns alle so anstarrten. Es war ja nicht so als wären wir Außerirdische oder kämen zum ersten Mal mit dem Auto zur Uni. Was war also ihr Problem?
„Wir gehen dann schon mal. Wir müssen eh in die gleiche Richtung," verabschiedete sich Taehyung und zog Jungkook in eine andere Richtung.
Mal im Ernst: Der Typ war auch ein Rätsel für sich. Ich hatte schon viele Arten von Menschen getroffen, doch dieser Typ übertraf echt alles. Völlig durchgeknallt und total aufgedreht. Wird er denn nie müde oder ist er immer so? Wenn ja,dann könnte ich ja schon fast sowas wie Mitleid für Namjoon empfinden. Besonders, weil ihm seine Moral verbietet den Kerl einfach umzulegen, sollte er sich nicht in den Griff bekommen.„Müde?," wurde ich von der Seite gefragt, da ich immer noch den Beiden Jüngeren hinterher sah.
Ich sah zu Namjoon, der mich angrinste. Dabei entstanden kleine Grübchen in seinen Wangen. Irgendwie faszinierten sie mich. Ich hatte noch nie einen Menschen getroffen, bei dem die Grübchen so ausgeprägt waren. Lag vielleicht aber auch daran, dass in meinem Umfeld normalerweise selten jemand lachte ...
Ich konnte innerlich nur den Kopf über mich selbst schütteln. Wieso dachte ich überhaupt über so einen Quatsch nach? Musste wohl an der Müdigkeit liegen.
„Mmmm," brummte ich und setzte auch mich in Bewegung. Ich merkte wie Namjoon mir folgte und hörte ich leicht kichern. Wobei „kichern" das falsche Wort war. Dazu war seine Stimme einfach zu tief.
„Du benimmst dich schon fast sowie Yoongi Hyung sich normalerweise morgens verhält."
Ich seufzte. „Ich habe gestern nur furchtbar schlecht geschlafen."
Mit einem Mal packte Namjoon mich am Handgelenk, was mich zusammen zucken ließ. Bis auf mit Jungkook, bei Aufträgen oder beim Training, war ich Körperkontakt einfach nicht gewohnt.
Er zog mich mit sich. Und seltsamerweise auch weg von der Uni.
„Namjo-hon," jammerte ich. Seit wann jammere ich? „Wohin gehst du?"
Ich könnte ihn eigentlich mit einem gezielten Schlag in den Nacken außer Gefecht setzen, aber da wir ja Freunde werden sollten, und ich gerade ja mehr oder weniger in Zivil unterwegs war, ließ ich das lieber. Stattdessen ließ ich mich einfach von ihm hinter sich her ziehen, wohin auch immer das war.„Namjoon?"
„Hmm?"
„Wenn wir nicht langsam zurück gehen verpassen wir unsere Vorlesungen," sagte ich monoton.
Er lachte auf und sah hinter sich, zu mir. „Hast du etwa noch nie eine Vorlesung geschwänzt?"
Ich nickte. „Besser ich passe in den Vorlesungen auf, dann muss ich zu Hause nicht mehr so viel lernen."
Er nickte. „Stimmt schon. Aber so wie du aussiehst, bist du heute sowieso nicht aufnahmefähig."Ich seufzte erneut und beließ es einfach dabei.
Namjoon POV
Ich wusste selbst nicht so genau, woher ich den Mut auf einmal nahm, so mit Jin zu reden. Aber es schien zu funktionieren. Vielleicht lag es auch daran, dass er weniger unnahbar wirkte, wenn er übermüdet war. Sonst hatte ich immer das Gefühl seine Gesichtszügen wirkten ein wenig versteinert, weshalb man auch keine Anzeichen von Gefühlen oder so zu sehen war. Aber jetzt gerade hatte sich das ein wenig geändert. Vielleicht, weil er so einfach menschlicher wirkte und nicht wie ein Supergenie, was uns alle in Grund und Boden stapfen könnte.Jedenfalls fühlte sich seine Hand in meiner toll an. Wobei ich glaubte, dass Jin es in seiner Müdigkeit gar nicht richtig realisiert hatte. Irgendwie brachte mich dieser Gedanken zum Schmunzeln. Er war echt niedlich, wenn er müde war. War ihm das überhaupt bewusst?
Schließlich machte ich vor einem Buchladen halt, in welchem auch ein kleines Café war. Es war total gemütlich darin und ich mochte die Atmosphäre, die dadurch entstand, dass man von so vielen Büchern umgeben war.
Wir gingen ins Café und ich bestellte uns beiden an der Theke einen Kaffee und zog den widerstandslosen Jin dann mit einen Tisch, der in einer ruhigen Ecke stand. Wir setzten uns nebeneinander auf die Bank, sodass wir Beide ins Innere des Geschäftes sehen konnten.
Doch noch bevor unser Kaffee kam, fühlte ich plötzlich ein schweres Gewicht auf meiner Schulter. Als ich zur Seite blickte, musste ich schmunzeln. Jin hatte seinen Kopf gegen meine Schulter gelehnt. Seine Augen waren geschlossen und seine Lippen einen Spalt geöffnet. Er war wohl schon eingeschlafen. Er musste anscheinend wirklich verdammt schlecht geschlafen haben. Ich war froh, dass ich ihn mit her genommen hatte. So konnte ich ihn jetzt in Ruhe beim Schlafen betrachten und er schlief nicht in irgendeiner langweiligen Lesung ein.
Ich strich ihm mit dem Finger über die Wange und seine Haarsträhnen aus den Augen. Seine Gesichtszüge waren deutlich geglättet, jetzt wo er schlief, und nicht mehr so angespannt. Er war wirklich schön. Aber anscheinend entspannte er sich normalerweise nicht sonderlich. Ob ihm die Nähe von anderen Menschen wohl unangenehm war und er deshalb immer so angespannt war? Wenn er mir die Chance gab ihm näher zu kommen, könnte ich ihn das vielleicht mal fragen.-----------------------
Hallöchen Ihr Lieben ^-^
Ich wollte mich zwischendurch nur mal bei euch allen bedanken, dass ihr meine Story verfolgt, obwohl ab und zu mal weniger Updates kamen. 😢😆
Auch ein groooßes Danke für eure Votes und Kommentare. Ich freue mich immer zu sehen, dass euch die Fanfiction gefällt oder wenn ich eure Kommentare lesen kann. 😁😄😁😄❤❤❤
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Monster (BTS, Namjin FF)
FanfictionEr braucht keine Gefühle, die sind was für Schwächlinge. So wurde es ihm von klein auf beigebracht. Jetzt ist er die perfekte Waffe. Nicht in der Lage zu fühlen. Achtung! Bei dieser FF handelt es sich um eine BoyxBoy FF. Don't like it. Don't read it...