Monster (BTS, Namjin FF)

Kapitel 12

Namjoon POV

Im Restaurant hatte Tae sich gleich neben Jungkook gesetzt. Jimin saß neben Yoongi. Ich saß Taehyung gegenüber und Jin Jungkook. Dementsprechend saß ich neben Jin. Auf der anderen Seite von mir saß Jackson.

Ich hatte das Gefühl Jin schon fast zu nerven, weil ich total hibbelig war und nicht so richtig still sitzen konnte. Ich war aber auch einfach zu aufgeregt. Jin hingegen saß total still. Ihm merkte man überhaupt nichts an. Es könnte sein, dass er total aufgeregt war oder ihm war es einfach total egal, was wir über ihn denken würde. Ich konnte es ihm nicht ansehen. Er war definitiv alles andere als ein offenes Buch.

„Wie kam es eigentlich dazu, dass Taehyung euch beide eingeladen hat?," begann Jackson das Gespräch mit Jin und Jungkook.

„Ich bin mit Tae in demselben darstellendes Spiel Kurs. Wir sind immer öfter ins Gespräch gekommen und dann hat er mich letztens eingeladen. Weil Jin mich gerade abholen war, hat Tae ihn auch gleich gefragt, ob er mitkommen will."

Jackson nickte. „Also seid ihr beiden an derselben Uni wie die Anderen?"

Nicken von allen.

„Was für Studienfächer habt ihr denn," kam es nun neugierig von Jimin.

„Ich studiere Psychologie," antwortete Jungkook.

„Ich habe mein Medizinstudium schon abgeschlossen und mit Rechtswissenschaften angefangen."

Jimin und Jackson sahen beeindruckt aus, da sie nicht an unserer Uni waren, hatten sie natürlich noch nie was über die Beiden gehört.

Nun beugte sich Yoongi vor und ich konnte mir schon denken, was jetzt für eine Frage kam. Ehrlich gesagt hoffte ich, dass die Anderen Jungkook und Jin mit ihrer Fragerei nicht verschreckten. Ich war froh überhaupt die Möglichkeit zu bekommen mit Jin essen zu gehen und ihm so nahe zu sein. Aber es bestand ja trotzdem die Möglichkeit, dass er nach dem heutigen Abend erst Recht nichts mit mir zu tun haben wollte.

„Wieso studiert man zwei so schwierige Fächer hintereinander weg?," kam nun die Frage von Yoongi. Ich musste aber zugeben, dass mich das auch interessierte. Immerhin war das doch schon ziemlich ungewöhnlich.

Jin sah kurz nach unten und ich konnte sehen wie er unter dem Tisch mit seinen Fingern spielte. Ich glaubte sogar für einen kurzen Moment Unsicherheit zu erkennen. Wobei er dabei echt süß aussah.

„Naja," begann er zu erzählen und sah uns alle wieder an. „Mein Vater hat darauf bestanden, dass ich Rechtswissenschaften studiere. Ich wollte aber unbedingt Medizin studieren und habe mich an der Uni für ein Medizinstudium eingeschrieben. Mein Vater war am Anfang echt sauer, als er raus gefunden hat, dass ich doch nicht Rechtswissenschaften studiere. Aber dann haben wir ausgemacht, dass ich das Medizinstudium abschließen darf, solange ich anschließend mit Rechtswissenschaften anfange. Ja, und deshalb die beiden Studiengänge direkt hintereinander."

Wir alle, außer Jungkook, saßen mit offenen Mund da. Ich wusste nicht wieso, aber ich hatte nicht damit gerechnet, dass er das aus einem Zwang heraus machte. In diesem Fall hatte ich echt Glück. Mein Vater war sogar froh darüber, dass ich Musik studieren wollte.

Noch bevor ich etwas falsches sagen konnte, wechselte Jungkook zu meinem Glück schnell das Thema. Nur fiel es mir nur noch schwerer nicht so oft zu Jin zu schauen. Es schien viel mehr hinter der kühlen Fassade zu stecken, als man zunächst glauben würde.

Jin POV

Ich war froh, dass nach den ersten zwanzig Minuten die Fragerei geendet hatte, auch wenn ich damit gerechnet hatte, dass sie länger anhalten würde. Es war anstrengend immer genau überlegen zu müssen, was man am besten antwortet, ohne das es irgendwie komisch wirkte. Bei der Frage zu den Studiengängen konnte ich dann zum ersten Mal am Wahrheitsgetreusten antworteten. Mich verwirrten nur die Blicke der Anderen, nachdem ich fertig erzählt hatte. War es denn so unnormal zu studieren, was von einem verlangt wurde? Anweisungen, die einem gemacht werden zu befolgen? Dass ich es nicht von Anfang an so gemacht hatte, wie unser Appa es verlangt hatte, lag nicht an einer rebellischen Phase, sondern daran, dass es mir logischer erschien das Medizinstudium vorzuziehen. Bei uns war eine Zeit lang wirklich die Hölle los gewesen, weil ich seine Anweisungen missachtet hatte, aber nachdem ich mich erklärt hatte, war es ok für ihn mein Medizinstudium zu beenden.

Als wir alle wieder vor dem Restaurant standen, war es inzwischen ziemlich spät geworden. Yoongi und Jimin hatten sich bereits verabschiedet, weil es Yoongi draußen zu kalt war. Jackson meinte er hätte morgen früh was vor und wolle sich noch ein wenig ausschlafen. Dementsprechend war es nur noch wir vier. Ich hatte nur das Gefühl, dass Jungkook nicht mit mir mit kommen würde, da er und Taehyung sich die ganze Zeit so seltsame Blicke zuwarfen.

Ich seufzte. „Frag einfach," sagte ich an Jungkook gewandt.

Er sah mich erst mit großen Augen an und dann kurz auf den Boden, bevor er mich wieder ansah. „Naja, Tae hat mich gefragt, ob ich noch Lust hätte mit ihm in eine Spielhalle zu gehen. Wäre das ok?"

Ich seufzte erneut. „Von mir aus Kookie. Aber sei leise, wenn du nach Haus kommst. Ich lasse mir eine Ausrede für dich einfallen."

Jungkook nickte eifrig und schenkte mir ein Lächeln. Ich glaube, dass war das ehrlichste Lächeln, das ich je an ihm gesehen habe. Ich fragte mich weshalb er das tat.

Jungkook und Taehyung verabschiedet sich und verschwanden mit der untergehenden Abendsonne. Zurück blieben nur noch Namjoon und ich.