Kapitel 33

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Daaaanke für die ganzen, lieben Kommentare. Das hat mich echt total gefreut 😄❤

Namjoon POV
Ich konnte es echt nicht so richtig glauben. Der Mann, den ich schon seit fast einem halben Jahr vermisste. Der Mann, bei dem ich nicht mal sicher sein konnte, ob er überhaupt noch lebte. Der Mann, den ich liebte.

Auf einmal stand er vor mir. Er hatte uns das Leben gerettet. Und er war FBI Agent?

Ich konnte es echt nicht fassen. Das war doch ein Traum, oder? Das konnte nicht wirklich passieren. Das konnte einfach nicht wahr sein. Nach so langer Zeit war Jin wieder da. Er schien wirklich hier zu sein.

Ich bemerkte, dass auch die Anderen regelrecht erstarrt waren. Sie konnte es genauso wenig, wie ich, glauben, dass Jin wirklich hier war. Wieder vor uns stand. Wieder in Korea war.

Inmitten zwischen all den Autos, Polizisten und Agents, die immer noch um uns herum wuselten. Doch ich hatte das Gefühl, als wäre die Zeit stehen geblieben.

Er stand nur zwei Meter von mir entfernt. Zwei Schritte und ich könnte ihn in meine Arme nehmen. Zwei Meter und ich könnte ihm wieder direkt in seine wunderschönen Augen sehen. Zwei Meter und ich könnte ihn fragen wo er so lange abgeblieben war. Wenn es ihm gut ging, weshalb hatte er sich noch nicht bei uns gemeldet? Er hätte wenigstens ein Lebenszeichen von sich geben können.

Wir bemerkten, wie ein Raunen durch die Reihe von Agents ging. Ich glaubte etwas von Flüchtigem gehört zu haben. Hatten sie noch nicht alle bekommen? Schließlich wurde es mir klar, als die Eingangstür des Wohnhauses schon wieder aufgestoßen wurde und Jungkook ein „Vater" jammerte.

Geschockt sah ich zu dem Mann, der nun auf die Menschenmasse hier zu gestürmt kam. Er sah sich einen Moment lang um und als sein Blick auf uns fiel, kam er direkt auf uns zu gelaufen. Im Laufen hob er seine Hände an und zielte mit einer Pistole auf uns.

Noch bevor ich in irgendeiner Weise reagieren konnte, bemerkte ich Jins Präsenz neben mir. Ich sah zu ihm herunter. Und trennte vielleicht ein halber Meter. Doch wurde der Abstand zwischen uns, durch ihn, wieder vergrößert.

Ich stolperte rückwärts, durch Jins, Stoß und landete unsanft auf dem Boden hinter einem der Autos. Zwei Schüsse kurz hintereinander erhallten. Jungkook landete mit einem Zischen neben mir. Er hielt sich den Arm und verzog schmerzerfüllt das Gesicht. Tae war sofort bei ihm und nahm seine Hand von dem Arm weg. Es blutete wie verrückt. Yoongi schaute besorgt, über meine Schulter hinweg, zu Jungkook.

Ich wand meinen Blick wieder zu Jin und auch er hatte seine Miene ein wenig verzogen, ließ sich ansonsten aber nichts weiter anmerken. Er hielt seine Waffe in einem festen Griff und schien sich zu konzentrieren. Ich sah zu seinen Fingern. Er zog sie an und ein Schuss ertönte. Er ging einige Schritte zur Seite, näher zum Auto neben dem, hinter welchem wir hockten. Dabei schoss er immer wieder auf den Mann auf dem Vorhof. Auch von der anderen Person kamen immer wieder Schüsse. Ich war mir nicht sicher, aber ich glaubte Jin verzog noch einige Male das Gesicht. Vom Boden aus konnte ich nicht sehen, ob er getroffen wurde. Ich hatte hauptsächlich nur seinen Rücken im Blick.

Schließlich stand er zur Hälfte hinter einem Auto. Nur die Motorhaube schützte seine Beine vor weiteren Verletzungen.

Schließlich erklang der letzte Schuss und Jin ließ seine Waffe langsam sinken. Ich sah wie einige seiner Kollegen aufsprangen und zum Angreifer liefen. Wieder brach ein wenig Chaos aus und die Menschen liefen nur so umher. Jin wurde direkt von drei Kollegen umzingelt. Er ließ seine Waffe fallen. Am liebsten wäre ich es jetzt gewesen, der neben ihm stand, um für ihn da zu sein.

Stattdessen saß ich hier hinter dem Auto, wie erstarrt und konnte nur aus der Ferne zu ihm sehen.

Schließlich stolperte Jin einige Schritte zurück, was mich endlich wieder zur Besinnung kommen ließ. Ich sprang auf und wollte zu ihm, doch erstarrt wieder, als Jin einfach zusammen brach. Ein anderer Agent hatte ihn noch rechtzeitig auffangen können und legte ihn nun vorsichtig auf dem Boden ab. Sein Kopf fiel regungslos zur Seite, sodass ich sein Gesicht stehen konnte. Es war makellos, doch die Augen waren geschlossen. War er in Ohnmacht gefallen?

„Wir brauchen Sanitäter hier! Er hat zu viel Blut verloren. Vier Schusswunden!," rief der von ihnen, der ihn auch aufgefangen hatte. Wieso hatte ich ihm nicht helfen können? Er hatte es ohne ein Wort zu sagen für uns getan, obwohl wir uns schon solange nicht mehr gesehen hatten. Wieso musste er dafür jetzt die Schmerzen in Kauf nehmen?

„Jin ...," flüsterte Jungkook neben mir, den Tränen nahe.
Ich sah wie sich die Sanitäter mit einer Liege für Jin näherten. Auch zu uns kam einer, um sich Jungkooks Wunde anzuschauen. Doch kaum einer von uns bekam es so richtig mit. Wir alle schauten zu Jin, der uns gerade das Leben gerettet hatte.

An uns kam eine Liege vorbei, auf der ein schwarzer Sack platziert war. Es war nicht der Erste, den ich heute schon gesehen hatte. Nachdem Jin seine Mutter erledigt hatte, hatte er das Gleiche nun auch mit seinem Vater getan.

Die Sanitäter legten Jin vorsichtig auf eine Liege und zogen ihm eine Atemmaske über den Kopf. Als sie die Liege schnell zum Krankenwagen schoben, sah ich, dass die Stelle, an der Jin geradenoch gelegen hatte, voller Blut war. Zu viel Blut.
Ich sah ihnen hinterher. Sie schoben die Liege in den Krankenwagen. Einer der Agents stieg mit den Sanitätern in den Wagen. Die Türen wurden geschlossen und der Wagen fuhr weg.

Für einen Moment war ich Jin wieder so nahe gewesen, doch jetzt war er wieder weg. Und schon wieder hatte ich keine Ahnung, ob wir ihn lebend treffen würden.

Das war einfach zu viel für mich. Ich merkte, wie mir die ersten Tränen über das Gesicht rinnen und Yoongi tröstend seinen Arm um meine Schulter legte.

Schließlich verschwand der Krankenwagen auch aus meinem Sichtfeld. Und damit war auch Jin wieder weg.

Monster (BTS, Namjin FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt