Namjoon POV
Ich kam in unsere Wohnung und musste sofort seufzen. Taehyung hatte, wie angedroht, zugeschlagen. Der erste Dezember und unsere Wohnung sieht aus wie ein Geschäft für Weihnachtskitsch. Überall stehen kleine Weihnachtsmänner, Engel, Rentiere oder Tannenbaum Figuren rum. Im Flur sah das ganze ja noch relativ harmlos aus, doch jetzt, wo ich im Wohnzimmer stand, fehlten mir echt die Worte. Er hatte es eindeutig übertrieben. Ich hatte zwar damit gerechnet, trotzdem war ich wie vor dem Kopf gestoßen. Außerdem: Wann hatte er hier eigentlich alles dekoriert? Es war ja nicht so als hätte er heute Stunden vor uns Schluss gehabt.Yoongi trotte mit genervtem Gesichtsausdruck neben mich.
„Er konnte es anscheinend echt nicht lassen," bemerkte er seufzend. Ich nickte, immer noch sprachlos.
Yoongi dreht sich in Richtung seines Zimmers und begann zu gehen, während er „Nur noch 26 Tage und dann kann ich den Scheiß in die Tonne treten," vor sich hin murmelte.Ich wusste, dass Yoongi Weihnachten mochte, das änderte aber nichts daran, dass Yoongi übertrieben Kitschiges Zeug nicht ausstehen konnte.
Ich wollte gerade auch in mein Zimmer gehen, als ich Yoongi schreien hörte: „Kim Taehyung! Ich bringe dich um!"
Ich lief zu ihm, doch er kam schon aus seinem Zimmer gestürmt, um zu Tae zu laufen. Ich erhaschte einen kurzen Blick in Yoongis Zimmer und konnte das Übel erahnen. Schnell riss ich meine Zimmertür auf. Mir fiel der Rucksack aus der Hand. „TAEHYUNG!"
Nun lief auch ich zu Taehyung. Dieser saß bereits auf seinem Bett und sah Yoongi mit reuevollen Augen an.
„Aber es ist doch bald Weihnachten," hörte ich ihn kleinlaut argumentieren.Ich schüttelte den Kopf und stellte mich neben Yoongi, der wütend die Arme vor der Brust verschränkt hatte.
„Das ist ja alles schon und gut," schnaubte er. „Ich hätte ja nichts gegen diese kitschige Winter – Wunder – Weihnachtswelt in unserer Wohnung gesagt. Aber, Gott verdammt, Taehyung! Das gibt dir nicht das Recht mein Zimmer auch noch mit dem Kitsch voll zu stopfen."
„Oder meins," fügte ich genervt hinzu.Der kurze Blick in mein Zimmer hatte wirklich mehr als gereicht. Auch so konnte ich schon sehen, dass ich auf meinem Schreibtisch vermutlich kaum noch Platz zum Arbeiten hatte. Den Miniweihnachtsbaum, den er neben mein Bett gestellt hatte, würde ich vermutlich sowieso spätestens morgen früh in meiner Müdigkeit umrennen. Dazu hatte er überall noch rote Schleifen und Lichter aufgehangen. An das Fenster hatte er Bilder von einem Weihnachtsmann, Geschenken und Tannenbäumen geklebt. Es war wirklich einfach zuviel.
Taehyung schob schmollend seine Unterlippe vor. „Aber Hyungs. Ich wollte nur, dass ihr auch in Weihnachtsstimmung kommt! Ihr seid sonst immer so grummelig. Da dachte ich, ich könnte euch so eine Freude machen!"
„Das macht mir wirklich alles andere als Freude."
Ich stieß Yoongi mit dem Ellenbogen in die Rippen. Er sah mich nur sauer an und verließ das Zimmer wieder.
„Ich werde den Scheiß jetzt aus meinem Zimmer entfernen."
Taehyung sprang augenblicklich auf. „Aber Hyung. Ich hab mir so viel Mühe gegeben!"Ich verdrehte die Augen und ging den Beiden hinterher, um schlimmeres zu verhindern.
Ich wollte gerade die Tür zu unserer gemeinsamenWohnung auf machen, als diese auch schon auf ging.
„Jin?," fragte ich verwirrt, als ich den Älteren vor mir sah.
„Hallo Namjoon," sagte er mit einem kleinen Lächeln im Gesicht.
„Was machst du denn hier," fragte ich. Vermutlich etwas zu entsetzt. „Ich bin nur überrascht," verteidigte ichmich erhobenen Händen, nachdem ich Jins Gesichtsausdruck gesehen hatte.
Yoongi lief gerade durch den Flur und rief mir zu: „Taehyung hat wieder einen Alleingang gestartet und Jimin, Jackson, Jin und Jungkook zum Essen eingeladen." Damit verschwand er auch schon wieder im Wohnzimmer.
Ich sah fragend zu Jin und dieser nickte. „Er meinte, er fände es schön mit uns allen nochmal Mittag zu essen, bevor ihr nächstes Wochenende zu euren Familien fahrt, um Weihnachten zufeiern."
Ich nickte verstehend. „Achso. Dann sind die Anderen also auch schon da?"
Er schüttelte den Kopf. „Nein. Die kommen in einer Stunde. Taehyung hat mich nur darum gebeten ihm beim Kochen zu helfen. Deshalb bin ich schon da."Ich lachte leicht auf. „Vielleicht auch besser so. Ansonsten würde die Küche nachher noch in Flammen stehen."
„Sagt der Richtige," erwidert Jin trocken und macht sich wieder auf den Weg in die Küche. Trotz allem hatte ich das leichte Grinsen in seinem Gesicht bemerkt.Es war inzwischen dunkel draußen. Die Teller leer. Statt der Lichter hatten wir nur kleine Lampen und Kerzen an. Taehyung hatte im Hintergrund natürlich leise Weihnachtsmusik angemacht. Die Stimmung war angenehm und ich freute mich, dass Tae unsere Freunde eingeladen hatte. Jin war ich dankbar, dass er Taehyung beim Kochen „geholfen" hatte. Als ich kurz mal reingeschaut hatte, hatte Jin den Großteil der Arbeit gemacht, mich aber auch direkt aus der Küche verscheucht.
Jackson erzählte gerade davon, wie stressig es war am Tag vor Weihnachten nach Hause zu fliegen und dass letztes Jahr sogar sein Flug ausgefallen wäre. Yoongi hatte seinen Kopf an Jimins Schulter gelehnt und ich glaubte gesehen zu haben, wie Taehyung und Jungkook unter dem Tisch heimlich Händchen hielten.
Dementsprechend hatte ich mich dazu entschieden den Tisch schon mal abzuräumen. Jin war, höflich wie er war, sofort aufgestanden, um mir zu helfen.
Ich versuchte nicht allzu viel Krach zu machen, um Jacksons Redefluss nicht zu unterbrechen. Zusammen gingen wir in die Küche und verstauten alles in der Spülmaschine, die wir zum Glück hatten. Ich glaubte, wenn wir die nicht hätten, würde sich das Geschirr regelmäßig bei uns stapeln.
Keiner von uns sagte etwas und nachdem wir fertig waren, machten wir uns wieder auf den kurzen Weg ins Wohnzimmer. Als wir aber in der Tür standen, schrie Taehyung auf einmal auf. „HAH!"
Jin genauso wie ich blieben wie erstarrt stehen. Die Gespräche am Tisch verstummen und alle schauen zwischen Taehyung und uns hin und her. Doch auch Jin und ich hatten keine Ahnung was für ein Problem er hatte.
Es war eine kurze Zeit so ruhig, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können, wenn die Weihnachtsmusik nicht im Hintergrund spielen würde. Schließlich fing Taehyung an zu grinsen und zeigte über unsere Köpfe.
„Da ist ein Mistelzweig~," sang er schon fast. Wir alle sahen gleichzeitig nach oben, wo tatsächlich ein Mistelzweig hing. Ich konnte es nicht glauben. Wir konnten Taehyung vor drei Wochen zwar die ein oder andere Dekoration ausreden, damit es hier nicht zu viel wurde, aber der Mistelzweig war weder Yoongi noch mir aufgefallen. Was aber auch kein Wunder war. Immerhin hatte Tae nicht nur mich, sondern sogar Yoongi dazu bekommen einen kleinen Teil der Dekoration, während der Weihnachtszeit, in unseren Zimmer zubehalten.
Jimin fing nun auch an wie verrückt zu grinsen, während Jackson am Schmunzeln war. Yoongi hingegen sah zu Jimin. Anscheinend wünschte er sich, dass er mit seinem Freund an Jins und meiner Stelle wäre. Doch nun standen Jin und ich hier unter dem Mistelzweig. Und es fiel mir echt schwer nicht wie ein Idiot zugrinsen, bei dem Gedanken daran Jin küssen zu können.
Ein Räuspern neben mir riss mich aber aus meiner Fantasie, in der ich meine Lippen bereits mit Jins verbunden hatte.Ich sah zu Seite und Jin direkt in die Augen. Er legte den Kopf leicht schief, bevor er fragte: „Was hat es damit auf sich? Mit diesem Mistelzweig?"
Wir alle sahen in mit großen Augen an. Wie mir auffiel: Alle bis auf Jungkook. Der sah genauso ratlos aus wie Jin.Den Anderen schien es auch aufzufallen und Taehyung begann direkt damit zu erklären was der Mistelzweig für einen Brauch mit sich brachte.
Doch ich sah Jin einfach nur in die Augen und er sah zurück. Er schien immer noch verwirrt zu sein. Die Tatsache, dass ich seinem Gesicht immer näher kam, schien es wohl nicht besser zu machen. Ich nahm meinem ganzen Mut zusammen und legte meine Hand an seine Wange.„Es bedeutet, dass ich das machen muss," flüsterte ich.
Mit diesen Wort zog ich sein Gesicht zu meinem und legte meine Lippen auf seine.
DU LIEST GERADE
Monster (BTS, Namjin FF)
FanfictionEr braucht keine Gefühle, die sind was für Schwächlinge. So wurde es ihm von klein auf beigebracht. Jetzt ist er die perfekte Waffe. Nicht in der Lage zu fühlen. Achtung! Bei dieser FF handelt es sich um eine BoyxBoy FF. Don't like it. Don't read it...