Monster (BTS, Namjin FF)

Kapitel 16

Namjoon POV
Ich konnte es nicht fassen, dass ich schon zwei Monate zur Uni ging. Die Zeit verging hier wirklich schnell. Inzwischen wares schon November und nächsten Monat würde ich endlich mal wieder nach Hause fahren. Immerhin wollte ich Weihnachten bei meiner Familie verbringen. Für Silvester hatte Tae aber schon was für uns drei geplant. Er meinte wir würden in letzter Zeit viel zu selten nur zu Dritt abhängen. Das lag vermutlich daran, dass wir beim Mittagessen seit einem ganzen Monat schon, immer zu fünft waren. Wenn wir abends mal weg gingen waren wir dann meistens sogar zu siebt unterwegs.

Taehyung war Jungkook in letzter Zeit ein ganzes Stück näher gekommen, so wie es aussah. Jin war manchmal immer noch etwas steif und lächelte nicht ganz so viel. Aber so langsam schien er wenigstens etwas aufzutauen. Ich wusste nicht, ob ich mir das einbildete, aber ich hatte das Gefühl, dass er, wenn wir nur zu zweit waren, er sogar noch entspannter war.

Ich sah zu ihm auf. Er war gerade in ein Buch vertieft und machte sich nebenbei immer mal wieder Notizen. Irgendwie war es zu unserer Gewohnheit geworden nach den Lesungen, wenn die anderen noch welche hatten, zusammen in die Bibliothek zu gehen und etwas zu lernen oder Hausarbeiten zu erledigen. Obwohl Musik nicht sein Fachbereich war, konnte Jin mir manchmal sogar helfen. Der Typ war echt verdammt klug. Ich war nicht dumm, aber manchmal fühlte ich mich echt so, wenn wir mit ihn zusammen war.

Trotzdem freute ich mich, dass er freiwillig so viel Zeit mir verbrachte. Immerhin war das erste Mal, dass wir zusammen her gekommen waren, seine Idee gewesen. Und irgendwie machte mich das total glücklich.

„Ist was?"

Ich zuckte zusammen und sah zu Jin, der mich fragend ansah. Ich legte den Kopf schief. „Wieso?"
"Du starrst seit fünf Minuten ins Nichts und grinst dabei wie blöd. Ich glaube du machst den anderen Studenten hier schon Angst."

Bei Jins Ausführung musste ich erneut grinsen, schüttelte aber den Kopf. „Nein. Alles super."

Er zog die Augenbrauen hoch, beließ es aber dabei und wand sich wieder seinem Buch zu. Ich sah ihn eine Weile an, wie er konzentriert die Lippen aufeinander presste oder auf der Unterlippe rum kaute. Eine Angewohnheit von ihm, wenn er Probleme dabei hatte sich zu konzentrieren. Ich freute mich, dass ich solche Kleinigkeiten inzwischen erkannte. Jin war manchmal wirklich schwer einzuschätzen, doch so langsam gelang es mir immer besser in zu durchschauen.

„Wollen wir vielleicht noch einen Kaffee trinken gehen bevor die Anderen Schluss haben?," fragte ich.

Jin sah von seinem Buch auf und schlug es augenblicklich zu.
„Ich glaube für heute reicht mir Kakao." Damit stand er auf und brachte sein Buch zurück.

Ich packte meinen ganzes Zeug in meinen Rucksack und wartete kurz auf Jin. Manchmal verstand ich ihn und seine Handlungen immer noch nicht. Manches wirkte ab und zu so erzwungen und mechanisch. Andererseits sah er manchmal so aus, als wären sämtliche Emotionen aus seinem Gesicht gewischt. Ich würde gerne verstehen wieso, aber noch hatte ich das Gefühl, dass Jin mir diese Fragen nicht beantworten würde. Wenn ich das Gefühl hatte er wäre dabei sich mir gegenüber endlich ein bisschen mehr zu öffnen, verschloss er sich sofort wieder.

Jin POV
Ich wusste nicht wie ich mit dieser Situation umgehen sollte. Namjoon machte irgendwas mit mir, was eigentlich nicht sein sollte. Er gab mir das Gefühl ihm alles erzählen zu können. Das ich ihm vertrauen könnte, egal worum es ging. Immer, wenn ich mit ihm zusammen war, hatte ich das Gefühl noch vorsichtiger sein zu müssen. Denn sobald ich ihn sah, wollte sich automatisch ein Lächeln auf mein Gesicht stehlen, welches ich dann zurück kämpfen musste. Ich hätte nie gedacht, dass mein Körper so automatisch auf eine Person reagieren könnte. Es war etwas, was immer wieder einfach so passierte, ohne das ich etwas dagegen tun konnte. Wie ließ sich dieser Quatsch bloß abstellen? Das war ja nicht zum Aushalten!