Taehyung POV
Die letzte Zeit war echt schwer gewesen. Es tat weh. Nachdem das Ganze mit Jungkook und Jin heraus gekommen ist, wusste ich nicht mehr weiter. Es tat weh zu wissen, dass der Mann, den ich liebte, mich so hintergangen hatte. So ein Leben geführt hatte.
Jungkook kam mir jetzt so fremd vor, als würde ich ihn gar nicht kennen. Als würde eine fremde Person vor mir stehen, jedes Mal, wenn ich ihn sah. Der Gedanke, dass er schon Menschen umgebracht hatte, machte mir Angst. Ich hatte Angst vor einer Person, die ich, wie keine Andere bisher, geliebt hatte. Die trotz allem immer noch liebte. Andererseits kam er mir nämlich so klein und zerbrechlich vor. Als würde er jeden Moment unter der Last auf seinen Schultern zusammen brechen. Ich wollte ihn in den Arm nehmen und ihm sagen, dass alles wieder gut werden würde. Doch wie sollte ich das tun, wenn ich es nicht mal mir selbst glaubte.Ich liebte ihn noch. Trotz all der Dinge die passiert waren. Trotz all der Dinge, die er getan hatte. Nur war ich mir nicht mehr so sicher, ob Jungkook auch wirklich das gleiche für mich empfand. Er hatte ja gesagt, dass sie sich nur auf uns eingelassen hatten, um normaler zu wirken. Wer wusste, ob es mit der Liebe zu mir nicht genauso aussah?
Seit zwei Monaten ging ich ihm aus dem Weg, da ich etwas Abstand haben wollte. Nur war das nicht so einfach, wenn man unter einem Dach lebte. Letzten Endes sahen wir uns sowieso jeden Tag. Doch jedes Mal, wenn wir uns sahen, konnte ich ihm einfach nicht in die Augen schauen. Selbst, wenn ich es mal tat, konnte ich in ihnen nicht mehr erkennen, was er dachte oder wie es ihm ging. Seine Augen sahen so leer aus. Woran das wohl lag? Immerhin war er ja eigentlich aus dieser Hölle raus. Sollte er da nicht wenigstens etwas glücklich aussehen?
Jungkook POV
Es war komisch. Jetzt wo ich nicht mehr bei meinen Eltern lebte, war ich selbst bestimmt. Ich konnte eigene Entscheidungen treffen. Ich musste mich nicht vor ihnen verantworten. Ich konnte kleine Fehler machen, ohne mit schmerzhaften Konsequenzen rechnen zu müssen. Ich konnte mich ohne Einschränkungen frei entfalten. Doch das Problem, vor dem ich die erste Zeit stand war: Wie entfaltete man sich frei? So eine Möglichkeit hatte ich doch nie. Ich stand vor einer Aufgabe, von der ich nicht richtig wusste, wie ich sie bewältigen sollte.Ich wünschte Tae wäre für mich da gewesen. Doch er wollte nichts mehr mit mir zu tun haben. Ich konnte es auch nachvollziehen. Trotzdem wünschte ich mir immer wieder ihm wieder so nahe sein zu können wie noch vor zwei Monaten.
Ich vermisste seine Nähe. Die Art und Weise, wie er mir über den Arm strich, wenn wir kuschelten. Wir er mich ansah. Ich vermisste ihn einfach. So etwas hatte ich noch nie empfunden. Es war allem, was ich bisher mal gefühlt hatte fremd. Etwas total anderes. Während ich mit Tae zusammen war, war es das schönste Gefühl, das ich hätte haben können. Doch jetzt zeriss es mich innerlich.
Taehyung POV
Ich ließ meinen Kopf auf die Tischplatte fallen. Schon wieder. Keine Ahnung wie ich oft ich es schon gemacht hatte. Fest stand aber, dass ich mich auf nichts konzentrieren konnte. Alles, was in meinem Kopf war, war Jungkook. Ich konnte an nichts anderes denken.Seufzend hob ich meinen Kopf wieder und ließ mich in meinem Stuhl zurück fallen. Zwei Monate waren zu lang. Er war mir so nah, aber doch so fern ... weil ich es so entschieden hatte. Aber er fehlte mir. Trotz allem liebte ich ihn.
Ich stand entschlossen auf und verließ mein Zimmer. Den Flur entlang ging ich zum kleinsten Raum der Wohnung. Vor der verschlossenen Tür blieb ich zunächst unsicher stehen. Ich wusste nicht genau, was ich sagen sollte. Machte es überhaupt Sinn mir meine Worte zurecht zu legen? Vermutlich eher weniger. Ich würde sie sowieso wieder vergessen.
Kurzentschlossen klopfte ich einfach an der Tür, bevor ich es mir wieder anders überlegen konnte. Mein Herz klopfte mir bis zum Hals und ich wischte mir meine schwitzigen Hände mehrmals an der Hose ab. Was aber so gut wie nichts brachte.
Ich hörte es ein wenig rumpeln und ein leises Fluchen, als anscheinend irgendwas auf dem Boden landete. Wenige Sekunden später wurde die Tür geöffnet. Von Jungkook. Einem weinendem Jungkook ... Er schien versucht zu haben, die Tränen fort zu wischen, aber gerade floss ihm eine Neue über seine leicht geröteten Wangen.
Ich konnte nicht anders, als ihn direkt in meine Arme zunehmen. Ich nahm seinen angenehmen Duft wahr, der nur von ihm ausging. Sein Atem, der meinen Nacken streifte. Seine Arme, die sich um meinen Körper schlangen. Sein Schluchzen, als er noch mehr zu weinen begann. Das Zittern seiner Schultern dabei.
„Was ist passiert Jungkook? Hat dir jemand was angetan?"
Ich spürte, wie Jungkook seinen Kopf an meiner Schulter schüttelte. Sanft schob ich ihn wieder in sein Zimmer, schloss die Tür hinter uns und zog ihn mit mir zum Bett. Ich setzte mich und zog ihn dabei auf meinen Schoß. Seine Arm schlang er um meinen Nacken und zog mich noch näher an sich heran.
„Ich habe dich so vermisst Tae," schluchzte er. Ich verkrampfte sofort und wusste nicht was ich tun sollte. Meine Finger krallten sich in sein Oberteil und ich lehnte meinen Kopf gegen seine Brust.Ich hatte ihn doch auch vermisst. Trotzdem hatte er mich enttäuscht und belogen.
Aber klangen seine Worte eben so ehrlich. Er schien es wirklich ernst zu meinen.Ich ließ ihn eine Zeit lang weinen, bis er sich beruhigt hatte. Dann drückte ich ihn ein wenig von mir. Seine Hände lagen immer noch auf meinen Schultern und meine an seiner Hüfte. Ich sah zu ihm auf und er zu mir herunter. Selbst mit so verweintem Gesicht war er wunderschön.
„Jungkook ..."
„T-tae warte ... lass es mich bitte erklären." Er schniefte erneut und wischte sich kurz mit dem Handrücken über die Wangen.
„Ich kann mir vorstellen, dass es dich verletzt hat, dass alles raus zu finden. Vielleicht hattest du auch das Gefühl, dass ich nicht mehr dieselbe Person wäre. Aber dank dir war ich es auch nicht mehr. Tae, du hast mir Dinge gezeigt und fühlen lassen, von denen ich es nie für möglich gehalten hätte. Ich war total abgestumpft von dem Leben, das ich bisher gelebt hatte. Aber als du gekommen bist, schien da auf einmal wieder Licht zu sein. Du schienst die Medizin zu sein, die ich gebraucht habe um endlich richtig wach zu werden. A-Aber als du mich so angesehen hast ... als wäre ich ein ... M-monster. Dann war Jin noch weg und irgendwie war alles auf einmal so neu. Ich hatte das Gefühl den Halt zu verlieren. Aber vor allem, weil du nicht mehr an meiner Seite warst Tae. Ich habe mich in dich verliebt. Wirklich! Ich liebe dich Tae. B-Bitte ... Kannst du mir noch eine Chance geben? Bitte ... Ich liebe dich doch von ganzem Herzen."
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Monster (BTS, Namjin FF)
FanfictionEr braucht keine Gefühle, die sind was für Schwächlinge. So wurde es ihm von klein auf beigebracht. Jetzt ist er die perfekte Waffe. Nicht in der Lage zu fühlen. Achtung! Bei dieser FF handelt es sich um eine BoyxBoy FF. Don't like it. Don't read it...