Kapitel 28

2.1K 182 49
                                    

!Überraschung! Es hat zwar viiiiele Kapitel gedauert, aber hier ist er!

Hoseok POV
Ich nippte an meinem Kaffee und schaute auf den Papierkram vor mir. Nur konnte ich mich darauf nicht ansatzweise konzentrieren. Zu sehr beschäftigte mich die Arbeit meines Kollegen.

„Wie sieht es aus?," fragte ich. Ich hatte mir es schon eine Zeit lang verkniffen, doch ich konnte nicht anders. Ich stand, mit meinem Kaffee in der Hand, auf und stellte mich hinter ihn, um auf den Computerbildschirm schauen zu können.

„Es geht. Die ersten Schritt habe ich, aber ihr Programm ist ziemlich gut verschlüsselt. Ich muss erstmal durch die Firewall. Dann muss ich noch schauen wie viele Passwörter sie noch benutzen."

Ich nickte nur und nahm erneut einen Schluck von meinem Kaffee. Ich begann damit das Zimmer auf und ab zu gehen, da ich nicht ruhig auf meinem Stuhl sitzen bleiben konnte. Dazu war ich zu aufgewühlt. Wir hatten erst vor kurzem den Hinweis zu ihren Internetverbindungen bekommen, aber dieses ganze technische hielt uns echt auf. Dabei wollte ich doch nur, dass wir sie endlich dran kriegten. Wenn wir mit Hilfe des Internetportals ihren Standort ermitteln könnten, könnten wir mit einem Schlag alle festnehmen und dem Ganzen ein Ende setzen. Zumindest hier in Amerika. Ich wollte diese Mistkerle endlich dran kriegen. Sie dorthin befördern, wo sie auch hin gehörten.
„Hast du schon was gefunden?"
„Nein. Beruhig sich Hoseok. Sowas braucht nun mal seine Zeit. Besonders bei dem System, was sie verwenden."
„Wie soll ich denn bitte ruhig bleiben? Wir sind in ihnen gerade so Nahe auf der Spur wie schon lange nicht mehr."
„Ich weiß, dass es dir wichtig ist diese Arschlöcher dran zu kriegen. Trotzdem solltest du ruhig bleiben. Hier sollte es immerhin nicht um Rache gehen."
„Ich weiß," knurrte ich schon fast. Nur viel es mir schwer das mit der Rache außen vor zu lassen. Für mich war das Alles nämlich sehr persönlich. Rache würde ich es nicht unbedingt nennen. Aber Gerechtigkeit. Wer so mit Menschen leben umging, hatte es verdient in den Knast zu wandern.

Ich hatte mein Leben bei ihnen verbracht bis ich 14 Jahre alt war. Nie hatte auch nur jemand erahnen können, dass bei der Familie, bei der ich lebte, etwas nicht stimmte. Doch so war es. Letzten Endes steckte hinter ihnen ein ganzes Netzwerk an Auftragsmördern. Es war egal, wer umgebracht werden sollte, solange es genug Geld für den Auftrag gab.

Bei ihnen hatte ich die schlimmsten Jahre meines Lebens verbracht. Noch heute musste ich regelmäßig zur Therapie gehen. Ich war mir nicht sicher, ob ich Glück hatte oder nicht, jedenfalls war ich nie dazu in der Lage meine Gefühle völlig abzuschalten. Ihrer Meinung nach war ich also nicht besonders viel Wert in ihren Reihen. Nicht, dass ich das jemals gewollt hätte. Doch wer nicht gut genug ist, wird nicht einfach so aussortiert. Immerhin weiß man ja zu viel. Also ist Tod der einzige Weg raus. Vermutlich war ich das auch schon so gut wie. Erst hatten sie mich halb tot geprügelt und dann, wie einen Haufen Müll, an der nächsten Ecke abgeladen. Zu meinem Glück, war gerade, wie auch jetzt, das FBI hinter ihnen her. Sie hatte sie nicht mehr erwischt. Mir aber dafür das Leben gerettet. Einer von ihnen kam mich jeden Tag im Krankenhaus besuchen. Tom Johnsen, welcher inzwischen mein Dad war. Der beste, den man sich vorstellen konnte. Nachdem ich mit 18 die Schule beendet hatte, hatte ich meine Ausbildung hier, unter seiner Aufsicht, begonnen. Nach weiteren drei Jahren, war ich nun ebenfalls mit an dem Fall dran.

Durch ihre Prügel damals hatte ich zwar einige Erinnerungslücken, doch ein wenig war mir immerhin in Erinnerung geblieben. Das war immerhin schon einigermaßen Hilfreich.
Trotzdem fragte ich mich immer wieder wie kalt man sein musste, um Kindern so etwas anzutun. Dazu wussten wir inzwischen, dass diese Unmenschen ihr Unwesen nicht nur hier in Amerika trieben. An allen möglichen Orten dieser Welt machten sie Kinder zu ihren tötlichen Marionetten und nutzen sie für ihre Zwecke aus.

Gerade deshalb war es wichtig sie endlich aus dem Verkehr zu ziehen. Nur dafür reichte es nicht immer wieder irgendwelche kleinen Männer festzunehmen. Wir brauchten die Bosse des Ganzen. Diejenigen, die in ihrer Nahrungskette ganz oben standen.

Ich schaute in meine Kaffeetasse und seufzte. Am liebsten hätte ich schon vor Jahren mit dem ganzen Thema abgeschlossen. Doch der Gedanke daran jeden Moment altbekannten Gesichtern begegnen zu können, mit dem Wissen was die Tag für Tag taten, ließ mir keine Ruhe.

Ich striche mir mit einer Hand über die längliche Narbe, die sich an der Seite meines Halses entlang zog. Ein Andenken aus alten Zeiten. Ich konnte mich nicht mehr genau daran erinnern, was passiert war, dass ich sie nun an mir trug. Doch jedes Mal, wenn ich versuchte mich daran zu erinnern, rollte eine Welle der Trauer über mich. Irgendwas verband ich damit, ich wusste nur nicht was. Ich war mir auch nicht sicher, ob ich es wirklich wissen wollte.

„Hoseok!"

Ich zuckte zusammen als mein Kollege nach mir rief.

Sofort stellte ich mich wieder zu ihm und schaute ihm über die Schulter.
„Was ist denn?"
„Jemand hat mir den Weg frei gemacht!"
„Wie jetzt?"
„Jemand hat den Weg frei gemacht!Alles frei. Keine Firewall mehr. Keine Passwörter. Nichts! Ich bin ihrem System drin!"

Ich stand mit offenem Mund da und wusste nicht was ich sagen sollte. Wie konnte das sein? War da tatsächlich jemand, der uns in irgendeiner Weise helfen wollte?

Monster (BTS, Namjin FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt