Kapitel 4.

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Vollkommen erschöpft von den Prüfungen saßen meine beste Freundin Mona, ihr Freund Jay, mein bester Freund Victor, dessen Kumpel Toby und ich in unserem Stammcafé in der Nähe der Uni und tranken Kaffee. Keiner von uns sagte groß etwas, da unsere Köpfe noch von den Prüfungen rauchten.

Mona und Toby hatten heute ihre Abschlussprüfungen in Sportmedizin geschrieben, Jay in Politikwissenschaft und Victor in Literatur. Es war purer Zufall gewesen, dass wir alle nach den Prüfungen hierher gekommen waren, um uns einen Kaffee zu holen.

"Wohin gehen wir heute Abend?", fragte Mona schließlich und warf ihre schwarzen Locken zurück, "wir gehen doch alle zusammen feiern, oder?" Erwartungsvoll blickte sie in die Runde und strahlte übers ganze Gesicht. Ihre grünen Augen hefteten sich auf mich, ehe sie breit grinsend sagte: "Bringst du dann auch deinen Schnuckel mit?"

Verdattert blickte ich sie an. Woher wusste sie zum Teufel von Mason?! "Ich weiß alles!", grinste sie noch breiter, als hätte sie meine Gedanken gelesen, "ja oder nein? Weil wenn ja, kann ich gleich im Salsa einen Tisch reservieren, wenn es euch allen recht ist." Alle nickten und blickten mich neugierig an. Zögernd nahm ich mein Handy aus der Tasche, stand auf und ging ein Stück weg, ehe ich Mason anrief.

"Hallo!", meldete er sich fröhlich, "wie liefen deine Prüfungen? Ich muss sagen, vor morgen Abend habe ich nicht mit deinem Anruf gerechnet." Eigentlich hatte ich ja auch nicht vorgehabt, ihn früher anzurufen. Sonst sah es sicher danach aus, als wäre ich "abhängig" von ihm, da wir irgendwie jeden Tag miteinander chatteten...

"Hi," meinte ich und warf meiner Clique einen Blick zu, die mich beobachtete, "es lief ganz gut, denke ich. Meine Freunde und ich wollen heute Abend in einen Club in der Nähe und ich wollte fragen, ob du mitkommen willst. Besser gesagt, es ist ein Salsa-Club. Das heißt, wir können ein wenig üben und gleichzeitig feiern. Und du siehst mal den Chef des Studios beim Tanzen. An ihm kannst du dich orientieren."

"Klar, gerne," erwiderte er, "wo soll ich hinkommen? Und wann?"

Ich biss mir auf die Unterlippe und erwiderte: "Um halb acht bei mir? Nicht wundern, wenn du klingelst und ein Mann die Tür aufmacht. Dass ist dann mein Mitbewohner und bester Freund Victor..."

Er lachte und ich schmunzelte leicht. "Kein Ding," erwiderte er gelassen, "dann klingele ich später einfach mal bei dir. Muss ich denn was besonderes anziehen? Tanzschuhe? Anzug?"

"Bloß nicht!", kicherte ich und schüttelte den Kopf, "Jeans und ein Hemd sind vollkommen okay. Und keine Tanzschuhe, aber auch keine Sportschuhe. Einfach Schuhe, die bequem sind, würde ich sagen. Und falls weder ich noch Victor die Tür aufmachen... ist es meine beste Freundin Mona... Die dich erst einmal mit Fragen bombardieren wird... Nur mal so als Vorwarnung..."

"Alles gut, Rose, wirklich. Ich freu mich," beruhigte er mich, "ich muss jetzt aber los. Die nächste Lesung wartet. Bis heute Abend." Ich legte leicht lächelnd auf und ging zurück zum Tisch, wo Mona sofort den Kopf schief legte und sagte: "Er kommt mit! Dann müssen wir zwei jetzt noch ins Nagelstudio und dir ein fantastisches Kleid kaufen! Er muss umkippen, wenn er dich sieht!"

Ehe ich mich versah, hatte sie Geld auf den Tisch gelegt, meine Sachen geschnappt und mich aus dem Café geschleift, Richtung Innenstadt. Der Nachmittag würde ziemlich stressig werden, sagte mir mein Gefühl...


Es klingelte an der Tür, als Mona mir gerade die letzte Haarnadel in die Frisur steckte. "Vic?", schrie ich runter. "Geh schon!", entgegnete er und ich musterte mich im Spiegel. Ich sah schon fast wieder so aus, als wollte ich auf einen Tanzwettkampf gehen. Ein ziemlich kurzes, goldenes Kleid, schwarze, hochhackige Schuhe und ziemlich viel, auffällige Schminke, doch das betonte nur mein gutes Aussehen, wie Mona immer meinte.

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