Kapitel 20.

11.1K 351 43
                                    

Ich blickte James finster an, der breitbeinig und mit vor der breiten Brust verschränkten Armen neben der Haustür stand und mich weder rauslassen wollte noch mir erklärte, wieso ich nach Atlanta gebracht worden war.

Er hatte während der gesamten Fährt zum Flughafen, während des Fluges und während der Fährte zu meiner Wohnung geschwiegen.

"Arsch!", ging mir zum tausendsten Mal durch den Kopf.

Verzweifelt warf ich die Arme über den Kopf, drehte mich um und stapfte nach oben in mein Zimmer. Dort warf ich mich auf mein Bett und schrie in mein Kissen. Wieso hatte Mason mich nach Hause geschickt? Und was hatte er mit seinem "Es tut mir Leid." gemeint?

Knurrend setzte ich mich auf und suchte in meiner Handtasche, die ich mit nach oben genommen hatte, mein Handy. Mal schauen, ob er an sein Handy ging.

Fehlanzeige.

Also gut. Dann eben Mona!

"Hey Süße!", begrüßte sie mich, "sag mal, der Bericht im Fernsehn über den Rücktritt von Prinz James... Stimmt das? Du siehst übrigens auch gar nicht gut in dem Video aus.. Bist du zum Kotzen gelaufen, oder wohin bist du verschwunden?"

Okay, ich war gerade nicht in Laune für ihre Witze...

"Keinen Nerv, Mona," erwiderte ich seufzend, "können wir uns irgendwo treffen? Ich muss zwar erst meinen Bodyguard überreden, mich rauszulassen, aber das wird schon klappen."

"Victor und ich sind eh auf dem Weg zu euch," antwortete sie sofort entschuldigend, "sollen wir was mitbringen? Eis, Alkohol? Worauf hast du Lust?"

"Tequila und das übliche Eis," murmelte ich und unterdrückte die Tränen.

Das Liebeskummer-Packet.

"Und Taschentücher!", hörte ich Victor im Hintergrund rufen und musste schmunzeln.

"Wir sind in einer Viertelstunde da, Süße. Hältst du solange noch durch?"

"Klar," schniefte ich und legte auf.

Dann ging ich runter, schnappte mir drei Löffel, drei Schnapsgläser und warf James einen vernichtenden Blick zu.

"Meine Freunde kommen gleich. Und ich bin mir sicher, du hast keine Lust auf Liebeskummer-Gejammere, also frage ich gar nicht erst, ob du auch Eis und Tequila haben willst."

Er hob bloß eine Augenbraue und sagte schlicht: "Besauf dich bloß nicht, Roselyn."

Wow, der Herr konnte ja doch noch reden! Ein Wunder war geschehen!

Knurrend machte ich mich wieder auf den Weg nach oben und warf die Sachen aufs Bett, ehe ich mich in meine geliebte, weite Jogginghose und ein weißes Schlabbershirt warf. Dann noch einen schnulzigen Liebesfilm in den DVD-Player gelegt, schon konnte ein Liebeskummer-Abend beginnen.

Vic und Mona warfen sich zu mir aufs Bett und stellten eine riesige Packung Schoki-Eis vor uns aufs Kissen. Und eine Flasche Tequila und drei Packungen Taschentücher.

"Wieso haben wir denn heute Liebeskummer?", fragte Vic, während er die Tequilaflasche öffnete und die Gläser füllte.

Mona kümmerte sich um das Eis und ich verbrauchte direkt einmal das erste Taschentuch.

"Ich weiß auch nicht," jammerte ich und schniefte, "von jetzt auf gleich hat Masons Bruder abgedankt, wodurch Mason jetzt der Thronfolger geworden ist, und dann entschuldigt er sich auf einmal von mir und ich werde zum Flughafen und hierher gebracht. Und niemand will mir sagen, wieso oder was los ist."

Ich schniefte noch mehr.

"Mason geht nicht mal an sein verdammtes Handy, wenn ich ihn anrufe. Denkt ihr, er hat sich entschuldigt, dass er Schluss macht? Weil er... weil..."

Royal LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt