Kapitel 48.

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Zwei Wochen Flitterwochen vergingen wie im Flug. Wir unternahmen gefühlt tausend, unterschiedliche Dinge.
Doch als die zwei Wochen vorbei und wir beide braun gebrannt waren, waren wir dann doch froh, nach Hause zu können. Nach einer Weile war nichts tun dann doch etwas zu langweilig geworden.
Aber dafür hatten wir sehr viel Spaß gehabt. Die Delphine, mit denen wir geschwommen waren, waren verspielt gewesen und hatten Mason die ganze Zeit nass gespritzt. Mich hatte einer an der Rückenflosse ein Stück mitgenommen, ehe er mit mir "gekuschelt" hatte.
Beim Schnorcheln hatten wir eine riesige Auswahl von Fischen gesehen und sogar den ein oder anderen kleinen Hai. Die Haie hatten mich natürlich erschreckt, aber, nachdem Mason mich ausgelacht hatte, hatte er mich beruhigt und mir gezeigt, dass sie harmlos waren.
Außerdem waren wir Wandern, Windsurfen und Segeln gewesen. Es war so schön gewesen, ich hatte alles genossen und hatte Spaß gehabt.
Nun saßen wir im Jet und waren im Landeanflug auf London. Mason hatte natürlich, kaum das wir im Jet gewesen waren, seinen Laptop ausgepackt und angefangen zu arbeiten. Ich hatte die Augen verdreht und gelesen. Was anderes hätte ich ja auch nicht erwarten können. Mason war ein Workaholic. Ihm waren die letzten zwei Wochen auch nicht leicht gefallen, aber er hatte versucht, es zu verbergen. Doch mittlerweile kannte ich ihn einfach gut genug.
"Du wirst direkt ins Büro verschwinden, wenn wir zurück im Palast sind?", erkundigte ich mich, als Mason seinen Laptop einpackte.
Er blickte auf und schüttelte den Kopf: "Nein, erst morgen. Heute habe ich noch eine Überraschung für dich."
Überrascht hob ich eine Augenbraue und lächelte. Eine Überraschung? Da war ich jetzt aber gespannt.
"Besser gesagt sind es zwei Überraschungen," meinte Mason, nachdem er kurz auf sein Handy geschaut hatte, "die eine ist eben fertig geworden."
Jetzt wurde ich neugierig. Aber wir würden jetzt gleich landen und von dort mit dem Helikopter weiter fliegen. Dann würde ich in dreißig Minuten die Überraschungen sehen. Also versuchte ich, mich zu gedulden.
"Meine Mom wird dich morgen schnappen, sobald sie dich sieht," seufzte er und drückte meine Hand zärtlich, "sie wird dich nicht mehr alleine lassen, bis du alles genau so tust, wie sie es möchte."
Ich seufzte ebenfalls und strich mir eine Haarsträhne aus den Augen. Das würde eine spaßige Zeit werden...

Zurück im Palast führte Mason mich durch ein paar Geheimgänge zu einem Raum in der Nähe unserer Zimmer. Er öffnete die Tür und bedeutete mir, einzutreten.
Hinter der Tür befand sich ein Kinderzimmer. Erstaunt schaute ich mich um, strich über das dunkle Holz und die vanillegelben Bezüge. Das Bett war ziemlich alt und wunderschön, die Kommode sah antik aus und auch der Wickeltisch war aus der selben Generation.
In einer Ecke saß ein fast lebensgroßer Teddybär, an einem Fenster stand ein schlichter Korb-Kinderwagen. Alles sah edel und elegant aus. Aber was hatte ich anderes im Palast erwartet?
Ich wandte mich Mason zu, der am Türrahmen lehnte und mich beobachtete. In der Hand hielt er sein Handy, doch er blickte nicht darauf, auch wenn er sicher einiges an Arbeit zu tun hatte.
"Es ist wunderschön," lächelte ich und gab ihm einen Kuss, "danke."
Er schmunzelte und hob sein Handy, ehe er fragte: "Wollen wir ein schönes Foto hier drin machen und damit verkünden, dass Nachwuchs ansteht?"
Nachdenklich schaute ich auf meinen Bauch. Eine winzige Wölbung war schon da, aber man sah sie nicht, wenn man nicht wusste, dass ich schwanger war.
"Nein, lass uns noch ein paar Tage warten," entgegnete ich und strich dem Teddy über den Kopf, "wir haben es ja auch noch nicht eilig mit der Verkündung, oder?"
Lächelnd legte er einen Arm um mich und gab mir einen Kuss auf die Schläfe. Dann atmete er tief ein, so, als wolle er meinen Duft aufnehmen, und lehnte seine Stirn gegen meine Schläfe.
"Da wartet noch eine zweite Überraschung auf dich," raunte er mir zu und öffnete dann eine geheime Verbindungstür zwischen dem Kinderzimmer und meinem Zimmer.
Vielleicht sollte ich ihn oder Liz mal darum bitten, mir einen Plan mit all den geheimen Gängen anzufertigen. So würde ich wenigstens nicht immer stundenlang durch den Palast irren, weil alle Flure gleich aussahen...
Während ich durch die Tür trat, schaute ich mich aufmerksam um. Abgesehen von frischen Blumen hatte sich hier drin nichts verändert. Oder? Mein Blick fiel aufs Bett, wo ein großer Karton stand.
Nach einem unsicheren Blick Richtung Mason, woraufhin der mir aufmunternd zunickte, ging ich zum Karton und öffnete ihn. Drinnen lag ein kleiner, weiß-brauner Hund, der mich mit seinen großen Augen anblickte.
Ich blickte Mason an, der neben mich getreten war und den Welpen auch anblickte, und fragte langsam: "Du hattest gesagt, Hunde wären nicht im Palast erlaubt..."
Immerhin hatte ich meine Bonny bei Victor lassen müssen. Und das hatte ich auch nur schweren Herzens getan.
"Große Hunde," verbesserte er mich und hob den Welpen aus dem Karton, "ein King Charles Spaniel ist nur ein kleiner Hund... Und Bonny ist ein Boxer..."
"Und gilt als gefährlich," schnaubte ich genervt und nahm den Welpen, "er ist super süß, aber ich vermisse meine Bonny, Schatz. Er wird kein Ersatz sein..."
Mason blickte mich traurig an und kratzte sich am Nacken. Mir war klar, dass er schon viel versucht hatte, um Bonny herholen zu können, doch das war wirklich nicht leicht, wie er mir mal gesagt hatte.
Seufzend setzte ich mich aufs Bett und kraulte den unsicheren Welpen. Sofort wedelte er zögerlich mit dem Schwanz und leckte mir über die Hände.
"Der kleine Kerl braucht noch einen Namen," sagte Mason und warf seine Jacke über einen der Sessel hinter ihm, ehe er sich neben mich setzte, "er wird außerdem von Personal gepflegt und erzogen und trainiert. Du musst dich also nicht darum kümmern wenn du nicht möchtest."
"Charlie," erwiderte ich und ließ den Kleinen auf dem Bett herumtapsen, "ich denke, ich werde sowieso nicht die Zeit haben, oder? Ab jetzt werden wir beide doch nur noch arbeiten müssen, außer wir haben Urlaub, oder?"
Mason blickte mich lange an, ehe er seufzend nickte und antwortete: "Wir werden viel zu tun haben, ja. Allerdings wirst du auch bald wieder in Mutterschutz gehen können. Ab dem siebten oder achten Monat, so genau weiß ich das nicht. Aber ich schätze, wenn meine Eltern erfahren, dass du schwanger bist, wollen sie den Thronwechsel so schnell wie möglich hinter sich bringen, denn dich in das entsprechene Kleid zu stecken, wenn du hochschwanger bist, wird nicht klappen, und nach der Geburt wirst du auch erst mal eine Weile nichts machen. Es würde sich also alles verzögern..."
Stumm nickte ich und beobachtete Charlie, der es sich neben mir bequem gemacht hatte und nun versuchte, Mason's Armbanduhr zu zerbeißen.
"Gut, dann werde ich mich morgen bei deiner Mutter informieren. Ich wollte sowieso mit ihr über ein paar Dinge reden," gähnte ich und legte mich hin, "ab wann hab ich meine persönliche Assistentin?"
"Morgen," hörte ich Mason sagen, ehe ich einschlief.
Keine Ahnung, wieso ich so müde war, aber mein Körper schien den Schlaf zu brauchen. Es könnte eventuell an der Schwangerschaft liegen... Aber da ich morgen eh noch einen Arzttermin hatte, könnte ich da auch nachfragen.

 Aber da ich morgen eh noch einen Arzttermin hatte, könnte ich da auch nachfragen

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