Kapitel 37.

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Die Tage vergingen und ich genoss das gesamte Wellnessprogramm. Mit Mona sprach ich so viel wie noch nie, doch sie hörte mir auch die ganze Zeit zu, ohne zu jammern, auch wenn ich mich wiederholte. Sie wusste, dass ich das im Moment brauchte.
Und je öfter ich ihr alles erzählte, desto besser ging es mir. Zwar spürte ich noch immer all die Dinge auf dem Körper, die diese Kerle mit mir getan hatten, aber so langsam hatte ich keine Alpträume mehr und wachte nicht mehr schweißgebadet auf.
Als wir genug vom Wellness gehabt hatten, hatten Mona und ich angefangen, die Gegend zu erkunden. Natürlich war James immer an unserer Seite, aber wir begegneten niemanden, weshalb niemand wusste, wo ich war. Also keine Paparazzo und so.
Wir hatten sogar angefangen, Tennis zu spielen, obwohl es bisher noch keine von uns je gespielt hatte. Doch es machte Spaß und half mir, auf andere Gedanken zu kommen.

Mit Mason hatte ich seit ich hier war noch keinen Kontakt gehabt. Soweit ich es mitbekommen hatte, war er viel am Arbeiten und Reisen und suchte noch immer mit dem Sicherheitspersonal nach meinen Entführern.
Für mich war es klar, dass Robin irgendwie mit verwickelt war, doch solange ich keine Beweise hatte, würde ich diesen Verdacht nicht laut aussprechen. Ich war mir einfach sicher, dass sie wirklich alles versuchen würde, um mich loszuwerden. Und was war besser als eine Entführung?
Manchmal lag ich einfach nachts wach und dachte über alles nach. Ging im Kopf durch, wie es zu der Entführung gekommen war, ob ich Gesichter gesehen oder Stimmen gehört und erkannt hatte. Doch es war, als hätte ich einen riesigen Filmriss von diesem Tag. Wie sollte ich also dann helfen, meine Entführer zu fangen? Ich könnte überhaupt nichts beisteuern...

Es klopfte an meiner Tür und ich hob den Kopf. Ich lag auf dem Bett, eingehüllt in meine Kuscheldecke, die James mir mitgebracht hatte, und dachte wieder einmal über wirklich alles nach. Daher war ich überrascht, dass es klopfte. Mona hatte gesagt, sie würde heute ausschlafen und den Tag im Bett verbringen. Und James war normalerweise immer vor der Tür, wenn ich mein Zimmer verließ. Er klopfte nicht. Wer war es also? Es war ja immerhin erst sechs Uhr morgens...
Seufzend stand ich auf, schlang die Decke um mich, da ich außer meiner Unterwäsche nichts trug, und ging zur Tür. Zögernd öffnete ich und blinzelte überrascht. Denn vor meiner Tür stand niemand anderes als mein Verlobter.
Er lächelte mich schief an und hielt mir eine rote Rose hin. Die ignorierte ich jedoch vollkommen. Stattdessen ließ ich die Decke fallen und schlang die Arme um ihn. Ich fing an, leise zu schluchzen und zu zittern und verbarg mein Gesicht an seiner Schulter.
Mason legte schützend die Arme um mich, hob mich hoch und trug mich zurück zum Bett. Er setzte sich darauf und zog mich auf seinen Schoss. Dann strich er beruhigend über meine Haare und meinen Rücken und küsste meinen Scheitel.

"Hallo, Darling," wisperte er mir ins Ohr und zwang mich dann sanft, mich von ihm zu lösen, damit er mir in die Augen schauen konnte, "ich hatte zwar mit einer stürmischen Begrüßung gerechnet, aber nicht damit, dass du weinst..."
Ich holte Luft und erwiderte leise: "Ich freue mich einfach, dass du hier bist. Ähm... ich genieße die Zeit mit Mona zwar, aber ich habe noch immer Angst und möchte dich in meiner Nähe haben..."
Verständnisvoll nickte er und lächelte mich liebevoll an. Dann reichte er mir die Rose und zog ein Schmuckkästchen aus der inneren Jackentasche. Mit einem geheimnisvollen Lächeln auf den Lippen öffnete er es. Darin befand sich mein Verlobungsring, den die Entführer mir abgenommen hatten.
Zögernd blickte ich den Ring an. Meine Gefühle für Mason hatten sich nicht geändert, aber ich fragte mich, ob ich noch immer dieses Leben haben wollte, das ich bekommen würde, wenn ich ihn heiratete. Es würde immer die Gefahr bestehen, dass man mich wieder entführen würde. Es bestand immer die Gefahr, dass man mich angreifen würde. Doch das war mir egal. Mason war mich wichtiger. Ich liebte ihn und daher würde ich ihn heiraten.
Lächelnd hielt ich ihm meine Hand hin. Nachdem er erst etwas unsicher ausgesehen hatte, grinste er nun glücklich übers ganze Gesicht und streifte mir den Ring auf den Finger. Dann küsste er meine Hand und blickte mich an.
"Mein Vater und ich hatten da eine Idee...", sagte er und zwinkerte mir zu.
Na da war ich aber mal gespannt, was das für eine Idee war...


Sorry dass das neue Kapitel so lange gedauert hat. Ich hab mein Auslandsjahr angefangen und musste mich erst mal an alles gewöhnen. Daher hoffe ich, dass ich ab jetzt etwas mehr schreiben kann.

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