Die Wochen vergingen wie im Flug und schon war es drei Tage vor der großen Hochzeit. Mein Magen drehte sich schon alleine bei dem Gedanken um. Aber ich wusste, dass ich das durchstehen würde. Weil ich Mason liebte und bereit war, nun auch vor der ganzen Welt seine Frau zu sein.
In den letzten Wochen hatte ich mich in die Arbeit gestürzt. Die Vorbereitungen für die Hochzeit, Unterstützung verschiedenster, wohltätiger Zwecke, Reisen mit Mason, um ihn zu unterstützen, und das ganze Lernen des Etiquettes.
In Umfragen stieg meine Beliebtheit beim Volk immer mehr, was mich natürlich freute. Aber wirklich Kontakt mit den Menschen, die ich bald mit Mason regieren würde hatte ich nicht, was ich schade fand. Immerhin würde ich so direkt erfahren, was die Leute dachten. In den Medien wurde ja nicht immer die Wahrheit gesagt...
Maosn hatte sogar noch mehr zutun als ich. Verständlich, denn immerhin war er der Thronfolger, aber dennoch tat er mir Leid. Er hatte so viel mit der Thronübernahme zu tun, dass wir uns verdammt selten sahen. Meistens erst, wenn er spät Abends ins Bett kam und mich damit weckte.
Darüber, wer mein Entführer und wer der Einbrecher gewesen waren gab es noch immer nichts Neues. Meinen Verdacht, dass Robin in das Ganze verwickelt sein konnte, hatte ich noch mit niemandem geteilt. Noch nicht mal mit Mona oder Victor, denen ich eigentlich immer alles erzählte. Wieso wusste ich nicht. Es fühlte sich einfach nicht nach dem richtigen Zeitpunkt an und ich wollte meine Freunde nicht in Gefahr bringen.
Außerdem hatte ich Robin seit drei Wochen nicht mehr zu Gesicht bekommen. Vielleicht war ich sie ja jetzt doch endlich los...
"Guten Tag, Hoheit," riss mich die Stimme meiner Ärztin aus meinen Gedanken, "wie geht es ihnen heute?"
Gestern hatte ich eine gewöhnliche Gesundheitskontrolle, auf die Mason und meine Eltern nach meiner Entführung bestanden hatten, gehabt. Alle zwei Monate eine Kontrolle und ein Gespräch mit Dr. Heart. Und heute war ich wieder hier, da wir gestern einen Bluttest gemacht hatten, um zu schauen, ob ich irgendwie krank war, um die Ergebnisse abzuholen.
Abgesehen davon, dass es ein Pflichttermin war, hatte ich mich in den letzten Tagen nicht sehr wohl gefühlt. Mir war über den Tag immer wieder übel gewesen, mal hatte ich so gar keinen Appetit, mal richtig Heißhunger. Da ich keine Ahnung hatte, was los sein könnte, hatte ich mich erkundigt.
"Mir ist übel, mehr nicht," erwiderte ich ruhig und unterdrückte ein Gähnen, "wissen Sie denn schon, was los mit mir ist?"
Meine Ärztin setzte sich auf ihren Stuhl und rollte mit einem breiten Lächeln auf den Lippen zu mir, da ich auf der Untersuchungsliege saß.
"Wie lange hatten Sie ihre Periode schon nicht mehr?", erkundigte sie sich, woraufhin ich erst einmal die Stirn runzelte.
Daran hatte ich überhaupt nicht mehr gedacht. Wegen dem ganzen Stress hatte ich erwartet, dass meine Hormone etwas verrückt spielten. Aber wenn sie das jetzt ansprach, musste es doch etwas anderes heißen.
Meine Hände glitten automatisch zu meinem Bauch und ich blickte darauf. War ich schwanger? Konnte das wirklich sein?
"Herzlichen Glückwunsch, Hoheit," sagte sie und lächelte mich erfreut an, "Sie sind in der zehnten Woche. Es wundert mich wirklich, dass Sie das nicht schon vorher bemerkt haben."
Ich zuckte mit den Schultern und erwiderte: "Lag wohl am Stress..."
Schmunzelnd nickte sie zur Tür: "Na los. Gehen Sie und sagen Sie es ihrem Mann! Er wird sich freuen! Wir sehen uns in zwei Wochen um die selbe Zeit nochmal, okay?"
Freudig nickte ich, bedankte mich und verließ eilig die Praxis, die im Palast war. James wartete vor der Tür auf mich und hob eine Augenbraue, als ich einfach an ihm vorbeirauschte. Und das mit zwölf Zentimeter Absatz! Aber ich hatte es eilig. Das war eine Nachricht, die nicht warten konnte!
Ich eilte zu Masons Büro und klopfte an seiner Tür. Nach seinem "Herein!" betrat ich den Raum und blickte ihn an.
"Ist alles okay?", fragte er besorgt und stand sofort von seinem Stuhl auf, "du warst doch eben nochmal bei der Ärztin, nicht wahr? Stimmt etwas nicht?"
Ich schlang die Arme um ihn und verbarg mein Gesicht an seiner Schulter. Freudenstränen liefen mir über die Wangen und ich schmiegte mich überglücklich an Mason. Dieser schien allerdings zu denken, dass etwas schlimmes passiert war, denn er schob mich bestimmt von sich weg und sah mich besorgt an.
"Was ist los?", fragte er ernst und musterte mich besorgt und etwas ängstlich.
Lächelnd ergriff ich seine Hand und legte sie auf meinen Bauch. "Zehnte Woche... Wir kriegen ein Baby!"
Zuerst schien er nicht zu realisieren, was ich sagte. Dann zog er mich in seine Arme und wirbelte mich durch die Luft. Kichernd hielt ich mich an seinen Armen fest und genoss diese Freude. In letzter Zeit hatten wir kaum einen Grund dafür gehabt. Daher war die Freude jetzt umso größer.
Als er mich endlich wieder runterließ, drückte er kurz seine Lippen auf meine und raunte mir dann zu: "Das ist ein Grund zum Feiern! Wie wäre es, wenn wir heute Abend essen gehen? Zur Feier des Tages mache ich früher Schluss und wir essen mal nicht hier."
Freudig nickte ich, legte meine Hände an seine Wangen und küsste ihn erneut. Dann strich ich ihm kurz durch die Haare und trat einen Schritt zurück.
"Dann lass ich dich mal weiterarbeiten," sagte ich und lächelte, "wem soll ich noch bescheid geben? Beziehungsweise, wem darf ich?"
"Erst mal niemandem. Halten wir es erst einmal geheim. Die Ärztin darf eh nichts sagen wegen der ärztlichen Schweigepflicht. Warten wir, bis wir in den Flitterwochen sind und man vielleicht Ansätze eines Bauches sieht. Dann brechen wir mal Regeln und verkünden es auf sozialen Netzwerken oder so."
Schmunzelnd zwinkerte ich ihm zu und verließ sein Büro. Auf dem Weg zu meinen Zimmern legte ich eine kleine Tanzperformens hin, doch ob mich jemand beobachtete, war mir sowas von egal. Ich war glücklich und das wollte ich zeigen so gut es ging. Außerdem war die Hochzeit bald, daher könnte man mein Glücklichsein darauf schieben. Selbst der Gedanke an all die Arbeit und die Bücher, die mich in meinem Zimmer erwartetet konnte mir meine Laune jetzt verderben. Fürs Erste würde ich glücklich sein. Komme, was da wolle!
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Royal Love
RomanceRoselyn ist Jurastudentin, hat aber auch eine Ausbildung zur Profitänzerin, weshalb sie in der Tanzschule ihres besten Freundes als Tanzlehrerin aushilft. Als dann eines Tages der gut aussehende Mason zu ihr kommt und Privatunterricht möchte, sagt s...