Kapitel 18.

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Der restliche September und der ganze Oktober waren schnell vorbei und schon war der 20.November gekommen, der Tag der Eröffnung.

In den letzten Wochen hatte ich die meiste Zeit gearbeitet, ebenso Mason, allerdings hatten wir uns täglich gesehen. Mit Liz und James hatte ich auch viel Kontakt gehabt. Die beiden fanden es toll, dass ich mich so für einen wohltätigen Zweck einsetzte, und hatten mir versprochen, etwas zu spenden.

"Es sind so viele Leute gekommen!", schwärmte Mrs Harper, die am Wohnzimmerfenster stand und nach draußen schaute, "alles nur wegen dir! Vielen, vielen Dank, Rose!"

Sie kam zu mir und umarmte mich herzlich. Ich lächelte sie an und tätschelte ihren Rücken, ehe ich mich von ihr löste. Mr Harper kam einen Karton mit Luftlöchern tragend herein und stellte ihn auf dem Küchentisch ab.

"Wir haben hier etwas für dich," sagte er und lächelte, "immerhin hast du schon El Dorado gekauft und unseren Hof wieder aufgepäppelt. Deswegen wollten wir dir noch etwas schenken, als kleines Dankeschön."

"Das ist doch nicht nötig!", meinte ich entsetzt, lächelte aber dankbar und umarmte ihn kurz, "vielen Dank. Aber das wäre nicht nötig gewesen. Wirklich nicht. Ich helfe gerne."

Damit trat ich an den Tisch und öffnete vorsichtig den Karton. Ein kleiner, brauner Welpe blickte mir entgegen und wedelte vorsichtig mit dem Schwanz. Entzückt hob ich ihn aus dem Karton und streichelte ihn. Er schleckte mir kurz über die Hand und wedelte noch mehr mit dem Schwanz.

Nachdem ich geschaut hatte, ob es ein Mädchen oder ein Junge war, drückte ich ihr einen Kuss auf den Kopf und nahm noch das Geschirr und die Leine aus dem Karton. Nachdem ich ihr das Geschirr angezogen und an der Leine befestigt hatte, setzte ich sie auf den Boden ab. Sofort setzte sie sich zwischen meine Beine und blickte unsicher zu mir hoch.

"Hat sie einen Namen?", fragte ich und kraulte den kleinen Boxer am Kopf.

Mrs Harper erwiderte: "Wir haben sie Bonny getauft. Du kannst den Namen natürlich ändern, wenn du möchtest."

Ich schüttelte den Kopf und schaute auf die Standuhr, die an der Verbindungstür zum Flur stand. Es wurde Zeit, alle zu begrüßen und meine Rede zu halten.

"Lasst uns gehen," sagte ich daher.

Das Ehepaar lächelte und ging durch den Hintereingang nach draußen, während ich mit Bonny an meiner Seite durch den Vordereingang nach draußen ging. Draußen ließ ich ein paar Fotos von mir machen, ehe ich den Reportern bedeutete, die Kameras zu senken und mich räusperte.

Sofort wurden mir Aufnahmegeräte entgegengestreckt, was mich schmunzeln ließ.

"Guten Tag, meine Damen und Herren!", begrüßte ich alle lächelnd, "willkommen auf dem Sunlight-Hof. Viele von ihnen fragen sich sicherlich, wieso ich gerade diesen Hof unterstütze anstatt den beliebten Reitstall am anderen Ende der Straße. Nun, das ist einfach zu beantworten. Auf diesem Hof habe ich reiten gelernt und bin jahrelang fast täglich hier gewesen, wenigstens, um mit den Pferden zu kuscheln.

Und als ich dann hierher kam und sah, wie heruntergekommen alles war, habe ich gedacht, ich würde den Besitzern, Mr und Mrs Harper, eine große Freude bereiten, wenn ich sie unterstütze. Sie leben für ihre Pferde und sind wundervolle Menschen, die mit diesem Reiterhof ihren Lebensunterhalt verdienen.

Außerdem bin ich bereit dazu, so viel Geld wie möglich in dieses Projekt zu stecken, dass wieder mehr Leute ihre Pferde hierher bringen und ihre Kinder hier Unterricht nehmen. Auf diesem Hof werden außerdem Lehrer sein, die sich mit behinderten und autistischen Kindern auskennen und diesen Reitunterricht geben können.

Es gibt genügen Studien darüber, dass Kinder mit Einschränkungen diese bei Pferden vergessen können und richtig aufleben. Ich möchte dies unterstützen, denn es gibt viel zu wenig Reiterhöfe, die für solche Kinder und auch Erwachsene ausgebildet und vorbereitet sind. Meiner Meinung nach sollte man aber alle unterstützen."

Die Leute applaudierten begeistert und ich lächelte alle an, ehe ich mich einzelnen Fragen zu wandte.

Eine junge Reporterin stellte nach ein paar Fragen fest: "Ein hübscher Ring."

Ich lächelte sie an und erwiderte: "Vielen Dank.Es ist ein Erbstück von meiner Großmutter."

Damit blickte ich auf den silbernen Ring mit dem runden, hellblauen Edelstein herunter und lächelte breit. Er war eine der wenigen Erinnerungen, die ich an Granny hatte.

"Kein Verlobungsring?"

Die Reporterin schien verblüfft zu sein und kniff dann forschend die Augen zusammen. Hmmm... Wie sollte ich darauf am besten antworten, ohne etwas Falsches zu sagen und morgen wieder einmal auf der Titelseite zu sein?

"Wieso sollte ich einen Verlobungsring tragen?", fragte ich schmunzelnd, "nach meinem letzten Kenntnisstand bin ich nicht verlobt. Wieso sollte ich es denn sein? Zur Zeit bin ich glücklich, egal ob verlobt oder nicht. Aber sollte sich daran etwas ändern, wird die Welt es noch rechtzeitig erfahren, keine Sorge."

Damit hob ich Bonny hoch und machte mich auf den Weg zur Limousine, wo mein Bodyguard James wartete.

Er öffnete mir die Tür und nickte mir zu. Er fand alles, was ich heute getan hatte, gut. Lächelnd ließ ich mich auf den Autositz fallen, schnallte mich an und drückte Bon sanft an mich. Sie war so niedlich!

Royal LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt