Kapitel 19.

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Ich trat an den Frühstückstisch und blickte auf die Zeitung, die darauf lag. Auf der Titelseite war mal wieder ich abgebildet. Allerdings irritierte mich der Titel etwas:

Klarstellen der Situation

Was hatte das denn mit meinem wohltätigen Zweck zu tun? Diese Aussage irritierte mich...

Mit gerunzelter Stirn griff ich also nach der gefalteten Zeitung und schlug sie auf. Nicht mal das Bild hatte etwas mit dem Reiterhof und der gestrigen Veranstaltung zutun... Es zeigte Mason und mich, wie wir Arm in Arm durch einen Park spazierten. Auf einem kleineren Bild sah man meine Hand mit dem Ring meiner Großmutter um einiges vergrößert.

Der Artikel war folgender:

Nach vier Monaten Beziehung blitzte vor Kurzem ein verdächtiger Ring am Finger von Roselyn Adams, die Freundin von Prinz Mason. Sofort kamen Spekulationen hoch, dass sie beiden verlobt wären, doch da weder der Palast, noch einer der beiden sich dazu geäußert hatten, blieben alle stumm. Nun jedoch, als Roselyn gestern auf der Neueröffnung eines Reiterhofs, den sie unterstützt hat, ein kleines Interview gab, die Antwort. Keine Verlobung! Es sei bloß der Ring der Großmutter. Und dann ein Satz, der die Bevölkerung schockieren sollte: 'Wieso sollte ich einen Verlobungsring tragen? Nach meinem letzten Kenntnisstand bin ich nicht verlobt. Wieso sollte ich es denn sein?'

Die junge Juristin scheint entweder nichts von der Ehe zu halten, oder ist noch nicht bereit für diese. Ganz anders als Prinz Mason, der sich schon seit einigen Monaten nichts sehnlicher wünscht als eine eigene Familie, mit der er glücklich sein kann. Ob er in seiner jetzigen Freundin wirklich die richtige Frau gefunden hat? Auf Seite 7 finden sie eine Umfrage, wie Miss Adams auf das Volk wirkt.

Zähne knirschend faltete ich die Zeitung wieder zusammen und legte sie auf den Tisch.

Dann blickte ich Bonny an, die neugierig zu mir hinaufblickte und zögerlich mit dem Schwanz wedelte, was mich etwas beruhigte. Mason hatte den Artikel sicherlich schon gelesen... Ob er sauer war? Oder enttäuscht? Er hatte mir erzählt, wie wichtig ihm die Familie war. Und dass er gerne eine hätte...

Und diese verdammten Reporter hatten meine Aussage falsch dargestellt! Was würde jetzt seine Familie von mir denken?! Das würde sicher noch einige Minuspunkte bei Königin Anne geben, sodass sie mich noch lieber loswerden wollen würde.

„Scheiße!", fluchte ich und ließ mich aufs Sofa fallen.

Die Tür ging auf und Mason kam herein, das Handy am Ohr, finster dreinblickend.

Sofort setzte ich mich auf, zog die Beine zum Schneidersitz an und beobachtete ihn, wie er abwesend Bonny streichelte und dann im Raum hin und her lief.

"Mir egal, Emma!", knurrte er, "solche Dinge dürfen nicht in der Zeitung auftauchen!"

Stille.

"Ja, verdammt nochmal! Das weiß sie! Sicherlich hat sie es anders gesagt und auch anders gemeint! Du kennst Reporter doch!"

Stille.

"Nein, ich habe noch nicht mit ihr gesprochen. Als ich aufgestanden bin, hat sie noch geschlafen."

Stille.

"Ich mach einfach den Lautsprecher an!"

Damit setzte er sich neben mich, hauchte mir einen kurzen Kuss auf die Wange und legte dann sein Handy zwischen uns.

Nachdem er den Lautsprecher eingeschaltet hatte, sagte er: "So, Emma, wir hören dich. Rose, das ist Emma, unsere Pressesprecherin. Sie kümmert sich um die Zeitungen, die falsche Dinge veröffentlichen und solche Sachen."

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