Kapitel 11.

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Mason und ich saßen in einem kleinen Café am Flughafen. Meine Koffer hatte ich bereits abgegeben und mein Flug ging in zwei Stunden.

"Du hast nie erzählt, dass du in London geboren wurdest," meinte er gerade und nippte an seinem schwarzen Tee.

Ich lächelte und rührte weiterhin in meinem Milchkaffee herum.

"Du hast ja auch nie gefragt," erwiderte ich grinsend und zwinkerte ihm verspielt zu.

Mittlerweile kannten wir uns fast vier Monate und dennoch gab es immer wieder Dinge zu entdecken.

So wie die Tatsache, das ich eigentlich auch Engländerin war. Bis zu meinem zehnten Lebensjahr hatte ich nämlich in England, besser gesagt in London, gelebt. Und das schien Mason völlig zu überrumpeln.

"Das zählt nicht!", erwiderte er gespielt gekränkt, "ich habe dir immerhin alles erzählt!"

Ich hob eine Augenbraue, woraufhin er die Hände hob und sich verbesserte: "Fast alles. Bis auf die Tatsache, dass ich ein Prinz bin, alles!"

Ich lachte und schüttelte amüsiert den Kopf. Dann warf ich einen Blick auf die Uhr und trank meinen Kaffee aus.

"So, ich muss los," meinte ich und küsste ihn kurz, "danke fürs Herbringen. Jetzt sollte den Job des Aufpassen das Flughafenpersonal übernehmen, das du angeheuert hast."

Er grinste und nickte.

"Gute Reise," meinte er und brachte mich zur Tür.

Draußen war eine riesige Schar von Fans und Fotografen, doch die wurden durch Sicherheitspersonal von uns ferngehalten. Mason begleitete mich noch zum nächsten Schalter, gab mir noch einen Kuss und winkte mir dann nach.


Ich wurde wach, als wir gerade landeten. Verschlafen drehte ich den Kopf etwas, um meinen steifen Nacken zu lösen, und zog meine Schuhe an.

Da merkte ich, dass der Mann, der neben mir saß, mich immer wieder musterte.

Fragend hob ich eine Augenbraue und fragte höflich: "Habe ich etwas im Gesicht?"

Er lächelte mich etwas verlegen an und schüttelte den Kopf.

Dann meinte er: "Nein, tut mir Leid. Sie... ich finde Sie bloß sehr hübsch."

Dankbar lächelte ich ihn an und löste meine Haare aus dem verstrubelten Dutt.

Rasch machte ich mir einen Neuen und spürte noch immer seinen Blick auf mir. Also blickte ich ihn wieder an und legte den Kopf schief.

"Sorry," rutschte ihm heraus und er blickte auf seine Schuhe.

Okay, er konnte nicht älter als neunzehn sein, so schüchtern und nervös wie er war. Schmunzelnd schnallte ich mich ab, erhob mich und nahm meine Tasche aus dem Gepäckfach. Dann schlüpfte ich durch die gerade geöffnete Tür nach draußen und machte mich auf den Weg zu den Kontrollen und der Gepäckannahme. Mal schauen, wie lange ich warten musste...


Drei Stunden später stand ich völlig verwirrt in der Lobby meines Hotels und blickte die Rezeptionistin verdattert an.

"Das kann nicht sein," meinte ich erneut, "ich habe keine Suite gebucht..."

Die junge Frau schien sichtlich nervös zu sein, denn sie spielte mit ihrer Jacke herum und schaute sich hilfesuchend um.

"Entschuldigen Sie!", sagte sie dann schließlich mit piepsiger Stimme und flüchtete nach hinten in den Personalbereich.

Einen Moment später kam sie mit einem älteren Herrn in schwarzem Anzug wieder.

"Guten Abend, Miss Adams," meinte er und lächelte, "es gibt ein Problem mit der Buchung?"

Ich nickte und nahm an, dass er der Hotelmanager war. Hoffentlich löste er diesen Fehler auf.

Er tippte etwas in den PC ein und reichte mir dann meinen Personalausweis wieder, den seine Angestellte gebraucht hatte, um meine Daten mit meiner Buchung abzugleichen. Dann lächelt er und reichte mir eine Schlüsselkarte.

"Bitte," sagte er und deutete zu den Aufzügen.

Dann kam er um die Rezeption herum und begleitete mich. Noch verwirrter stieg ich also in die Aufzugkabine und schaute ihn an.

"Ihre Buchung wurde geändert," erklärte er mir und reichte mir ein Visitenkärtchen, "auf den Wunsch von Ihrer Hoheit, Prinz Mason. Außerdem hat er schon bezahlt und gemeint, er würde alle anderen Kosten ebenfalls übernehmen. Sie sollen sich einfach ein paar schöne Tage in London machen und sich um nichts sorgen müssen. Und ich stehe ihnen Tag und Nacht zur Verfügung, sollte es Probleme mit dem Personal geben."

Das konnte doch nicht sein Ernst sein!

Was dachte Mason sich eigentlich?! Wenn ich mir schon ein Fünf-Sterne-Hotel leisten konnte, brauchte ich dich nicht noch eine riesige Suite für mich alleine! Und er musste nicht alle Kosten übernehmen!

Ich knirschte mit den Zähnen und lächelte den Manager dann freundlich an.

"Vielen Dank, Sir," sagte ich und schüttelte seine Hand, "ihre Hoheit hat vergessen, mich über diese Änderung meiner Reisepläne in Kenntnis zu setzen. Daher gab es das kleine Problem..."

"Kein Problem, Miss Adams," lächelte er und öffnete die Tür der Suite, "melden Sie sich, wenn Sie etwas benötigen. Wir würden sogar den SPA-Bereich für Sie schließen, sodass Sie ungestört sein können. Äußern Sie einfach ihre Wünsche. Unter der Nummer auf dem Kärtchen erreichen Sie mich auch rund um die Uhr. Ich kann und werde alles für sie arrangieren."

Ich lächelte ihn an und wartete, bis er die Tür hinter sich geschlossen hatte, ehe ich aus meinen schwarzen Pumps stieg und sie achtlos auf dem Boden liegen ließ. Dann stellte ich meine Tasche auf dem Koffer ab und nahm mein Handy heraus.

Nach einem Klingeln meldete sich Mason: "Gut angekommen, Sweetheart?"

"Kann es sein, dass du vergessen hast, mir etwas zu sagen?", erwiderte ich ruhig und ließ mich auf die Chaiselongue fallen, "zum Beispiel, dass du einfach mein Hotelzimmer umgebucht hast? Oder mich in die erste Klasse im Flugzeug gesteckt hast? Oder sollte mich das überraschen? So, wie es auch passiert ist?"

"Freut mich, dass es dir gefällt," überging er meinen Vorwurf, "und gern geschehen. Auch wenn du es selbst bezahlen könntest, ich weiß. Aber ich wollte dir etwas Gutes tun. Ach, und wundere dich nicht, wenn du morgen in der Lobby einen James triffst. Das ist dein persönlicher Begleiter. Egal, was du brauchst, er tut es. Und ist auch irgendwie dein Bodyguard. Bitte nicht sauer werden. Ich will doch nur, dass es dir gut geht und nichts passiert."

Ich schmunzelte und erwiderte: "Danke. Und wenn du dich wohler fühlst, wenn mich jemand begleitet, erlaube ich es natürlich. Aber wie gesagt: Wenn du es mir so sagst, werde ich auch nicht sauer. Und nächstes Mal kommst du einfach mit, wenn du mir was Gutes tun willst."

Er lachte.

"Tja, während meiner studienfreien Zeit vielleicht," erwiderte er ruhig, "ich muss jetzt aber ehrlich gesagt wieder lernen. Drückst du mir die Daumen für meine Prüfung morgen?"

"Aber natürlich, Darling," lächelte ich, "und ich schick dir einen dicken Kuss. Wir hören uns morgen?"Nachdem er bejaht und aufgelegt hatte, legte ich mein Handy neben mich auf das schwarze Leder und schloss die Augen. Morgen würde ich erst einmal einfach durch die Stadt bummeln und schauen, was sich so verändert hatte seit meiner Kindheit. Und dann mal schauen...


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