Kapitel 51.

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Nervös stand ich in meinem Ankleidezimmer und spielte mit einer der beiden Haarsträhnen, die gelockt mein Gesicht umrahmten. Meine restlichen Haare waren ebenfalls gelockt, allerdings waren sie hochgesteckt.
An meinen Ohren hingen silberne Ohrringe mit tropfenförmigen Saphiren am unteren Ende. Ein passendes Collier trug ich ebenfalls. Damit mein Hals und mein Dekolleté nicht so nackt waren...
Die Saphire passten perfekt zu dem dunkelblauen, ärmellosen Ballkleid, in das mehrere Diamanten eingearbeitet waren, sodass es bei jeder Bewegung glitzerte. An meiner Taille war außerdem ein Gürtel aus Diamanten, der meine kleine Babykugel verdecken sollte.
Die Schleppe des Kleides war knapp drei Meter lang, doch das sparte mir den Umhang.

Die Schleppe des Kleides war knapp drei Meter lang, doch das sparte mir den Umhang

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Ich war so nervös wegen der Krönung. Ich wusste, dass ich bestimmt etwas falsch machen würde. So wie immer...
„Da ist ja die schönste Königin, die es je gab und geben wird!", erklang Mason's Stimme und ich drehte mich um.
Er stand in seiner Uniform in der Tür und lächelte mich überglücklich an. Als ich ihm eine Hand hinhielt, kam er zu mir und hauchte einen Kuss darauf.
„Bist du bereit?", fragte er und lächelte mich an, doch seinen Augen entnahm ich, dass er nervös war, mindestens genauso nervös wie ich.
Nervöser als ich konnte er nicht sein, da er sein ganzes Leben darauf vorbereitet worden war, den Thron übernehmen zu müssen, während ich aus einer einfachen, bürgerlichen Familie kam und nie Kontakt mit Königen gehabt hatte. Bis Mason aufgetaucht war.
Ich konnte mich noch genau daran erinnern, wie wir uns getroffen hatten...

Ich schloss die Tür des Tanzsaals ab und drehte mich um, nur um mit einem gut aussehenden, dunkelhaarigen Mann zusammenzustoßen. "Huch!", meinte ich überrascht und trat einen Schritt zurück, "bitte entschuldigen Sie. Ich habe niemanden hinter mir erwartet..."
"Ich muss mich entschuldigen," erwiderte er und trat ebenfalls einen Schritt zurück, "ich hätte mich bemerkbar machen sollen. Habe ich Sie erschreckt, Miss?" Aufmerksamer Brite. Der hatte direkt bemerkt, dass ich nicht verheiratet war. Aha. Er war es allerdings auch nicht, auch wenn er am linken Zeigefinger einen interessanten Ring mit einem Wappen trug.
"Nein, alles gut," schüttelte ich den Kopf und strich mir eine Haarsträhne aus den Augen, "wie kann ich ihnen helfen, Sir? Ich bin zwar nicht die Chefin, arbeite aber lange genug hier, um alles zu wissen." Klappe Rose, sonst vertreibst du ihn vielleicht noch!
Er lächelte auf eine charmante Art und Weise und erwiderte: "Ich suche eine Tanzlehrerin für Privatunterricht. Man sagte mir, ich solle hier fragen, da hier eine der besten, nationalen Tänzerinnen unterrichtet. Könnten Sie mir ihre Nummer geben oder sagen, ob sie Privatstunden gibt?"
Schon alleine wegen seinem Aussehen müsste ich ja sagen. Gut gebaut, groß, braune Haare und himmlische, blaue Augen. Aber ich hatte keine Zeit dafür. Meine eigenen Kurse hatten gerade erst begonnen und ich musste meine Abschlussarbeit und meine Abschlussprüfungen schreiben... Wo sollte ich also die Zeit hernehmen?
Ich biss mir auf die Unterlippe und kratzte...

„Rose?"
Mason riss mich aus meiner Erinnerung. Errötet biss ich mir auf die Lippe und erwiderte: „Sehe ich denn so aus, als wäre ich bereit?"
Er lächelte mich liebevoll an und nickte: "Du, Darling, siehst immer bereit aus. Und du bist auch immer bereit für alles, habe ich das Gefühl."
Ich schenkte ihm ein warmes Lächeln, gab ihm einen Kuss und verschränkte meine Finger mit seinen. Hand in Hand verließen wir unser Zimmer und gingen Richtung Thronsaal, wo die Krönungszeremonie stattfinden würde. Auf dem Weg dorthin begegneten wir niemanden, da alle unten waren und warteten.
Als wir die Treppe erreichten, wollte ich meine Hand zurückziehen, doch Mason hielt sie fest. Verwundert blickte ich ihn an. Soweit ich wusste war es nicht erlaubt, bei so offiziellen Anlässen Händchen zu halten...
"Mir egal was das Etiquette sagt!", raunte Mason mir zu und drückte meine Hand, "wir schreiben neue Regeln."
Schmunzelnd erwiderte ich seinen Händedruck und begleitete ihn noch bis zur Tür des Thronsaals. Dort erwartete uns einer der Diener, der Mason einen Umhang umlegte und dann, nachdem wir genickt hatten, die Tür öffnete.
Fanfaren erklangen und Applaus. Mit erhobenen Köpfen und Händchen haltend schritten wir den Mittelgang nach vorne zum Thron, wo Edward und Anne warteten. Um uns herum waren die geladenen Gäste. Royals aus anderen Ländern, Staatsoberhäupter, wichtige Persönlichkeiten, Familie... Mit vielen dieser Leute hatte ich schon bei unserer Hochzeit geredet, mit anderen dagegen noch nicht. Ich war mal gespannt, wie das später sein würde.
Wir erreichten Masons Eltern und begrüßten sie mit einer Verbeugung, beziehungsweise in meinem Fall einem Knicks. Dann erhielt der Erzbischof jeweils noch einen Kuss auf den Ring und dann knieten wir uns auf die Kissen, die auf die Stufen vor uns gelegt worden waren.
Was der Bischof sprach interessierte mich nicht wirklich. Ich hatte schon mehrfach gelesen, wann und was ich sagen musste, wenn ich an der Reihe war. Daher konnte ich seinen Text auch schon so gut wie auswendig.
Es dauerte zehn Minuten, bis der Bischof Edward und Anne "entmachtet" hatte und er sich uns zu wandte. Zu erst setzte er Mason die Krone auf, verlangte von ihm das Versprechen, das Land und das Volk zu verteidigen, zu ehren und zu schützen und gab ihm dann den Reichsapfel und das Zepter. Diese beiden Insignien, die Krone und mein Diadem wurden nur für hochoffizielle Anlässe aus dem Museum geholt. Sie waren zu alt und zu wertvoll.
Mason erhob sich, drehte sich um und blickte unsere Gäste mit ernster Miene an. Der Bischof wandte sich mir zu, hielt mir das silberne Diadem über den Kopf und verlangte auch von mir das Versprechen, dem Volk zu dienen und es zu schützen.
Nachdem auch ich die verlangten Worte gesprochen hatte, setzte er mir das Diadem, das mit vielen kleinen Diamanten besetzt worden war, auf den Kopf und gab mir ein Zeichen, dass auch
ich mich erheben durfte.

Nachdem auch ich die verlangten Worte gesprochen hatte, setzte er mir das Diadem, das mit vielen kleinen Diamanten besetzt worden war, auf den Kopf und gab mir ein Zeichen, dass auch ich mich erheben durfte

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Rasch holte ich einmal tief Luft, erhob mich und drehte mich um. Dann faltete ich die Hände vor mir auf dem Rock und blickte auf unsere Gäste.
Der Bischof sprach mit seiner kratzigen Stimme noch etwas, dann zogen die Soldaten, die am Mittelgang standen, ihre Schwerter und erhoben sie in die Luft.
Dabei riefen alle im Saal dreifach: "Es lebe der König! Es lebe König Mason! Es lebe die Königin! Es lebe Königin Roselyn!"
Meine Knie zitterten vor Aufregung und Nervosität, doch was war, glaube ich, normal. Mason gab das Zepter und den Reichsapfel wieder ab und hielt mir die Hand hin. Zögernd blickte ich sie an und ergriff sie dann. Triumphierend lächelte Mason mich an und ich stieg sofort in sein Lächeln mit ein. Wir hatten es geschafft. Irgendwie. Auch wenn noch eine lange Reise vor uns lag... Doch fürs Erste war es heute Abend nur noch eine Feierlichkeit, eine Art Ball, um den Thronwechsel zu feiern. Doch davor würden Mason und ich uns in eine Kutsche setzen und winkend durch die Stadt fahren, um das Volk zu grüßen. Und was nach dem heutigen Tag noch alles passieren würde, das stand noch in den Sternen...




So, Zusammen, ich muss euch leider was sagen: Die Story ist fast zuende! 😱😢
Ich weiß, wahrscheinlich könnte ich noch einiges von Rose und Mason erzählen, aber mir fällt nicht mehr viel ein, und aus den Fingern ziehen möchte ich es mir auch nicht. Daher kommt ein baldiges Ende. 😢

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