Kapitel 28.

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Leider nur ein kurzes Kapitel, aber ich fand es so am passendsten. Hoffe, es gefällt Euch :)



Dunkelheit. Nichts als Dunkelheit. Man erkannte nicht mal Umrisse. Nirgends ein Lichtstrahl, ein Schatten, nichts.

Es war nicht mal zu erahnen, was hier war. Ein Keller? Ein Dachboden? Ein normales Zimmer? Woher sollte man das auch wissen? Bei dieser Stille und der Dunkelheit?

Neben der Dunkelheit herrschte Stille. Man könnte eine Stecknadel auf den Boden fallen hören. Allerdings herrschte keine absolute Stille. Ein Atem, ein unruhiger Atem war zu hören. Nur konnte man nicht einordnen, von wo er kam. Die Dunkelheit war zu verwirrend...



Mason:

Von der fremden Frau hatten wir kaum Informationen bekommen. Sie hatte nicht mal gewusst, wie sie an Rose' Sachen gekommen war. Ich hatte ihr nicht geglaubt, aber da man mir verboten hatte, beim Verhör teilzunehmen, hatte ich keine Fragen stellen können.

In der Nacht hatte ich kaum ein Auge zu bekommen, da mich die Leere neben mir im Bett nur zu gut daran erinnert hatte, dass Roselyn verschwunden war. Hätten die Bodyguards mich nicht abgehalten, hätte ich einen nächtlichen Spaziergang gemacht, in der Hoffnung, sie zufällig zu finden. Doch so hatte ich im Bett gelegen und die Decke angestarrt. Meine drei Angestellten hatten im Vorzimmer irgendetwas besprochen, doch ich hatte nicht mitbekommen, um was es gegangen war. Rose' Name war allerdings oft gefallen.

Auf Frühstück hatte ich am Morgen verzichtet. Stattdessen hatte ich alle Sachen gepackt und ausgecheckt. Am Empfang hatte ich außerdem eine Nachricht für Rose hinterlassen, falls sie hier auftauchen würde. Dann war ich mit den Bodyguards zurück zum Palast.

Nun saß ich gemeinsam mit meiner Familie beim Sicherheitschef des Hofs, Alexander Winchester. Er ließ sich von meinen Bodyguards und mir alles genaustens erklären. Allerdings müsste er schon alles wissen. Immerhin hatte James am Vorabend mehrfach mit ihm telefoniert.

Unruhig knirschte ich mit den Zähnen, schaute aus dem Fenster, an die Decke, auf meine Schuhe, überall hin, nur nicht zu den Personen, die mit mir im Raum waren. Im Moment konnte ich ihren Anblick nicht ertragen. Die Einzige, die ich sehen wollte, war Rose.

Und bei ihr wusste zur Zeit keiner, wo sie war.

Ob sie mich verlassen hatte.

Ob sie entführt worden war.

Ob ihr sonst was zugestoßen war.

Doch woher sollten wir es auch wissen? Es war verdammt kompliziert, an irgendeine Information von gestern zu gelangen. Unsere besten IT-Techniker saßen daran, die Verkehrskameras anzuzapfen. Doch das war nicht sehr leicht, wie es aussah.

Eine kleine Hand legte sich auf meine Schulter. Erschrocken fuhr ich zusammen und blickte meine Schwester an. Sie hob beschwichtigend die Hände und trat dann vor mich. Seufzend lehnte ich meinen Kopf gegen ihren Bauch und schloss die Augen.

Zärtlich strich Liz mir durch die Haare und hielt mich fest. dafür, dass ich der Ältere war, kümmerte sie sich immer viel besser um mich als andersherum.


Keine Ahnung, wie viel Zeit vergangen war, aber irgendwann hörte ich Alexander fluchen. Sofort hob ich den Kopf und schaute ihn an.

"Was?!", knurrte ich und ignorierte meine Augen, die vom Heulen brannten, "was ist los?"

Der Sicherheitschef rieb sich erschöpft die Schläfen und lehnte sich zurück. Dann räusperte er sich und gab James ein Zeichen. Dieser trat neben seinen Boss und ließ sich von diesem leise Befehle geben, ehe er eilig den Raum verließ.

Nun wandte Alexander sich meiner Familie und mir zu.

"Wir haben die Aufnahmen der Verkehrskamera," sagte er ernst und faltete die Hände vor sich auf dem Schreibtisch, "es sieht schlecht aus."

"Was heißt, schlecht?", erkundigte sich Liz, die nun wieder hinter mir stand und mir die Hände auf die Schultern gelegt hatte.

"Ist sie abgehauen?", erkundigte sich meine Mutter besorgt, "nicht, dass ich es möchte, aber ich mache mir Sorgen, dass wir sie... eingeschüchtert haben."

So etwas von Mom zu hören überraschte mich. Mir war es immer so vorgekommen, als könnte sie Rose nicht ausstehen...

"Nun, ich denke nicht, dass die Vermisste ihr Verschwinden freiwillig wie eine Entführung aussehen lässt," stellte Alexander ernst fest und drehte seinen PC-Bildschirm zu uns, auf dem ein Video abgespielt wurde, wo man deutlich Rose sah, die mit dem Rücken zur Straße telefonierte und im nächsten Moment in einen schwarzen Van gezerrt wurde.

Bei diesen Aufnahmen wurde mir schlecht. Und schwarz vor Augen.

ROSE!

Royal LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt