Die erste Woche

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Wenn es etwas gab, was Ezra über alle Maßen nicht ausstehen konnte, dann war es krank zu sein. Während ihrer letzten Mission hatte er es doch tatsächlich geschafft sich eine Grippe einzufangen. Als er am Morgen aufgewacht war, hatten Kopfschmerzen und Halsschmerzen ihn empfangen - zudem taten ihm alle Glieder weh. Er unterdrückte ein Stöhnen und wollte sich am Liebsten nur unter seiner Decke verkriechen, als Zeb in ihre gemeinsamen Räumlichkeiten kam.

"Auch mal wach?"

Ezra stöhnte etwas Unverständliches und zog sich das Kissen über den Kopf. Er wollte nur noch in Ruhe gelassen werden. Doch Zeb hatte andere Pläne. Er ging zu Ezra und lächelte fies. Das würde ein Spaß werden.

"AUFWACHEN, KLEINER!", brüllte der Lasat dem Padawan ins Ohr. Ezra fuhr erschrocken hoch und stieß mit einem lauten Knall gegen die Decke. Mit zusammengekniffen Augen hielt er sich den Kopf, während Zeb vor Lachen losprustete.

"Du wolltest ja nicht hören."

Ezra stöhnte laut auf, aber erwiderte nichts. Seine Kehle fühlte sich an, als ob sie in Flammen stand. Ohne ein Wort kämpfte er sich zu der Leiter vor - im wahrsten Sinne des Wortes, denn seine Gliedmaßen fühlten sich wie Blei an. Er hatte kaum die Kraft seinen Körper zu bewegen und hinunter zu klettern. Bei der ersten Stufe rutschte sein Fuß ab und Ezra verlor das Gleichgewicht - er landete prompt auf dem Boden. Zeb lachte nur noch lauter.

"Na dein Tag fängt ja gut an, Kleiner."

Unter einem unverständlichen Gemurmel versuchte Ezra wieder auf die Beine zu kommen, was ihm gerade so gelang. Er tastete nach der Leiter und zog sich daran hoch. Sein Kopf schmerzte fürchterlich und ihm war, als ob der Raum sich drehen würde. Der Lasat hatte inzwischen bemerkt, dass etwas nicht stimmte. Allein das Ezra nichts auf seine Worte entgegnete war Beweis genug für ihn.

"Kid?"

"M-mir gehts gut", krächzte Ezra leise, sodass Zeb ihn kaum verstehen konnte. Mit einer hochgezogenen Augenbraue betrachtete er seinen Zimmergenossen.

"Sicher?"

Ezra nickte nur stumm und machte seinen Weg zur Tür. Zeb bemerkte die Schwerfälligkeit seiner Schritte und verdrehte die Augen. Das Kind war genauso sturr wie seine Eltern - es war offensichtlich, dass es ihm alles andere als gut ging. Mit einem Schnauben folgte Zeb dem Padawan. Das konnte ja  noch was werden!





Im Gemeinschaftsraum befanden sich unterdessen Kanan, Hera unf Sabine, die über die letzte Mission redeten und dabei ihr Frühstück genossen, welches die Twi'lek zuvor zubereitet hatte. Chopper befand sich ebenfalls im Raum.

"Die Vorräte sollten für einen Zyklus reichen, unsere Bestände sollten also kein Problem sein."

"Wir könnten uns glatt beim Imperium dafür bedanken, dass sie uns so einfach ihre Güter stehlen lassen", erwiderte Kanan und Sabine schüttelte lachend den Kopf.

"Willst du ihnen etwa eine Grußkarte schicken?"

"Hey, sie sollten auch mal einen guten Tag haben." Die Drei lachten und sahen auf, als ein gewisser Padawan in den Raum stolperte. Seine Haare hingen ihm ins Gesicht und ein paar Strähnen klebten an seiner Stirn. Seine Haut war fahl und seine Augen wirkten ermüdet. Er schien die Vier gar nicht wahrzunehmen, sondern tastete sich vor und stützte sich an der Wand entlang.

"Ezra. Ezra?"

Der Padawan drehte seinen Kopf zu seiner Familie und schien sie erst jetzt wahrzunehmen. Er versuchte sich an einem Lächeln, was mehr als kläglich wirkte.

"M-Morgen."

Kanan und Hera wechselten einen besorgten Blick, dann öffneten sich die Türen erneut und Zeb erschien, der stirnrunzelnd zu Ezra sah.

Carry on my wayward sonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt