Ersetzt? III

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Zum gefühlten zwanzigsten Mal drehte Ezra sich um, nur um dann zu seufzen und wieder nach Vorne zu sehen.

"Wo bleibt er denn...?"

Zwei Tage waren vergangen, seitdem Ezra und Hera zusammen den Antrag auf seine Beförderung ausgefüllt hatte. In den zwei Tagen war nichts sonderlich passiert, nun ja mehr das wie die letzten Tage auch. Ezra war seinem Vater aus dem Weg gegangen und hatte seine Zeit meist nur mit Sabine verbracht. Sie schien die Einzige zu sein in diesen Tagen, worauf er sich verlassen konnte und die so war wie immer. Zudem...kam er nicht umhin ihre gemeinsame Zeit sehr zu genießen. Bereits am Anfang hatte Ezra von Sabine geschwärmt, aber mit der Zeit...war daraus mehr geworden. Nur das er nicht mehr versuchte mit ihr zu flirten. Nein, das hatte er längst aufgegeben. Er hatte am Anfang einfach versucht ihr Freund zu werden und mittlerweile waren sie die besten Freunde. Und auch wenn Sabine ihn nicht so sah wie er sie...so war allein ihre Freundschaft etwas, was Ezra niemals missen würde. Sabine war für Ezra sehr wichtig und allein ihr bester Freund zu sein war eine unglaubliche Ehre. Und wenn er nicht mehr sein konnte...dann immerhin das.

Doch gerade saß er allein bei Zebs Platz auf der Basis, wo er sich eigentlich mit seinem Kumpel und großen Bruder verabredet hatte. Doch es war schon fast eine Stunde rum und es war noch immer kein Anzeichen von dem Lasat. Ezra schnaubte.

"Toll. Erst hält er mich für ihn und nun kommt er nicht."

An sich war das seltsam, denn normalerweise kam Zeb immer zu ihren Treffen. Einfach wo sie quatschen konnten, Musik hörten oder einfach Zeit zusammenverbrachten fernab vom Schiff. So wie es Kumpels taten. Und...Brüder.

Ezra wartete noch etwas, dann landete er leichtfüßig auf den Boden und seufzte. Dann eben nicht. Vielleicht...vielleicht war ja etwas dazwischengekommen? Ja genau. Zeb würde ihn niemals einfach so versetzen. Oder gar vergessen. Niemals.

"Vielleicht kommt er mir auch einfach entgegen", murmelte der Padawan und machte sich auf den Rückweg zum Schiff. Als er bei dem Vorratslager ankam hörte er Gelächter...und die vertraute Stimme eines nur zu bekannten Lasats. Ezra blieb stehen, dann ging er näher und hörte nun die Stimmen genau. Sein Herz sank, als er die Zweite erkannte.

"Ich war schneller, Großer."

"Ha, von wegen."

Ezra hörte Zeb schnauben.

"Ganz klar war ich das."

Ezra schien wie in den letzten Tagen zuvor einen Schlag in seiner Magengrube zu spüren. Mit schmerzerfüllten Gesicht wandte er sich ab und machte sich auf den Weg zurück zum Schiff. Zeb hatte ihn versetzt. Für...für Kyle. Der Lasat hatte offenbar einen neuen, viel besseren Bruder gefunden. Mit hängenden Schultern erreichte er sein Zuhause, wo er zu seinem Missfallen auf seinen Vater traf, der gerade von der Rampe trat.

"Hey, Ez. Wo hast du denn gesteckt?"

Als ob es dich kümmern würde.

"Nirgendwo", murmelte der Padawan und ging an ihm vorbei. Doch Kanan tat ihm eine Hand auf die Schulter und hielt ihn zurück.

"Bist du okay? Ist etwas?"

Ezra gab keine Antwort. Kanan musterte seinen Sohn, dann fiel ihm ein, was er Ezra fragen wollte.

"Ich dachte wir könnten etwas trainieren? Etwas Lichtschwerttraining?"

Normal wäre Ezra Feuer und Flamme gewesen, aber nun...nun schien ihn in diesen Tagen das nicht mehr aufzumuntern. Im Gegenteil.

"Frage doch deinen neuen Schüler", wies er Kanan verbittert ab, löste sich aus seiner Geste und ging ins Schiff. Kanan hob eine Braue.

"Ich soll...was? Ezra?"

Carry on my wayward sonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt