Carry on my wayward son

Allein...

"Nein. Versuche mehr das Schwert hochzuhalten und dich auf die Macht zu konzentrieren. Für Andere ist der Umgang mit einer Waffe nur Augen und Hand Koordination, doch für uns ist es nicht nur das. Du musst dich ganz der Macht öffnen, wenn du erfolgreich sein willst, Ezra."

Ezra schnaubte. Sie trainierten schon den ganzen Morgen und er bekam diese Übung einfach noch immer nicht hin. Er wusste nicht wieso, aber es misslang ihm komplett sich zu konzentrieren. Zudem fühlte er sich erschöpft und ausgelaugt, was damit zusammenhängen könnte, dass er in den letzten Tagen nicht geschlafen hatte. Albträume verhinderten das. Bisher hatte er das für sich behalten, weil er die Anderen nicht mit solch einer Belanglosgkeit belasten wollte - selbst seine Eltern nicht, denn die hatten momentan genug zu tun. Er seufzte und schloss erneut die Augen, wie sein Meister es von ihm verlangte. Sabine und Zeb setzten erneut zum Feuern an, er machte sich bereit und versuchte die Schüsse mit seinem Lichtschwert abzuwehren.

...Sie werden alle sterben. Einer nach dem Anderen. Zuerst der Lasat, dann die Mandolorianerin, die Twi'lek und schließlich dein Meister." "NEIN! Niemals!", schrie Ezra verzweifelt und versuchte zu seiner Familie zu kommen, doch er konnte sich nicht bewegen. Der Inqusitor lachte nur. "Du bist zu schwach um sie zu retten."

Kanan beobachtete wie sein Sohn die Schüsse abwehrte, aber dabei eine immer steifere Körperhaltung einnahm. Er fühlte seine Angst durch ihr Band.

"Ezra?"

"NEIN!" Ezra sah hilflos mit an wie einer nach dem Anderen fiel. Zeb, Sabine, seine Mutter.. "NEIN! ZEB, SABINE, MUM!" "Mum? Oh, dann ist die Twi'lek also deine Mutter, dann ist dein Vater wohl...dein Meister?"

Nun bemerkten Sabine und Zeb ebenfalls, dass etwas nicht stimmte. Sie hörten auf zu feuern und senkten ihre Waffen.

"Kid?"

Doch Ezra schien gar nicht zu bemerken, dass sie nicht mehr auf ihn feuerten, denn er schwang sein Lichtschwert nach wie vor. Seine Hände umklammerten förmlich den Griff seines Schwertes und Kanan bemerkte, dass sein Sohn zitterte. Er näherte sich ihm langsam, um nicht von dem Lichtschwert erwischt zu werden. Sein Sohn schien gar nicht mehr bei ihnen, sondern ganz woanders zu sein...

"Ezra, hörst du mich?"

"Tztz, dass hätte der alte Orden aber nicht erlaubt. Ein Jedi, der verheiratet ist und ein Kind hat. Das entspricht so gar nicht den alten Traditionen." Er lächelte finster. "Obwohl er dein Sohn ist, hast du ihm nichts beigebracht. Sag mir Jedi, war er dir weder als Padawan, noch als Sohn zu nutze?" "Nein. Wegen ihm ist meine Crew tot." Kanan richtete sein Blick zu Ezra. "Wärst du nicht gewesen, dann wären sie noch am Leben. Dann würde Hera noch leben....Wir hätten dich nie finden dürfen.." Tränen liefen über Ezras Wangen und er hatte das Gefühl, dass sein Herz zerbrechen würde. "Dad, bitte! Ich..." "Wie rührend..", spottete der Pau'an und setzte die rote Klinge an Kanans Brust an. Mit einem letzten hasserfüllten Blick sah Kanan zu ihm. "Du bist eine Schande. Nicht nur als Padawan, sondern auch als mein Sohn. Ich habe dich nie geliebt." "NEIN!", schrie Ezra, als der Inquisitor sein Lichtschwert in Kanans Brust rammte. Der Körper seines Meisters fiel leblos zu Boden. "NEIN! DAD!" "Du bist ganz allein, Padawan. Ganz allein..."

"EZRA!"

Der Padawan schlug die Augen auf und sah in die besorgten Gesichter von Kanan, Sabine und Zeb, die sich über ihn gebeugt hatten.

"Bist du okay?"

Er nickte und rappelte sich sich vom Boden auf.

"Was war das gerade, Ez?", fragte Sabine, die mit den anderen beiden einen besorgten Blick wechselte. Irgendetwas stimmte nicht.

"Nichts, ich muss wohl getroffen worden sein", redete Ezra sich heraus, doch sein Vater schüttelte den Kopf. "Nein, wurdest du nicht", sagte er und verwies auf den Eimerkopf, der nicht weit von ihm lag und völlig demoliert war. Kanan verschränkte die Arme vor seiner Brust und sah zu seinem Sohn. "Also, was war los?" "Nichts, habe ich doch schon gesagt", schnappte Ezra und verschränkte ebenfalls seine Arme. Er wollte nicht über seine Albträume reden. Es war jedes Mal derselbe Traum, jede Nacht wiederholten sich die Bilder vor seinen Augen...